30. Kapitel

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Wieder kicherte das Mädchen vor Ethan ihr nervtötendes Kichern und drehte eine Strähne ihrer braunen Haare zwischen zwei Fingern.
Ich wollte sie so gerne schlagen.
Einerseits war ich zwar froh, dass sie mir keine Beachtung schenkte, aber das änderte rein gar nichts daran, dass ich nach Hause wollte.
Die Musik war immer noch genauso schrecklich wie am Anfang der Party.
„Wollen wir hoch gehen?", fragte das Mädchen, während sie Ethan noch näher kam.
Meine Augen weiteten sich und ich sah sie angeekelt an. Es war ihr nicht mal peinlich! Das ist so ekelhaft!
Sie fragt wirklich einen Typen, der ein anderes Mädchen am Arm hält, ob er mit ihr hoch, zu den Zimmern wo man miteinander schlafen konnte, gehen wollte. Ich wollte kotzen!
„Ich kann nicht.", antwortete Ethan und warf mir einen flüchtigen Blick zu, „Ich muss auf meine Schwester aufpassen."
Die Schlampe warf mir einen abwertenden Blick zu, sagte dann jedoch mit einem Lächeln auf den Lippen zu Ethan:„Ach komm schon! Sie kann auch auf sich selbst aufpassen. Ihr wird hier keiner etwas tun."
Schnell sah ich meine Chance. Wenn er mit ihr hoch gehen würde, was er sicher mit dem ganzen Alkohol in seinem Blut tun würde, könnte ich endlich verschwinden.
„Ich pass schon auf.", warf ich ein und versuchte halbwegs nett zu klingen, versagte jedoch kläglich.
Zu meinem Vorteil hatte er zu viel getrunken um das zu bemerken, ließ meinen Arm los und fing dann an dem Mädchen seine Zunge in den Hals zu stecken.
Angeekelt drehte ich mich schnell weg und versuchte dieses Bild aus meinem Kopf zu bekommen...erfolglos.
Ich war traumatisiert für den Rest meines Lebens. Als wäre mein Leben nicht schon scheiße genug gewesen, musste mein Bruder mir auch noch so ein Bild ins Gedächtnis brennen.
Schnell schüttelte ich den Kopf um nicht mehr daran zu denken und machte mich auf den Weg zum Ausgang.
Immer wieder stieß ich in irgendwelche Leute, da das Haus einfach so voll war und es war einfach widerlich.
Zu viele Menschen. Schreckliche Musik. Rauch. Alkohol.
Ich wollte einfach nur noch weg.
„Gleich hast du's geschafft.", murmelte ich zu mir selbst, da ich gerade in den Flur einbog, an dessen anderen Ende sich die Haustür befand.
Ein Gefühl von Erleichterung machte sich bereits  in mir breit, als eine Stimme mir zeigte, dass ich mich eindeutig zu früh gefreut hatte.
„Hey Maya! Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen.", rief er mir zu und Panik erfüllte meinen gesamten Körper, „Willst du etwa schon gehen?"

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