Vier

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Gemeinsam mit deinem Vater liefst du zum nächsten Einkaufsladen. Da es endlich Wochenende war, konntet ihr wieder mehr Zeit miteinander verbringen. Das Leben bei deinem Vater war nicht besonders spannend. Er ging arbeiten und du warst zu Hause, gingst spazieren oder last ein Buch.

Doch dir gefiel dieses Leben.

Keine aufgesetzte Fassade.

Keine geheuchelte Liebe.

Keine Angst vor Konsequenzen.

Jedes Jahr, wünschst du dir aufs Neue, lieber bei deinem Vater zu leben. Doch dann musst du immer an die Gesichter der Zwillinge denken. Vermissen würdest du sie. Doch sie könnten dich ja besuchen, oder? Nur du und dein Vater, weit weg von deinem jetzigen Leben.

Ein trauriges Lächeln schlich sich auf deine Lippen.

Das ist unmöglich.

Schnell schütteltest du deinen Kopf. Du warst nicht hier um die negativen Gedanken, die Überhand gewinnen zu lassen. Du wolltest die Zeit mit deinem Vater genießen. Die Zeit in Freiheit genießen. Langsam wusstest du, was Osamu mit seinen Worten gemeint hatte.

Ein verzweifeltest Seufzen entkam dir.

„Huh, Ando-chan?"

Dein Blick hob sich und du konntest in fließendes Gold blicken.

„Bokuto", etwas fassungslos sahst du deinen Gegenüber an. Seitdem ihr zusammen Volleyball gespielt hattet sind schon mehrere Tage vergangen und ehrlich gesagt, hattest du nicht erwartet dass ihr euch irgendwann wiedersehen könntet.

„Akaashi, schau mal wen ich gefunden hab", trällerte Bokuto viel zu laut. Die Besucher des Ladens warfen euch schon skeptische Blicke zu, unter denen du dich zu winden schienst.

„Hör auf so laut zu sein, schau doch.. du bringst sie in Verlegenheit!"

Auf Akaashi's Aussage hin, schmollte Bokuto wie ein Kleinkind. Bei seinem Anblick musstest du schmunzeln. Seine positive, energische Aura schüchterte dich einerseits ein. Doch auf der anderen Seite, erweckte sie auch ein anders Gefühl in dir..

Du konntest es nur noch nicht deuten.

„Ando-chan, wir spielen heute wieder eine Runde Volleyball, kommst du wieder?", fragte dich Bokuto und trat einige Schritte auf dich zu.

„Also.. eigent-"

„Hier bist du also Tomo", außer Atem, stand dein Vater mit dem vollgepackten Einkaufswagen neben dir. Ungläubig beäugtest du die Ware darin. Er musste es mal wieder maßlos übertreiben.

Kurz warf dein Vater einen Blick auf die beiden Jungs und sah danach mit hochgezogener Augenbraue auf dich.

„Wirst du von diesen beiden jungen Herren belästigt?"
Wegen der Äußerung und des strengen Tonfalls deines Vaters, strafften sich die Schultern der Fukurōdanispieler.

„N-Nein Otōsan!", erschrocken weiteten sich deine Augen. Wie kam er auf so etwas?

„Ich hab die beiden letztens kennengelernt, als ich spazieren gegangen bin", stelltest du klar und dein Vater atmete erleichtert aus. Er könnte es sich nie verzeihen, wenn du während des Aufenthalts bei ihm, belästigt worden wärst.

Die beiden verbeugten sich leicht vor deinem Vater und Bokuto richtete erneut sein Wort an dich.

„Und was meinst du Ando-chan?"

Ando-chan?

Verwirrt runzelte dein Vater die Stirn. Neugierig musterte er dich und wollte deine Reaktion nicht verpassen. Hattest du dich etwa mit seinem Namen vorgestellt. Er konnte es zwar verstehen, doch war es sonst nicht deine Art, so etwas zu tun.

„Also eigentlich, wollten wir heute zusammen Essen. Otōsan, arbeitet sonst immer", gabst du mit einem unsicheren Lächeln von dir. Dir waren die fragenden Blicke, deines Vaters nicht entgangen.

„Achso..", Bokuto's Gesicht zog sich in die Länge. Seine Mundwinkel hingen nach unten. Akaashi ging bereits auf Alarmbereitschaft. Bis dein Vater zu ihnen sprach.

„Wir wollten Grillen. Je mehr desto besser. Ich hab sowieso viel zu viel Fleisch auf den Wagen gepackt", grinste er in die Richtung der Jungen und seine zuvor argwöhnische Haltung, verblasste allmählich.

„WAAAAS WIRKLICH?", Bokuto strahlte förmlich und von seiner zuvor niedergeschlagenen Aura, war nichts mehr übrig. Ein Schmunzeln schlich sich auf die Lippen deines Vaters. Er fand den Kapitän ziemlich erfrischend.

„Ist das denn wirklich in Ordnung? Auch für dich?", fragte Akaashi nun an dich gerichtet.
Auch auf deinem Gesicht zauberte sich ein Lächeln und dankbar sahst du deinen Vater an.

Lächelnd nicktest du und teiltest beiden mit, dass sie auch die anderen beiden rufen dürften.

Da Bokuto dich letztens nach Hause begleitet hatte. Wusste er natürlicherweise wo du wohntest. Vor der kleinen Unterkunft deines Vaters, blieb er mit Akaashi stehen und sie warteten auf Kuroo und Kozume, denen er seinen Standort gesendet hatte.

Akaashi's Augenbrauen zogen sich verwirrt zusammen, als er die Schriftzüge auf dem Briefkasten sah.

Hori Tomoko

What's left of me - Bokuto x Reader/OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt