Vertrauen...14

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Müde schlich ich durch die Flure. Meine Augen vielen mir schon fast zu, so langweilig, anstrengend und nervig war dieser Tag.

Ich musste so viel nachholen für die Schule weil ich im Unterricht immer mit meinen Gedanken wo anders bin aber die Abschlussprüfung schreibt sich nicht von selbst.

Sechs Schulstunden hatte ich heute und habe mindestens genau so viel noch privat in der Bücherei gelernt.

Ich betrat unser altes muggle Kunde Klassenzimmer und ging auf die spiralförmige Treppe zu.

Oben angekommen, hörte ich wie eine Plastik Packung umgeworfen wurde.

Was das für ein Geräusch wohl war? Was könnte mein Mädchen dort umgeschmissen haben? Ich habe dich alles sicher gemacht, damit sie dort nichts anknabbert.

Langsam öffnete ich die Tür doch erschrocken mich fast zu Tode als ich Mattheo Riddle auf dem Boden knien sah. Ich zickte also zusammen und wollte für einen kurzen Moment durch die Tür wieder runter flüchten doch hatte mich schnell wieder im Griff.

»meirlins Bart, was zum fick machst du hier?« hastig suchte ich nach dem kleinen Mondkalb im Zimmer ab, um sicher zu gehen, dass es ihr gut geht. Weil das letzte mal wo er hier war, da ist das ganze nicht so gut ausgefallen.

»verzieh dich von hier am besten. Mir egal was du hier machst.« sprach ich selbstbewusst und öffnete ihm die Tür.

Aber er hob die restlichen Nüsse auf und stellte sich hin, schaute mich jetzt erst an und grinste. Er grinste komisch.

»Ich hab gesagt du sollst gehen, Satan.«

»Ich dachte, dass wir uns gegenseitig ein wenig vertrauen sollen.« ich verstand seinen Punkt nicht.

»na und? Was machst du hier dann?« ich passte auf seine Hände auf, nicht dass er gleich noch ein Messer zieht und mein Mädchen wirklich- naja egal.

»keine Sorgen. Ich bin unbewaffnet« er nickte zu der Kommode neben mir und ich schaute kurz hin. Sein Zauberstab lag dort. Dieser war makellos hübsch und durchzogen von dunkler Magie.

Am Griff war der Zauberstab mit einer metallische Kugel verziert, leicht gebogen und von schwarzem drachenleder umhüllt, der Zauberstab selbst war dann aus dunklen, glänzenden Holz. Bei dem Anblick dieses dunkelen gegenstandes, könnte man meinen Stimmen zu hören.

Ich drehte den Kopf wieder zu ihm.

»in der Tüte sind nur Sachen für deine tanith.« ich schaute ihn skeptisch an, seine Augen Logen nicht.

»das erklärt mir nicht warum du hier bist. Ich möchte, dass du gehst.« er seufzte genervt.

»du redest sehr viel.« meinte er nur genervt und setzte sich auf den Tisch in der Mitte des Raumes, hielt die Tüte auf seinem Schoß.

»ja, weil es einen Grund zum reden gibt. Geh, ich meine es ernst. Du hättest den scheiß nicht Abziehen sollen letztes Mal hier.« er lächelte und legte seine linke Hand auf sein Knie.

»du bist wirklich nicht sehr nett.« ich zog meinen Zauberstab hervor und richtete diesen auf ihn.

»geh.jetzt.« doch er zeigte keinerlei Reaktion sondern grinste nur vor sich hin.

»wenn ich jetzt gehe, dann kann es sein, dass Todesser dieses Zimmer hier mal unter die Lupe nehmen wollen.« entsetzt senkte ich meinen Zauberstab.

»ekelhafter.« flüsterte ich.

»könntest du das bitte wiederholen?« fragte er belustigt aber ich ließ mich nicht darauf ein und ging währenddessen zu meinem Mädchen.

Sie hatte es sich gemütlich gemacht auf den Kissen die ich ihr gebracht hatte und schien sehr ruhig heute zu sein.

Ohne weiteres Geplapper, kniete ich mich neben ihr hin und füllte ihr durch einen Zauber ihr Wasser wieder auf. Ich habe dafür einen kleinen Eimer und Mondkälbchen scheinen großen Durst zu haben. Das Futter muss ich für sie nicht auffüllen, sie hat hier Gras welches aus einer Zimmerpflanze wächst und egal wie oft sie dieses isst, es wächst momentan wieder nach.

Ich streichelte ihr über den Kopf bis ich Aufeinmal einen heißen Atem im Nacken spürte und sich eine Hand über meine Schulter streckte.

Ich hingegen hielt den Atem an und bewegte mich nicht mehr.

»sie hat sehr weiches Fell.« sagte er leise in einer tiefen Stimme.

Ohne weiter darüber nachzudenken stand ich ruckartig auf und drehte mich zu ihm um.

»man, was soll der scheiß?!« rief ich und als er sich in dem selben Moment auf meiner Augenhöhe befand schubste ich ihn so fest ich konnte an seiner Brust weg.

»komm mit noch ein Mal zu nahe und mich wird nichts daran hindern dir deinen Zauberstab in den hintern zu stecken und jedes einzelne Organ zu sprengen. Verstanden?« er schaute mich forschend an.

»nächste Woche ist die Halloween Party.  Wenn du Lust hast, können wir zusammen hin. Zu deinem Kostüm würden nur noch die teufels Hörner fehlen.« ich nahm die Tüte welche er auf dem Tisch hatte liegen lassen und presste ihm diese gehaltvoll in die Arme.

»füttere sie nicht mehr. Du weißt nicht, was diese Tiere essen dürfen oder was nicht. Sonst schleppst du mir hier noch eine muggleseuche hin mit.« Mondkälbchen ernähren sich größten teils nur von magischen Pflanzen oder magischen Käfern wenn sie welche fingen. Normale Pflanzen würden sie auf Dauer krank machen, wobei ich mir auch schon ziemlich Sorgen mache darum, ob mein Mädchen dieses Gras essen sollte. Auch wenn es magisch wächst, es ist immer noch nicht magisch.

Deswegen werde ich morgen einen Ort besuchen an dem ich magische Pflanzen finden werde.

Mattheo Riddle verbeugte sich leicht vor mir und ging nun tatsächlich aus dem Raum raus.

Endlich.

Doch Aufeinmal schien es so leise und leer zu sein. Er hat seine einflößende Präsenz welche er in jeden Raum mit sich hinschleppt wieder mitgenommen, lässt jemandem anderen dadurch einen Schauer über den Rücken gehen.

Ich schüttelte den Kopf genervt und ging auf einen Schrank zu. Dort habe ich alles drin liegen für die Wunde von meinem Mädchen und kann diese jetzt auch bearbeiten. Erneut.
Denn sie hatte nicht viel Glück und hat sich eine magische Infektion zugefügt.

Eine Entzündung die unter Tieren wie ihr nicht ganz unüblich ist.

Ihre Schnittwunde am Bein hat sich durch eine andere Pflanze entzündet. Dort wachsen kleine Pflanzen Stiele schon raus. Wenn ich das nicht täglich behandele, dann hat sie keine Überlebenschancen.

Das kann ich so nicht hinnehmen. Man rettet, wer gerettet werden kann und es auch verdient.

Mit den Sachen aus dem Schrank und einer neuen phiole in der Hand, kniete ich mich zu dem Mädchen runter.

»lass uns mal wieder deine kleine Wunde anschauen.« sagte ich überlegt und wickelte ihr den Verband ab welchen ich um ihr linkes vordere Bein gebunden habe.

Die rauswachsenden Pflanzen sind schon etwas abgeweicht. Bald werden sie sich von dem Bein abtrennen und dann war's das.

»nicht mehr lange, kleines.«

Montag
12. juni. 2023

1097 Wörter

Whiskey in a tea cup/ by Irinareama Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt