Kapitel 22

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POV Minho

Er küsst sie. Immer und immer wieder. Seine Lippen hängen an Ihr wie der süßeste Nektar, den er je gekostet hat. Es scheint ihr nicht zu gefallen, denn sie dreht sich immer wieder weg.

Seit zwei Monaten versuche ich, mit ihr zu reden, aber sie meidet mich gekonnt. Ich kenne den genauen Grund nicht, warum sie mich an diesem Tag weggeschickt hat, aber ich kann es mir vorstellen.

"Geht es dir gut? Du schaust schon seit zwanzig Minuten zu ihr. Die Mittagspause ist bald vorbei", sagt Chan zu mir. Ich versuche mein Bestes, aber ich kann meine Augen einfach nicht von ihr abwenden. Chan hat recht, ich starre sie schon eine Ewigkeit an, aber der Verrat von Han brennt in meinen Augen.

"Bro, du kannst nichts daran ändern, wenn sie ihn mag. Sicher wusste Han, dass du Interesse an ihr hast, aber man kann nicht entscheiden, wen man liebt ..." "Sie gehört zu mir", unterbrach ich Changbin. "Ich werde sie nicht einfach aufgeben."

Der Gedanke an Han und Y/N zusammen machte mich wütend und eifersüchtig. Es fühlte sich an, als würde mir jemand das Wertvollste in meinem Leben wegnehmen. Aber ich konnte nicht einfach tatenlos zusehen.

Y/N stand auf und winkte noch einmal in die Runde, bevor sie sich von dem Tisch entfernte und die Mensa verließ. Ohne zu zögern erhob ich mich und folgte ihr, denn das war meine Chance, sie einmal ohne Anhängsel zu treffen.

Ich eilte ihr hinterher und als ich sie einholte, zog ich sie am Arm ins leere Klassenzimmer. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch aus Schock wurde schnell Wut.

Sie riss ihren Arm aus meinem Griff und funkelte mich wütend an. "Was fällt dir ein, mich einfach hierher zu ziehen?", schrie sie mich an. Ihr Atem ging schnell und ihre Augen waren voller Zorn.

"Ich musste mit dir reden, Y/N", erwiderte ich und versuchte ruhig zu bleiben, obwohl mein Inneres vor Aufregung bebte. "Im einen Moment küssen wir uns und im nächsten wirfst du mich hinaus. Erklär es mir, Y/N."

Sie atmete tief ein und aus, bevor sie antwortete. "Ich muss dir gar nichts erklären. Du solltest selbst wissen, was du gemacht hast."

Verwirrt und enttäuscht über ihre Reaktion versuchte ich, meine Gedanken zu ordnen. "Y/N, bitte hör mir zu. Ich weiß, dass Missverständnisse aufgetreten sind, aber ich schwöre dir, ich habe Han nichts angetan. Seine Behauptungen sind falsch."

Sie schüttelte den Kopf und ihre Miene blieb skeptisch. "Du willst mir also sagen, dass du Han nicht verletzt hast?" Ich spürte einen Stich in meinem Herzen, als ich ihre Zweifel sah.

"Doch, habe ich...", begann ich zu erklären, doch ich konnte sehen, wie sie gehofft hatte, dass ich etwas anderes sagen würde. "Aber ich glaube, er hat es dir falsch erzählt."

Y/N runzelte die Stirn und betrachtete mich intensiv. "Warum sollte er so etwas erfinden? Er ist mein Freund, ich vertraue ihm." Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag. Sie glaubte Han mehr als mir.

Ich trat einen Schritt auf sie zu, und zu meiner Überraschung trat sie diesmal nicht zurück. Sie verschränkte ihre Arme und starrte mich an. "Aber du liebst ihn nicht."

"Doch", antwortete sie, doch es war kein Hauch von Ehrlichkeit dahinter. Mein Herz sank bei ihrer Lüge. Es war offensichtlich, dass sie sich selbst etwas vormachte.

Sie ließ ihre Hände sinken, und ich ergriff die Chance, sie direkt zu nehmen und Y/N an mich zu ziehen. "Ich weiß nicht, was Han dir erzählt hat, aber ich bin mir sicher, dass du tief in deinem Inneren weißt, dass ich das nicht grundlos getan habe."

Y/N sah mich mit einem Mix aus Verwirrung und Verletzlichkeit an. "Minho, ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich verstehe einfach nicht, warum Han so etwas behaupten würde."

Ich strich sanft über ihre Wange und versuchte, sie zu beruhigen. "Er war mein bester Freund. Ich verstehe auch nicht, wie er mich hintergehen konnte." Sie sah mich verwundert an.

"Mit was hat er dich denn hintergangen?", fragte sie mich und sah mich besorgt an. Sie war viel kleiner als ich und blickte süß zu mir auf. "Ach, weißt du... Es gibt da ein Mädchen, das mir ziemlich den Verstand geraubt hat. Han wusste das und hat sich dennoch an sie rangemacht. Und nun sind die beiden zusammen."

Sie wurde umgehend rot, da sie wusste, dass ich von ihr sprach. "Weißt du, ich..." Sie zog mich zu sich hinunter und küsste mich leidenschaftlich. Die Welt um uns herum verschwand, und ich fühlte nur noch ihre Lippen auf meinen, während sich all meine Sorgen und Zweifel in diesem Moment auflösten.

Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, lächelte sie verlegen. "Warum muss alles so kompliziert sein?" Ich strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. "Da ist nichts kompliziert. Es gibt einfach nur dich und mich."

Sie sah mich mit ihren wunderschönen Augen an, und ich konnte die Unsicherheit in ihrem Blick erkennen. Ich legte meine Stirn auf ihre und schloss die Augen. "Ach Y/N. Du machst mich verrückt. Ich sehne mich so sehr nach dir."

Ich öffnete wieder meine Augen und sah ein kleines Lächeln, was auf ihren Lippen spielte, während sie meine Nähe genoss. Ihr Lächeln erfüllte mein Herz mit Freude und Erleichterung. "Ich dachte schon du hasst mich", lachte ich.

Sie gab mir einen kleinen Stoß gegen den Arm. "Wie soll ich dich hassen, wenn ich dich mag."

Ihr Geständnis erfüllte mein herz mit Erleichterung und Freude."Ich mag dich auch, mehr als du es dir vorstellen kannst", flüsterte ich und gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn.

I will never change my mind // MinhoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt