my ex-boyfriends dad >Jeffrey Dean Morgan<

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Der Knoten in meinem Magen lässt Übelkeit in mir aufsteigen.

Bittere und hasserfüllte und Übelkeit.

Ich krame in meiner Handtasche, bis ich eine kleine Packung TicTacs rausfische und mir schnell zwei der kleinen Pfefferminz-Pillen auf die Zunge lege. Dann sperre ich mein Handy und packe es mit den TicTacs weg, um durch den kleinen Vorgarten zu Calvins Haus zu laufen.

Ich habe mich gestern von Calvin getrennt und bereue es keine Sekunde. Was ich allerdings bereue, ist, dass ich die Sache nicht schon früher beendet habe.

Ich habe Calvin auf dem College kennengelernt. Er war von Anfang an sehr hartnäckig und wollte mit mir ausgehen. Allerdings wusste ich von seinem schlechten Ruf; er hat wohl schon viele Frauen abgeschleppt und ist hauptsächlich auf Spaß aus. Mir hat er natürlich versichert, dass das mit uns etwas ganz anderes wäre..

Ich habe ihn zappeln lassen. In den zwei Monaten unserer Beziehung habe ich nicht mit ihm geschlafen, und das hat ihm nicht gefallen.

Gestern habe ich erfahren, dass er mit einer Freundin aus unserem Kurs gevögelt hat. Ich bin heilfroh, dass ich diesen Bastard nicht rangelassen habe.

Die Übelkeit, die in mir aufsteigt und nicht nachlässt, als ich nun vor der Haustüre steht, ist aber nicht wegen Calvin. Ich weiß, dass er gerade ein Football-Training hat, deswegen habe ich genau dieses Zeitfenster abgepasst, um mit meinem roten Mazda, der schon bessere Tage gesehen hat, vor dem Grundstück zu parken und meine Sachen zu holen.

Nein, dieses seltsame Gefühl löst sein Vater bei mir aus.

Schon seit ich ihm das erste Mal begegnet bin, hat er meine Gefühle ordentlich durcheinander gebracht. Immerhin ist er der Vater meines Freundes - nun Ex-Freundes - und über 20 Jahre älter als ich.

Aber seine schwarzen Haare, die schon graumeliert sind und die forschenden Augen, die mich immer so intensiv gemustert haben, als würde er all meine Geheimnisse aus mir herauskitzeln wollen, haben mich fast jede Nacht in meinen Träumen verfolgt.

Und ich muss ehrlich zu mir selbst sein und zugeben, dass ich mich irgendwann nur noch mit Calvin getroffen habe, weil ich wusste, dass ich dann Jeffrey wiedersehen würde. Wenn auch nur kurz, auf dem Weg von der Haustüre bis ich in Calvins Zimmer verschwunden bin.

Und heute wird vielleicht das letzte Mal sein, dass ich Jeffrey sehe.. Immerhin habe ich nicht vor, Calvin auch nur noch ein einziges Mal zu treffen.

Ich schlucke das traurige Seufzen runter und drücke auf das Klingelschild.

Es vergehen ein paar Sekunden, bis ich eilige Schritte hinter der Türe höre. Mein Herz klopft mit jedem zurückgelegten Meter mehr, bis es plötzlich einen Schlag aussetzt, als die Türe nach innen aufschwingt und Jeffreys grünbraune Augen auf mich fallen.

,,Hi, Liebes", sagt er und zieht verwundert die Augenbrauen hoch. ,,Du bist früh dran, Calvin hat noch eine gute Stunde Training."

Ich schmunzle leicht, weil Calvin ihm offensichtlich nichts von unserer Trennung erzählt hat. ,,Oh, ich weiß. Ich wollte ihn auch nicht sehen."

Jeffreys Augenbrauen wandern noch ein gutes Stück höher und ein undefinierbarer Schatten huscht über seine schönen Augen.

Aber er öffnet die Türe noch weiter, lehnt sich leicht daran und bedeutet mir mit einem Kopfnicken, reinzukommen.

,,Danke", murmle ich und atme unauffällig tief ein, als ich an ihm vorbeigehe. Sein Rasierwasser riecht frisch und nach Moschus..

Er schließt die Türe hinter sich und legt seine Hand überraschend auf meinen unteren Rücken, um mich in das Wohnzimmer zu dirigieren. ,,Was ist denn los, Y/N?", fragt er neugierig.

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