Es schüttete wie aus Eimern. Die Straßen waren wie leergefegt. Niemand traute sich mehr, bei diesem nassen Wetter draußen zu sein. Bis nach Hause würdet ihr es wohl kaum mehr schaffen.
Bestimmt zog dich Bokuto an der Hand mit und sah sich hektisch um.
„Dort", rief er und schliff dich erneut hinter sich her. Du fragtest dich, ob er dieselben Stromschläge verspürte, wie du. Oder warst nur du diejenige, die dieses merkwürdige Gefühl in sich trug.
Unter einem Pavillon angekommen, welcher an einem Waldstück grenzte, fandet ihr Unterschlupf. Dein ganzer Körper zitterte, die einzige Wärmequelle die du hattest war Bokuto's Hand. Diese hatte er immer noch in deiner liegen und er machte auch keine Anstalten, dass er sie dir entziehen wollte.
„Ist dir kalt?", seine Stimme klang besorgt. Schnell schütteltest du den Kopf, doch dein Zittern verriet dich.
„T-Tut mir leid!", schüchtern sprach er diese Worte aus und du wusstest nicht für was er sich entschuldigen wollte. Bis er unerwartet seine Arme um dich legte. Er hatte dich an seine Brust gezogen und umschloss dich mit seiner starken Umarmung. Mit geweiteten Augen, hattest du kurz das Atmen vergessen. Als du wieder die Fassung erlangt hattest, schmiegtest du dich automatisch tiefer in seine Brust. Erst jetzt bemerktest du, wie definiert sein Körper eigentlich war. Noch nie warst du einem Jungen so nahe. Außer den Zwillingen. Doch bei denen fühlte es sich nicht so an, wie bei ihm.
Dein rasendes Herz, drohte beinahe herauszuspringen. Du warst unfassbar froh darüber, dass er dir nicht ins Gesicht sehen konnte. Denn so rot wie du warst, wäre es wohl mehr als nur peinlich gewesen. Doch was du nicht wissen konntest war, dass Bokuto mindestens genauso verlegen war wie du. Seine Wangen schimmerten rot und wenn du genau hinhören würdest, könntest du sein heftig pochendes Herz wahrnehmen. Doch du hattest viel zu sehr mit deiner eigenen Verlegenheit zu kämpfen.
„Danke", nuscheltest du in seine Brust. Ihr standet bestimmt bereits zehn Minuten in dieser Position. Doch du wolltest es auch nicht ändern.
In seinen Armen fühltest du dich so wohl - so geborgen. Als könnte er dir den größten Schutz der ganzen Welt bieten. Dieses Gefühl durchströmte geradewegs deinen Körper.„Ist es jetzt besser?", fragte er dich sanft. Du antwortetest nicht, sondern nicktest nur.
„Soll ich-"
„Nein!", sagtest du bestimmt und auch etwas zu schnell. Sodass es dir schon wieder peinlich war.
Doch du wolltest nicht, dass er dich loslässt. Du wolltest noch weiterhin diese wohlige Wärme verspüren, die von ihm ausstrahlte.Mit einem zufriedenen Lächeln, drückte dich Bokuto fester an sich heran. Er wollte dich auch nicht loslassen. Dafür genoss er deine Nähe viel zu sehr.
Langsam klärte sich der Himmel und der Regen versiegte. Doch ihr beiden standet weiterhin unter dem Pavillon und lagt euch in den Armen.
Bokuto löste sich leicht von dir, jedoch ohne die Arme von dir zu nehmen.
Während er dir in die Augen sah, verlorst du dich beinahe in seinen goldenen Iriden. Behutsam strich er dir mit einer Hand einige Strähnen hinter dein Ohr. Hinterher bettete sich seine Hand an deiner Wange. Ständig huschten seine Pupillen zwischen deinen Augen und deinen Lippen hin und her. Er musste sich verdammt noch mal beherrschen, damit er jetzt nichts Falsches machte. Er wollte nichts überstürzen.. dich nicht vergraulen.
