Kapitel 27

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Alec

Am nächsten Tag stand ich geduldig im Park und sah immer wieder auf mein Handy. Ich hatte Magnus gestern Abend kaum von mir lösen können, weshalb ich ihn für heute auf ein Date eingeladen hatte. Er war wirklich anhänglich, aber mich störte das nicht, im Gegenteil. Es war eins der Dinge die ich an ihm liebte und es zeigte seine Zuneigung zu mir. Ja, dieser Mann war wirklich das beste was mir hätte passieren können.

Und gerade dieser kam gerade breit lächelnd auf mich zu und schmiss sich in meine Arme. Geschickt fing ich ihn auf und drehte mich einmal mit ihm im Kreis, bevor ich ihm einen süßen Kuss auf seine Lippen drückte.

"Hey", wisperte ich leise und sah in seine wunderschönen schokoladenbrauen Augen.

"Hey", erwiderte er grinsend.

"Bereit für unser Date?", fragte ich, während ich mich langsam von ihm löste und seine Hand nahm, woraufhin er sofort unsere Finger miteinander verschränkte.

"Klar, verrätst du mir auch was es ist?"

Lächelnd zog ich ihn nur hinter mir her, ohne etwas zu sagen. Ich wusste, dass er es lieben würde. Denn als wir angekommen waren, wurden seine Augen groß.

"Minigolf?", fragte er, während ich ihn nur liebevoll ansah.

Wir hatten als Kinder oft zusammen Minigolf gespielt und waren beide unschlagbar. Es war so lange her und beim Anblick der Golfbahnen kamen eine Menge Erinnerungen hoch. Zwar war diese Anlage anders aufgebaut als die in Florida, was mich aber auch freute, da wir beide die Bahnen somit noch nicht kannten und das den Wettbewerb etwas interessanter gestalten würde.

Am Kiosk liehen wir uns zwei Schläger und Bälle aus und gingen zu Station 1. Zum Glück war die Anlage heute nicht allzu voll, weshalb wir nicht warten mussten. Die 1. Station war eine einfache Schlangenlinie und mein Freund begann. Geschickt schlug er den Ball, welcher fast bis zum Loch rollte. Grinsend versenkte er ihn mit einem weiteren Schlag und ich machte eine 2 unter seinem Namen bei dieser Station.

Nun war ich an der Reihe. Ich passte den richtigen Winkel ab und schlug nicht zu schwach, aber auch nicht zu kräftig. Der Ball flog durch die Bahn und prallte hinten am Rand ab, was ihn direkt ins Loch beförderte. Zufrieden richtete ich mich auf, während Magnus eine 1 unter meinem Namen machte.

"Anfängerglück", kommentierte er trocken, allerdings zuckte sein Mundwinkel nach oben.

Weiter ging es zur nächsten Station. Dieses Mal musste der Ball durch zwei kleine Röhren, bevor er zum Loch kam. Wieder fing Magnus an und schaffte es, den Ball erneut mit 2 Schlägen zum Ziel zu befördern. Ich brauchte 4, da ich einmal neben die erste Röhre zielte und der Ball nach der Zweiten nicht gleich im Ziel landete.

So ging es weiter und immer wieder war es ein Kopf an Kopf Rennen, da wir beide eigentlich gleich gut war und keiner sich so schnell geschlagen geben konnte. Manche Stationen waren dennoch wirklich eine Herausforderung für uns und nicht nur einmal lachten wir, weil einer von uns den Ball aus der Bahn und in ein Gebüsch oder Ähnliches befördert hatte. Es war wirklich schön, dass wir bis heute noch genauso viel Spaß haben konnten wie damals schon. Nur mit dem Unterschied, dass wir nun immer wieder den ein oder anderen Kuss voneinander stahlen.

Es war einfach ein wunderschöner, sonniger Tag und eine willkommene Abwechslung zu unserem sonstigen Stress wegen dem Wettbewerb. Apropos, diesbezüglich liefen die Abstimmungen immer noch. Zwar waren wir überzeugt, dass wir es ins Halbfinale geschafft hatten, doch eine gewisse Unsicherheit blieb dennoch. Allerdings rückte ich dies in den Hintergrund, ich wollte jetzt einfach sorglos dieses Date mit meinem Freund genießen können.

Dieser stand gerade vor seinem Ball und versuchte, mit seinem Schläger den richtigen Winkel zu finden. Dabei runzelte er seine Stirn und streckte konzentriert seine Zunge heraus, was wirklich mehr als putzig aussah. Endlich schlug er und traf genau ins Loch, woraufhin sich wieder ein stolzes Grinsen auf seinen zarten, rosa Lippen bildete. Alles an ihm war einfach nur zum anbeißen und ich konnte mein Glück kaum fassen, dass er all die Jahre auf mich gewartet hatte.

Lächelnd applaudierte ich ihm und notierte die Anzahl seiner Schläge, mit denen er schon wieder vor mir lag. Diese Station hatte mich aber wirklich zum verzweifeln gebracht. Erstaunt stellte ich fest, dass nur noch eine Nummer auf dem Zettel übrig war. Gemeinsam gingen wir zu Station 40 und begutachteten den Parcours, durch den wir unseren Ball bringen mussten. Die Bahn bestand aus einem Looping und anschließend noch einem Labyrinth, bei dem es schräg nach oben ging.

Mutig stellte ich mich an den Start und platzierte meinen Ball. Dann fokussierte ich mich genau auf den Looping und zielte. Mit einem kräftigen Schlag traf ich genau auf das Metall und der Ball überschlug sich, bevor er weiter bis kurz vor die Schräge rollte. Seine neue Position war nahezu perfekt und es wäre mir tatsächlich möglich, mit einem weiteren Schlag das Ziel zu treffen.

Ich atmete noch einmal ein und aus, bevor ich genau auf den Eingang des Labyrinths zielte und der Ball die Schräge nach oben und durch den kleinen Gang rollte, bevor er im Loch landete. Siegessicher drehte ich mich zu meinem Freund.

"Das musst du mir erstmal nachmachen! Ich habe jetzt schon sowas von gewonnen!"

"Na das wollen wir doch mal sehen!", erwiderte er zwinkernd und ging zum Start.

Und tatsächlich hatte ich Recht behalten. Erst hatte Magnus den Looping verfehlt und anschließend ganze drei Versuche fürs Labyrinth gebraucht, was mich klar zum Sieger erklärte. Lächelnd umarmte er mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er "Ich gratuliere zum Sieg" in mein Ohr hauchte. Irgendwas in mir sagte, dass er mich möglicherweise sogar mit Absicht gewinnen lassen hatte, aber das würde ich, Alec Lightwood, natürlich niemals laut aussprechen.

Dennoch, als Belohnung lud mich mein Freund dann noch auf ein Eis ein und auf einer Bank an ihn gelehnt genoss ich die süße Kälte, während ich mein Handy aus der Tasche zog. Ich hatte einige neue Nachrichten aus unserer Bandgruppe und als ich den Chat öffnete, sprang ich vor Freude auf. Magnus warf mir nur einen verwirrten Blick zu.

"Wir haben es geschafft, wir sind im Halbfinale!", rief ich und nun zeichnete sich auch ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ab. Glücklich umarmten wir uns und es folgten einige stürmische Küsse, bevor wir uns eine weitere Runde Eis gönnten. Besser könnte dieser Tag wirklich nicht mehr werden. Meine größten Wünsche gingen gerade alle der Reihe nach in Erfüllung. Außerdem wurde mir immer mehr klar, dass Magnus für mich alles bedeutete und er nur das Beste verdient hatte.

Dancefloor - Malec AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt