Alec
In seinem wunderschönen glitzernden Outfit stand er vor mir und sah mich an. Allerdings leuchtete nichts heller als das Funkeln seiner Augen, mit denen er mich neugierig musterte. Langsam streckte ich eine Hand nach ihm aus, die er ohne zu zögern sofort ergriff. Ich zog ihn nah an mich, sodass kein Blatt mehr zwischen uns beide passte. Langsam fing ich an, mich zu der Musik zu bewegen, die erklang.
Im perfekten Rhythmus bewegten wir uns langsam über die Bühne. Um uns herum leuchteten die Scheinwerfer in den buntesten Farben und es war wunderschön mit anzusehen, wenn da nicht dieser atemberaubende Mann in meinen Armen wäre, der bereits meine gesamte Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Gemeinsam wirbelten wir über die Bühne und ich konnte mir keinen besseren Augenblick vorstellen. Als die Musik langsam wieder verstummte, drehte ich ihn aus, um ihn gleich wieder an mich zu ziehen. Wir sahen uns tief in die Augen und unsere Gesichter näherten sich vorsichtig...
"Alec, aufstehen!", erklang die Stimme meiner kleinen Schwester, bevor sie sich zu mir aufs Bett schmiss. Ja, ich sollte ihr den Wohnungsschlüssel definitiv wieder weg nehmen.
"Was?", grummelte ich mich und drehte mich zur Seite, um einen Blick auf meinen Wecker zu werfen, der definitiv die falsche Uhrzeit zum Aufstehen anzeigte.
"Komm schon, wir müssen zur Probe!", rief Izzy, sprang auf und lief zum Fenster, um die Vorhänge mit einem Ruck zu öffnen.
Genervt bedeckte ich meine Augen mit meinem Arm und drehte mich weg.
"Isabelle, es ist noch viel zu früh, bis zur Probe heute Mittag ist noch ewig Zeit! Und jetzt lass mich schlafen!"
"Aber wir müssen dringend reden!", unterbrach sie mich.
"Über was?", verwirrt sah ich sie an.
"Über gestern! Du bist sofort abgehauen und meinen Fragen ausgewichen!"
Das war auch der Plan, dachte ich.
"Details. Sofort."
Streng sah sie mich an und ich wusste, dass ich keine Chance hatte, wenn ich noch eine Runde Schlaf abbekommen wollte. Also richtete ich mich seufzend auf. Izzy platzierte sich genau vor mir und sah mich erwartungsvoll an.
"Ich war mit Magnus im Woods...", begann ich, wurde aber sofort durch ein Quietschen unterbrochen.
"Izzy, bitte."
Sie nickte nur uns sah mich weiter an, allerdings mit einem breiten Grinsen.
"Wir waren Essen und haben ein wenig über damals gesprochen und unser Leben jetzt. Ich habe ihm auch von Andrew erzählt", fuhr ich fort, doch Izzy fiel mir wieder ins Wort.
"Du hast was?!"
Ja, ich war gestern auch überrascht gewesen, aber es war mir einfach rausgerutscht. Bei Magnus spürte ich einfach so eine Sicherheit und wusste, ich könnte ihm alles anvertrauen. Andrew war dennoch ein kritisches Thema. Er war ein Stalker, die mir seit Jahren an den Versen hing. Auf mehreren meiner Konzerte hatte er bereits versucht sich Backstage zu schleichen und hatte sogar oft die Hotels ausfindig gemacht, in denen ich während meines Aufenthalts in verschiedenen Städten untergebracht war. Wir stuften ihn allerdings nicht als gefährlich sondern nur als aufdringlich ein, da er bisher lediglich Fotos und Autogramme wollte.
Warum ich meinem damaligen besten Freund davon erzählt hatte, wusste ich auch nicht so genau. Izzy seufzte nur, bevor ihre Züge sanfter wurden.
"Und... wie geht es dir jetzt? Ich meine, ihr habt euch so lange nicht gesehen und da ist noch so viel Unausgesprochenes zwischen euch..."
Beim Gedanken an Magnus zogen sich sofort wieder meine Mundwinkel nach oben, noch bevor ich es verhindern konnte. Izzy verstand sofort.
"Du musst es ihm irgendwann sagen. Und versuch gar nicht erst, es abzustreiten. Ich durchschaue dich sofort."
Ich nickte und wusste, dass sie recht hatte. Jedoch hatte ich Magnus gerade erst zurück und es war wohl etwas viel, ihn gleich damit zu überfallen. Obwohl mit ihm alles so vertraut wie früher war, waren viele Jahre vergangen und wir mussten erst wieder etwas zueinander finden.
Izzy wusste offensichtlich genau was ich dachte, denn sie lächelte mich nur fröhlich an und zog mich dann in eine liebevolle Umarmung. Sie war all die Zeit immer an meiner Seite und für mich da gewesen und ich wusste, ich könnte mich immer auf sie verlassen. Sie unterstützte mich in Allem und war die beste Schwester, die man sich nur vorstellen könnte. Auch als meine Managerin war sie definitiv die richtige Wahl gewesen, sie machte ihren Job perfekt.
Einige Tage später stand ich dann wieder auf der Bühne von Dancefloor und wurde gerade verkabelt, während meine Band ihre Instrumente stimmte. Lächelnd sah ich nach unten auf die große Bühne der Tänzer, wo sich Magnus und seine Gruppe gerade dehnten. Heute Abend war der nächste Auftritt und ich war schon sehr gespannt, welche Choreografie sich Hodge, der Trainer, dieses Mal ausgedacht hatte.
Ich hatte meinen besten Freund seit unserem 'Date' nicht wiedergesehen, zu sehr waren wir beide mit den Proben beschäftigt gewesen. Wir hatten aber hin und wieder geschrieben und auch zwei Mal telefoniert. Izzy, die gerade noch mit Hodge gesprochen hatte, klatschte nun in die Hände und rief: "Alle auf Position!"
Die Tänzer platzierten sich und auch meine Band machte sich bereit, während die Lichter langsam ausgingen.
Jace, der am Schlagzeug saß, kündigte den Auftakt an und die Band begann zu spielen, während die Scheinwerfer angingen und die Bühne in ein warmes Licht tauchte. Ich beobachtete Magnus und die Tänzer lächelnd, bevor ich begann zu singen. Den Song hatte ich über meine Kindheit geschrieben und er hatte mir schon immer viel bedeutet. Schon damals war es mein Traum gewesen, eines Tages mal genau hier zu stehen und nun war es tatsächlich Realität.
Ich sang mit so viel Gefühl und ließ mich ganz von der Musik leiten. Die Moves der Tänzer passten perfekt und eine Welle des Glücks durchströmte mich. Klein-Alec hätte vermutlich nur gelacht, wenn man ihm damals hiervon erzählt hätte. Doch ich stand wirklich bei Dancefloor, sang meine Musik, die mir so viel bedeutete und wenige Meter von mir entfernt tanzte mein bester Freund aus meiner Kindheit und warf mir immer wieder ein umwerfendes Lächeln zu. Nein, mein Leben könnte gerade kaum besser sein.
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Dancefloor - Malec AU
FanfictionAlec und Magnus lernten sich bereits im Kindheitsalter kennen und wurden schnell beste Freunde. Jedoch trennten sich eines Tages abrupt ihre Wege und jeglicher Kontakt ging verloren. Doch Jahre später treffen sie beim bekannten Wettbewerb 'Dancefloo...