Doch so erstarrt wie du von seiner vorherigen Geste warst, wäre dir sein Blick nicht einmal aufgefallen.
„Wir sollten gehen.. ich will nicht, dass du krank wirst", es war beinahe nur ein Flüstern. Dennoch konntest du es hören. Vielleicht lag es daran, dass ihr euch so unsagbar nah wart. Zögerlich nicktest du und er nahm seine Hand von deinem Gesicht.
Er trat unterm Pavillon hervor und blickte in die Wolkendecke, um sich zu vergewissern dass der Regen wirklich vergangen war. Bevor er dich sicher nach Hause bringen konnte.
Unbeholfen lieft ihr nebeneinander und keiner von euch traute sich, diese Stille zu durchbrechen. Es war nicht so, dass sie unangenehm war. Nur ungewöhnlich. Normalerweise war Bokuto kein Mensch, der allzu lange still sein konnte. Du machtest dir Gedanken, ob du vielleicht etwas Falsches gemacht hattest. Vielleicht war er verärgert.. seufzend tapst du ihm hinterher.
Der Geruch von nassem Gras und befeuchteter Erde, stieg dir in die Nase. Auch wenn du den Regen an sich nicht besonders mochtest, gefiel dir die Atmosphäre danach. Alles wirkte rein, wie gewaschen. Mit geschlossenen Augen, inhaliertest du die frische Luft und ließt sie in deinen Lungen platz nehmen. Bokuto beobachtete dich unbemerkt und musste vor sich hin schmunzeln.
Als ihr nun vor der Haustüre standet, lächelte er dich an.
„Ich hatte eigentlich mehr geplant, aber der Regen hat es mit ehrlich gesagt ein wenig versaut", mit einem wackeligen Grinsen, rieb er sich den Hinterkopf.
Leicht schütteltest du deinen Kopf und deine Mundwinkel zuckten nach oben.
„Mir hat es trotzdem gefallen, danke", mit einem aufrichtigen Lächeln blicktest du ihn an und seine Wangen glühten auf.
„G-Gerne", stammelte er und sah überall hin, nur nicht in deine Augen. Du musstest leise kichern, er sah dabei wirklich niedlich aus.
„Sehen wir uns morgen Ando-"
„Tomoko!", unterbrachst du ihn schnell. Dir war sowieso etwas unwohl dabei, deine neuen Freunde wegen deines Nachnamens anzulügen. Doch bei ihm, tat es dir am meisten leid.
„To. Mo. Ko.", hauchte er leise, Silbe für Silbe und ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
„Sehen wir uns dann morgen, Tomoko-chan?"
Dein Herz machte einen aufgeregten Hüpfer, als er deinen Vornamen aussprach. Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf deine Wangen. Stell dich nicht so an, ermahntest du dich innerlich. Immerhin hattest du es ihm angeboten. Kein Grund sich peinlich zu benehmen.
„Klar, dann bis morgen Bokuto", den Schlüssel drehend, wolltest du gerade über die Türschwelle steigen. Bis du zurückgezogen worden bist.
Du knalltest an eine harte Brust und musstest kurz vor Schreck japsen.
„Kōtarō", flüsterte er dir ins Ohr, dabei stellten sich deine Nackenhaare auf und ein Schauer jagte dir über den Rücken.
Wieso raste dein Herz plötzlich so schnell?
„O-Okay.. Bis morgen, K-Kōtarō", schnell hattest du dich aus seinem Griff gelöst und verschwandst durch die Türe.
Mit viel zu schnellem Herzschlag, ließt du dich auf dein Bett fallen.
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What's left of me - Bokuto x Reader/OC
FanfictionEine zufällige Begegnung oder doch Schicksal. Ist es möglich, dass dich ein bestimmter Kapitän aus deinem tiefen Loch ziehen kann und dir deine Wunden stillt? Das würdest du nur wissen, wenn du es auch zulässt.