Manipulation...15

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»Irina.« flüsterte eine Stimme hinter mir was mich aufschrecken ließ. Ich fasste mir ans Herz und bekam Panik. Doch als ich mich umdrehte und Nikola erkannte, wurde ich wütend.

»man, was machst du hier? Ich dachte du wärst ein Lehrer.« ich atmete tief durch und regulierte meinen Atem wieder.

»sorry, wollte nur mal nach dir sehen.« antwortete sie mir und kniete sich neben mich um das kleine Mondkalb zu streicheln.

»nach mir sehen? Was soll dieses mal sein?« fragte ich sie verwirrt und drehte mich etwas zu ihr, strich mir mein Haar glatt.

»das wissen wir ja nicht. Stellt sich morgen gegen Mittag essen erst heraus. Weißt du nicht mehr?« verwirrt schaute ich sie an und zog eine Braue hoch.

»Achso. Du hast zu der Zeit geschwänzt als uns das gesagt wurde. Aufjedenfall letztens vor ein paar wochen im Unterricht wurde gesagt, dass wir morgen alle gezwungen sind zum Mittagessen zu erscheinen. Es soll wichtig sein, denn sie meinten es wird härter bestraft als jemals zu vor wenn man nicht kommen sollte so wie die sagten. Es klang ziemlich ernst.« ich nickte leicht mit dem Kopf während das Mondkalb wieder etwas Wasser trank.

»machst du dir sorgen darum?« fragte ich ernst und schaute sie stumm an. Ohne ein Wort zu sagen schaute sie auch mit in die Augen, langsam aber gleichzeitig fingen wir erst an zu grinsen und lachten dann sofort laut.

»als ob wir je was ernst nehmen können.« antwortete sie schließlich.

Sie und ich können natürlich verantwortungsbewusst sein wenn es um etwas geht was wir haben wollen oder etwas was uns wichtig ist im allgemeinen. Doch so Sachen wie diese über die wir nicht einmal was wissen, scheinen für uns genauso albern wie einige unserer Schüler. So ist es einfacher zu leben wenn man sich nicht immer um jeden scheiß Sorgen machen muss.

»Mattheo war eben hier.« sagte ich nun nach langem schweigen.

Grinsend schaute sie mich an »läuft da was?« ich schüttelte den Kopf.

»aber nur bleibt keine andere Wahl. Meine Aufgabe-« fing ich an aber unterbrach mich sofort. Ich kann nicht wissen ob wir gerade alleine sind. Nikola weiß jedoch was Sache ist, ihr erzähle ich als meine treue Freundin alles. Ihr vertraue ich alles an.

Verständlich nickte sie.

»sollen wir gehen?« fragte Nikola mich.

»geh du schonmal, ich bleibe noch etwas hier« sie nickte und stand auf.

»der Sex mit ihm ist bestimmt himmlisch.« sagte sie dreckig grinsend und verschwand wieder durch die Tür.

Komisch, dass aus dem ganzen eine große Sache gemacht wird. Es muss es wirklich wert sein.

Irgendwie bekomme ich Bauchschmerzen bei diesem Gedanken. Warum sollte man bestraft werden wenn man nicht kommt?

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Kein Klirren von Geschirr, kein Gespräch deines Nachbarn, noch war überhaupt das atmen zu hören. Toten Stille.

Vorne stand jedoch Mattheo und direkt neben ihm sein Vater. Ein ekelerregender Anblick welcher mir gleichzeitig einen eisigen Schauer über den Rücken fahren lässt.

Die Haut grau und fahl, eine Glatze, auf der sich die Adern abzeichnen, dazu eiskalte Augen und stummelige, ungepflegte Zähne. Eine Sache irritiert aber am meisten. Seine Nase. Sie sieht aus wie die einer Schlange. Nase kann man das nicht mehr nennen. Schon eine halbe Ewigkeit schaute er uns grinsend an.

Mattheo hingegen zeigt keinerlei Emotionen und schaut zu Boden.

»Schüler.« fängt der alte an. »Seht euch nur mal an.« er schaute durch die ganze Halle, seine Augen treffen die jedes einzelnen und als sein Blick meinen trifft, schaudere ich erneut.

»Ich bin gekommen um euch zu helfen, euch die Hand zu reichen.« ich hätte lachen können, doch der Druck in meinem Magen ließ nicht nach. Reine Lügen die er dort erzählt.

