Bokuto hatte sich wieder bereiterklärt, dich nach Hause zu begleiten. Du lehntest es zwar zuerst ab, doch warst insgeheim dankbar dafür. Denn es war dir nicht ganz Geheuer, abends alleine in Tokio herumzuirren. Zudem du dich auch nicht besonders gut auskanntest.
Eine angenehme Stille schlich sich zwischen euch und man konnte dem Straßenverkehr lauschen. In einer Großstadt ist es wohl nie still. Auch wenn ihr gerade in etwas entfernteren Gassen lieft, konntet ihr die Geräusche an der Hauptstraße laut und deutlich hören.
„Du freust dich bestimmt wieder nach Hause zu gehen", durchbrach Bokuto das Schweigen zwischen euch.
Kurz dachtest du nach und ein kleines Lächeln schlich sich auf deine Lippen.
„Ja, mein Vater ist wirklich toll. Ich bin gerne bei ihm", antwortetest du ihm. Stirnrunzelnd sah er dich an. Du hattest ihn wohl missverstanden. Ihm entkam ein kleines Glucksen.
„Ich meinte eigentlich dein Zuhause in Hyōgo", lachte er weiter und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf.
Vom Augenwinkel konnte er sehen, wie das Lächeln welches du zuvor auf den Lippen trugst.. allmählich verblasste. Er wollte nachhaken, doch als du eine Antwort, die überhaupt nicht zu deiner Mimik passte, aussprachst.. hielt er inne.
„Ja, sehr sogar", das Lächeln, welches du nun trugst, wirkte aufgesetzt und falsch. Er wusste nicht wieso du so reagiertest. Doch er wollte dich mit seiner Neugier nicht verschrecken. Normalerweise nahm er kein Blatt vor den Mund und wurde oft von Akaashi deswegen getadelt. Doch irgendetwas sagte ihm, dass er sich bei dir lieber zurückhalten sollte.
Außerdem genoss er deine Gesellschaft und wollte nicht, dass du plötzlich deine Mauern ausfuhrst und ihn miedst.
„Da wären wir. Danke Bokuto, wir sehen und bestimmt nochmal", lächeltest du, während du winktest.
Bokuto stand noch an der Straße, bis er sich vergewissert hatte, dass du auch sicher über die Türschwelle tratst.
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Es war später Nachmittag und du warst gerade aus der Dusche gestiegen, dabei hattest du dich in einen kuscheligen Bademantel eingehüllt. Als es an der Türe klingelte, zogst du verwirrt die Augenbrauen zusammen.
Bei dem Blick auf die Uhr, konntest du erkennen, dass es noch ziemlich früh war. Dein Vater konnte es also nicht sein.An die Türe eilend, öffnetest du diese.
„Oh, hey Bokuto", kam es von dir, als du den Kapitän der Fukurōdani erkanntest.
Bokuto's Wangen färbten sich knallrot und er musste den Blick abwenden, bevor ihm seine Fantasien Nasenbluten bescherte.
An dir herabblickend, schlich sich auch auf deine Wangen ein Rotschimmer.„E-Entschuldige.. komm doch rein. Ich zieh mich schnell um", verlegen stolpertest du in dein Zimmer, während Bokuto alleine ins Haus fand und die Türe hinter sich schloss.
Als du umgezogen zurückkamst, hatte die Farbe in seinem Gesicht nicht abgenommen. Er wusste nicht, wie er dieses Bild aus dem Kopf bekommen sollte. Ob er das überhaupt wollte, war die nächste Frage.
„A-Also.. wieso bist du denn hier?", fragtest du ebenso peinlich berührt.
Bokuto versuchte sich wieder zu fassen. Wieso war er denn nochmal hergekommen..
Ehrlich gesagt, konnte er in der Nacht kein Auge zu bekommen. Ständig schwirrtest du in seinem Kopf umher. Er fand dich interessant und wollte unbedingt mehr über dich erfahren. Er wollte dich besser kennenlernen und verstehen, wieso du so reagiertest, wenn er dich auf deine Heimat ansprach. Das alles kam aus dem Affekt und plötzlich fand er sich vor deiner Tür wieder.Wie zum Teufel, sollte er dir das erklären. Du würdest ihn für einen merkwürdigen Stalker halten. Immerhin kanntet ihr euch kaum.
„H-Hast du heute Zeit?", fragte er etwas hastig und verschluckte sich beinahe an seinen Worten.
„Wieder Volleyball?", fragtest du nun amüsiert. Diese Jungs schienen wirklich nicht zu ermüden, dachtest du dir.
„Nein, ich dachte eigentlich dass wir uns ein wenig die Stadt ansehen könnten. D-Du kennst dich ja nicht so gut aus, oder?"
Über seine Unsicherheit musstest du schmunzeln. Er wirkte beinahe niedlich.
„Gerne, kommen die anderen denn auch?", neugierig warst du schon. Immerhin sahst du sie bis jetzt nur zusammen. Zumindest hatte Bokuto bis jetzt immer Akaashi im Schlepptau, wenn du ihm begegnet warst.
„N-Nur wir beide!", prasselte es aus ihm heraus.
Kurz weiteten sich deine Augen und ungläubig sahst du deinen Gegenüber an. Wollte er etwa, dass dies ein Date war. Schnell schütteltest du den Kopf. Bestimmt nicht. Er wollte nur nett sein.
Schnell versuchtest du deine Gesichtszüge wieder in den Griff zu bekommen und deine Mundwinkel zuckten nach oben.„Okay, dann nur wir beide!"
Dieses Mal wirkte dein Lächeln sanfter und deine Augen strahlten eine Unmenge an Wärme aus, Bokuto hätte sich in ihnen verlieren können.
Sein Herz raste auf einmal so schnell und er schob es auf die Szene die zuvor an der Türe stattgefunden hatte.„Kann ich so gehen? Ich weiß ja nicht, was du heute mit mir vorhast", kichertest du ein wenig und Bokuto sah an dir herab.
Du trugst ein kurzes Sommerkleid, welches deiner Figur besonders schmeichelte. Es zeigte unheimlich viel Haut und ehe er es bemerkte, schlich sich wieder die verräterische Röte in sein Gesicht.
Ich weiß ja nicht, was du heute mit mir vorhast
Gott. Wieso musstest du ihm so ein Kopfkino bescheren. Sich schnell entschuldigend, rannte er ins Badezimmer und fuhr sich mit dem Toilettenpapier unter die Nase.
Verdammt..
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What's left of me - Bokuto x Reader/OC
FanfictionEine zufällige Begegnung oder doch Schicksal. Ist es möglich, dass dich ein bestimmter Kapitän aus deinem tiefen Loch ziehen kann und dir deine Wunden stillt? Das würdest du nur wissen, wenn du es auch zulässt.