8. Kapitel

1.1K 49 6
                                    

„Was hast du eigentlich die ganze Zeit gemacht, als du dich gestern im Freizeitpark versteckt hast?", fragte Mama neugierig, als wir gerade am frühstücken waren. Ist das ihr Ernst?
„Erst habe ich mich mit meinem Dealer getroffen. Aber vorher musste ich einer Frau noch ein bisschen Geld klauen, nicht viel, nur 300€, damit ich das Gras bezahlen konnte. Es war nämlich eine ganz schöne Ladung. Dann habe ich mir irgendeine Ecke gesucht, wo mich keiner sieht und habe in aller Ruhe mein Gras geraucht. Irgendwann kam so ein komischer Typ da lang und dann sind wir zusammen auf die Männertoiletten gegangen und haben es so richtig heftig getrieben.", erklärte ich, mit nicht zu überhörendem Sarkasmus in meiner Stimme.
Mama schaute mich irgendwie wütend an, doch ich aß einfach weiter mein Brötchen. „Sie hat in einem Café mit einem Jungen rumgeknutscht.", scherzte Ethan und Papa ließ geschockt sein Brötchen auf den Teller fallen. „Ich bin nicht dumm! Ich habe euch gestern gehört, wie ihr über mich geredet habt.", schnauzte ich die Drei an, schob meinen Stuhl mit lautem quietschen nach hinten, stand auf und stampfte nach oben, in mein Zimmer.

Ich saß mal wieder in der Ecke, als ich hörte wie es an der Haustür klingelte und kurz darauf die Schritte meiner Mutter. „Maya! Du hast Besuch!", ertönte dann die Stimme meiner Mutter und sofort weiteten sich meine Augen. Oh nein! Nicht schon wieder! Das kann doch nicht wahr sein! Panisch suchte ich nach einem gutem Versteck, doch da war es schon zu spät. Die Tür schwang auf und das Monster der guten Laune stand dort. Sie ist fast die schlimmste Person, die ich kenne.
Elizabeth! Der absolute Alptraum. „Maya!", schrie sie mit ihrer unglaublich hohen Stimme und kam auf mich zu, um mich zu umarmen. Doch ich weichte ihr immer aus und ergriff dann die Chance vor ihr weg zu laufen. Ich lief aus meinem Zimmer und während ich die Treppe runter lief, hörte ich sie rufen:„Yey! Fangen spielen!" Ich versteckte mich schnell in der Abstellkammer und hoffte, dass sie hier nicht rein kommen würde.
Denn dieses Mädel war einfach schrecklich! Sie hat immer gute Laune, hat eine total piepsige Stimme, lässt mich einfach nicht in Ruhe, so sehr ich sie auch versuche dazu zu bringen, sie trägt eigentlich immer irgendetwas Pinkes und ist von der Intelligenz wohl bei einem Zweitklässler stehen geblieben. „Elizabeth, wo ist denn Maya?", hörte ich die misstrauische Stimme meiner Mutter. „Wir spielen Verstecken!", antwortete sie fröhlich und ich schob mich noch ein kleines Stück weiter nach hinten.

BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt