4. Kapitel

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Dort wo mich keiner nerven kann, dort wo ich niemandem irgendetwas erklären muss oder wo mich die Leute verurteilen.
Durch das Zuknallen einer Autotür wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Seufzend schnallte ich mich ab, öffnete die Autotür und stieg aus. Dann ließ ich die Autotür zufallen und wartete darauf, dass Ethan und Papa aus dem Auto steigen. Mama stand schon mit ihrer ekelhaften guten Laune neben mir und strahlte über das ganze Gesicht. Einfach scheußlich! Sie sagte irgendwas zu mir, doch ich hörte sie nicht und machte auch keine Anstalt die Kopfhörer abzusetzen oder die Musik leiser zu machen. Schließlich riss sie mir ziemlich unsanft die Kopfhörer vom Kopf und schaute mich sauer an. „Ich habe gesagt, du sollst die Musik aus machen, dein Handy weglegen und dann mit uns kommen.", entgegnete sie. „Tja, das habe ich auch alles gehört.", erwiderte ich mit sarkastischem Unterton, „Jetzt gib mir meine Kopfhörer wieder!" Ich versuchte mir meine Kopfhörer zu schnappen, doch sie hielt den Arm hoch. „Wir machen heute was mit der Familie. Du musst nicht immer Musik hören!", sagte meine Mutter. „Tu ich doch gar nicht!", entgegnete ich. „Doch!", stritt sie. „Oft, ist nicht immer!", erwiderte ich, „Jetzt gib sie mir endlich!" Sie seufzte und gab mir endlich meine geliebten Kopfhörer wieder. Was fällt ihr eigentlich ein, einfach meine Kopfhörer weg zu nehmen? „Na dann los.", murmelte sie nicht mehr ganz so fröhlich wie vorher und ging voran. Papa ging neben ihr, Ethan ein kleines Stück hinter den Beiden und ich bestimmt drei Meter hinter Ethan. So musste ich sie wenigstens nicht auch noch auf dem Weg dort hin ertragen. Gelangweilt latschte ich hinter ihnen her und schaute mich auf dem Parkplatz um. Offensichtlich nicht viel zu sehen. Nur Autos, ein paar kleine Bäume die ab und zu zwischen den Auto heraus ragten und ein paar Leute, die entweder den Park gerade verließen oder gerade auf dem Weg dort hin waren. „Maya, beeil dich mal!", rief meine Mutter. Ich seufzte und ging etwas schneller, um die Anderen einzuholen. Schnell erreichten wir den Eingang des Freizeitparks und ich hätte allein bei dem Anblick kotzen können. Alles in knalligen Farben, man hörte die Leute lachen und dieser Kassierer war so unerträglich freundlich. Nachdem Mama die Karten gekauft hatten, gingen wir in den Freizeitpark rein und ich fragte mich wirklich, warum meine Eltern fast 40€ ausgeben, nur um mich so zu quälen. Wenn sie unbedingt in einen Freizeitpark fahren müssen, ist das ihre Sache, aber sie müssen mich ja nicht mit hierher schlappen! Wir hatten den Park gerade betreten und ich blieb sofort stehen und starrte durch die Gegend. All diese scheußlichen Kuscheltiere die mich so widerlich anlächelten, das Lachen anderer Menschen war ununterbrochen zu hören, alle Leuten waren gut gelaunt und rannten mit einer rosanen Zuckerwatte oder einem dieser schrecklichen Kuscheltiere durch die Gegend. „Maya Schatz, tut dir irgendwas weh?", riss die besorgte Stimme meiner Mutter, mich aus diesem Alptraum. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich das Gesicht verzogen hatte. „Ja.", nuschelte ich. „Was denn?", fragte sie weiter und streichte mir besorgt über die Schulter, weshalb ich sofort einen Schritt zurück trat. „Das Alles hier. Es bereitet mich psychische Schmerzen!", erklärte ich. Mama seufzte und schaute mich an, als würde sie mir nicht glauben. Doch es war wirklich so. Wenn ich zu lange an so einem fröhlichen Ort war, bekam ich Kopfschmerzen und irgendwann sogar Bauchschmerzen. „Es ist wirklich so. Die Psyche kann den Körper sogar ziemlich stark beeinflussen. Leute unterschätzen das immer! Ich habe jetzt schon Kopfschmerzen.", informierte ich sie über dieses Thema. Sie seufzte wieder und fragte:„Was ist denn hier, was dir psychische Schmerzen bereitet?" „Alles.", antwortete ich, „Hier ist eine ekelhafte Laune. Außerdem starren einen diese schrecklichen Kuscheltiere immer an." „Du redest doch Schwachsinn!", entgegnete sie und packte mich am Handgelenk. Dann zog sie mich wie ein Kleinkind, dass etwas angestellt hatte durch diesen ekelhaften Freizeitpark.

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