»Ich stelle neue Regeln auf. Ich komme euch entgegen.« er lief die Treppen runter und ging durch den mittleren Gang. Glücklicherweise weit weg von mir.

»Ich kann mich doch auf eure Generation verlassen.« er redet verschlüsselt.

»Ich weiß genau, wie es ist eingesperrt zu sein. Ich weiß genau wie es ist gefoltert zu werden und ich weiß genau wie es ist in eurem Alter zu sein.« mein Blick glitt zu Mattheo. Nun schaute er stur nach vorn wie ein Soldat. Prüfend schaute ich ihn an, wartete auf eine Reaktion von ihm aber er weiß anscheinend worum es hier geht.

»Also möchte ich nicht, dass ihr das selbe durch machen müsst wie ich einst. Ich habe auch noch ein Herz.« niemand schaute dem dunklen Lord in die Augen, wagte es nicht doch ich wollte mehr über ihn herausfinden. Er hatte blaue, eisige Augen. Er suchte zwischen den Schülern nach jemandem und traf dann mit seinem Blick auf meinen.

»Du, mein Mädchen.« sprach er mich laut an. Jeder schaute zu mir.

»Ich?« fragte ich als er plötzlich hinter mich Aparrierte und seine eisige Hand auf meine Schulter legte.

»steh auf.« flüchtig Blick ich zu Mattheo denn mein Herz schlug mir bis zum Hals.
Langsam erhob ich mich.

Von der Seite musterte er mich und schnalzte mit der Zunge.

»wie oft standest du schon unter dem Cruciatus?« mein Kopf war praktisch ausgeschaltet als plötzlich eine vertraute Stimme in meinem Kopf sprach.

Vier mal. Das war das einzige was ich hörte.

»V-Vier mal.« ich versuchte mein Image nicht kaputt zu machen und ließ meinen Blick nun neutral nach vorne gehen.

»vier mal wurde sie Opfer von Gewalt!« rief er durch die Halle.

»und ab heute nie wieder!« verwundert drehte ich meinen Kopf zu ihm.

»und auch jeder andere von euch wird nicht mehr erleben müssen wie es ist gefoltert zu werden! Wenn ihr euch mir freiwillig anschließt.« jetzt verstehe ich worum es geht. Seine nächsten Diener sollen Fehler los sein.
Er drückte mich wieder runter auf den Stuhl.

Alle Augen immer noch auf mir.

Nikola neben mir stieß mich in die Rippen. Mit ihrem Blick fragte sie ob alles in Ordnung sei doch ich antwortete nicht. Das Herz schlug mir noch immer bis über den Kopf.

Alejandro legte mir aufmunternd die Hand aufs Knie aber ich reagierte nicht. Die Blicke aller Schüler wendeten sich von mir ab als ich zu ihnen böse blickend hoch schaute.

Was ich nicht bemerkt habe, ist jedoch dass Der dunkle mich immer noch stumm im Auge behielt.

»wie kommt es, dass sie dich alle respektieren?« fragte er und schaute mir dabei in die Seele, seine kalten Augen fragten ungewollte Fragen.

»soll ich es dir verraten?«. Stumm sah ich ihn an, mir fehlten die Worte.

»weil du dich mir angeschlossen hast. Du hast mich dir helfen lassen. Und jeder andere der sich helfen lässt wird wieder sein früheres Leben leben können." Was ist das eigentlich für ein einfallsreicher schwindler? Wie kann er es sich erlauben, wir wissen doch alle, dass er uns nur lügen auftischt.

Die Schüler trauten sich nach und nach ihm in die Augen zu schauen.was machen die? Glauben sie ihm? Das ist absurd.

Die ersten fingen an zu klatschen. Ich riss die Augen auf. Nikola und Alejandro taten es jedoch nicht. Ich fragte mich nur wieso.

Er muss einen Zauber auf all seine Worte gelegt haben, irgendetwas was sie dazu zwingt das alles zu glauben. Ich bin immun weil ich immer bei meinem Mondkälbchen war. Nikola ist immun weil sie gestern noch da war. Aber was ist mit Alejandro? Warum reagiert er nicht? Warum klatscht er nicht oder tut irgendwas was ihn glauben lässt, dass das was Lord Voldemord der Wahrheit entspricht?

Ich hatte hunderte von fragen. Keine Antworten. Ich werde mir meine Antworten suchen bis ich sie alle habe.

Donnerstag
00:45 Uhr

1244 Wörter

Whiskey in a tea cup/ by Irinareama Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt