Innere Feder

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Nathalie blinzelte kurz, Gabriel beugte sich über sie in der Hoffnung, das sie endlich aufwachte. Wieder zuckten ihre Augen. Sie murmelte leise etwas vor sich hin. Langsam öffneten sich die Ozean-Blauen Augen und starrten in die Grauen Augen von Gabriel. Dieser begann sofort zu lächeln. "Hallo Nathalie." begrüsste er sie leise. Sie blinzelte ihn verwirrt an und versuchte etwas zu sagen, aus ihrer Kehle kam allerdings nur ein krächzen. " Hier, Wasser. " Gabriel reichte ihr das Glas.

   - Nathalies Sicht-

Oh wie trocken meine Kehle doch war als ich aufwachte. Was seltsam war da ich doch vor 10 Minuten was getrunken hatte, dann war Adrien aufgetaucht und.. Alles wurde schwarz? Es war noch immer alles schwarz, da meine Augen noch geschlossen waren. Ich versuchte sie zu öffnen, was ein paar Versuche in Anspruch nahm, aber dennoch klappte. "Hallo Nathalie." wisperte eine Stimme. Wieder blinzelte ich verwirrt und wollte fragen, wo ich war, ich brachte aber nur ein heiseres Krächzen hervor. " Hier, Wasser." meinte Gabriel zu mir und hielt mir ein Glas unter die Nase. Ich griff mit meiner Hand danach und schrie entsetz auf naja auch ads war mehr ein heiseres komisches Geräusch, ein richtiger schrei klang anders. Was zum Teufel ist geschehen, das ich Infusionen hatte? Sanft nahm er mich in den Arm und beruhigte mich mit beruhigenden Worten. Dann gab er mir das Glas an die Lippen und ich trank in grossen Zügen das Glas aus. " Was ist passiert? " fragte ich, sobald es keinen tropfen Wasser mehr gab. " ich weiss noch wie ich mir vorgestellt habe, was Adrien alles passieren können hätte und dann hats in meiner Brust geschmerzt. " berichtete ich.

" ja.. du hattest eine Panikattacke und dann einen Herzinfarkt." murmelte Gabriel und streichelte sanft ihren Arm. Gabriel wusste nicht genau, was Nathalie dachte oder fühlte, sie sah einfach nur völlig Kühl aus. " okay." murmelte sie nach einer Zeit. " Ist alles okay? " fragte er besorgt da er damit gerechnet hatte, das sie wenigstens ein bisschen Panik hatte, weit gefehlt. "Ja, alles okay." Nathalie hauchte ihm einen Kuss zu, richtete sich auf und kroch daraufhin aus dem Bett. " Hiergeblieben! " befahl der Modedesigner. " Warum? " murrte Nathalie ohne Anzeichen auch nur für eine Sekunde stehen zu bleiben. " Wie wärs mit... Du hattest einen Herzinfarkt und musst dich ausruhen?! " fragte er ungläubig. " Ähm .. wie wärs mit in 2 Tagen ist die wichtigste Gala von ganz Paris, wir haben noch nichts vorbereitet und ich darf sie ganz allein vorbereiten." konterte Nathalie, während sie ihre Infusionen ab riss.

 -Gabriels Sicht -

"Was machte diese Frau eigentlich?! Reisst sich einfach die Infusionen raus und geht Arbeiten. Beeindruckend! " dachte ich und drückte auf den Notfall Knopf. Nathalie sortierte gerade ihre Beine neu, kurz davor aufzustehen. In diesem Moment kamen die Schwestern und stellten sich im Halbkreis um Nathalie auf. " Legen Sie sich bitte wieder hin, ich kann nachvollziehen, wenn Sie Angst haben, aber Sie müssen liegen bleiben." meinte eine der Schwestern. ( Wie sehr ich die Höflichkeitsform hasse nh dieses blöde S wird nie gross! und wenn's mal gross ist, wird das i auch gross! Pfui)

Nathalie knurrte leise vor sich hin kroch allerdings wieder zurück ins Bett. " Zeit für Herzinfarkte habe ich nach der Gala." sagte sie und sah mich echt beleidigt an. Wie sehr ich sie doch für ihren Einsatz bewunderte, sie schaffte es mehrere Tage am Stück zu arbeiten, während ich noch nicht mal für Adrien da sein kann. Meine Sicht wurde von einer Krankenschwester verdeckt, als sie Nathalie die Infusionen wieder dran hängte. " Wenn sie noch einmal versuchen sollten, fesseln wir sie ans Bett. " murrte eine der Schwestern und machte die grösste Kaugummiblase die Gabriel jemals gesehen hatte. " Wir werden die Gala verschieben. " meinte der Designer und deutete den Schwestern an das sie nun gehen konnten. Sobald die Schwestern aus dem Zimmer waren, fingen die beiden an zu diskutieren. " Nein werden wir nicht! ich schaff das schon. " warf sie ein. " Denkst du wirklich ich denke das du das nicht schaffst?! Ich habe Angst um dich, was wen du einen zweiten Herzinfarkt nicht überlebst? "  fragte er. " Ich werde schon keinen kriegen, ich muss nur eine Gala organisieren, nichts besonderes. " argumentierte Nathalie dagegen. Gabriel stand daraufhin und verliess wütend das Zimmer.  " Wie kann man nur so stur sein?! " schimpfte er laut da niemand auf dem Flur zu sehen war. " Tut mir Leid, ich werde versuchen die wichtigsten Leute aus ganz Paris zu beruhigen und ihnen zu sagen das es gerade nicht passt mit der Gala weil ich einen Herzinfarkt habe. " murmelte Nathalie. Gabriel zuckte zusammen und kreischte kurz auf. " Was zur Hölle machst du hier?! Und warum liegst du nicht im Bett! " " Weil ich Krankenhäuser hasse! ", Nathalie zupfte den Überbleibsel ihrer Infusionen weg  und marschierte auf direktem weg aus dem Krankenhaus. Der Mann stand verdutzt da und sah ihr nach. " Warte! " 

  - Nathalies Sicht-

Gabriel lief aus meinem Zimmer. Ich brauchte kein Miraculous um zu wissen das er sauer war, obwohl ich eines bei mir hatte. Ich riss erneut meine Infusionen raus, stand auf und ging aus meinem Zimmer.  " Wie kann man nur so stur sein?! " schimpfte er laut.  " Tut mir Leid, ich werde versuchen die wichtigsten Leute aus ganz Paris zu beruhigen und ihnen zu sagen das es gerade nicht passt mit der Gala weil ich einen Herzinfarkt habe. " entschuldigte ich mich halbherzig. Er kreischte kurz auf: "Was zur Hölle machst du hier?! Und warum liegst du nicht im Bett! " " Weil ich Krankenhäuser hasse! ", ich zupfte den Überbleibsel meiner Infusionen weg und marschierte auf direktem weg aus dem Krankenhaus. Er rief mir noch zu das ich warten sollte, ich bog aber direkt ab und erwischte einen einsamen Fahrstuhl. Während der fahrt nach unten versuchte ich nicht an meinen Dad zu denken, was nicht ganz einfach war. Sobald sich die Türen öffneten, trat ich aus und rein in die Freiheit. Mit grossen Schritten überquerte ich den Parkplatz und versteckte mich hinter einer Ecke des Krankenhauses, dort verwandelte ich mich zu Mayura. " Hallo Duusu. " meinte ich ruhig als meine blaue Freundin erschien. Kaum dass sie erschienen war, sprach ich die magischen Worte nur eine Millisekunde später stand ich verwandelt da.  Ich erhob mich in die Lüfte, genoss den Wind in meinen Haaren, den sanften Wiederstand den er mir bot, diese wunderbare Schwerelosigkeit, die Sorgenlosigkeit: das Gefühl von echter Freiheit. Ich bewegte mich wie eine ruhige Feder inmitten eines starken Sturms. Ich wurde dorthin getrieben, wo der Wind anfängt zu wehen, zum Ursprung des Windes. Dieser Moment sollte niemals enden, ich liebte es so sehr das ich vergass was ich eigentlich vorhatte. Ich wollte sehen wie die Bürger von Paris reagierten wen sie mich sehen würden. Sie wussten wer ich war, aber sie wussten nicht das Gabriel eigentlich tot sein sollte, alle ausser Adrien und ich. Ungenau gewünscht. Als mir das bewusst wurde, wurde mir auch bewusst das Gabriel nicht aufhören würde, auch wenn Emelie ihn so oft betrogen hatte. Dieser Gedanke liess meine innere Feder schwach werden, ich rutschte ab und fiel auf den Boden. Der Aufprall war hart und ich spürte wie er auf meine Lunge drückte. Ich öffnete meinen Mund und sog so viel Luft ein wie ich konnte, danach atmete ich lange aus. Es war wie eine Art Übung den Schmerz auszuatmen. Manchmal brachte es nichts, aber Heute hatte ich glück. Der Schmerz lies nach und ich konnte mich wieder aufrichten. Rasch büschelte ich meine Gedanken neu und konzentrierte mich auf meine Innere Feder. Als diese wieder im Gleichgewicht war, erhob ich mich wieder zurück in den Strom der echten Freiheit.


ich dich auch Nathalie !Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt