Fünfundzwanzig

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Keuchend hieltst du dir erst die Seite. Doch stütztest dich schlussendlich auf deinen Knien ab.
Verdammt warst du schnell gerannt. Doch die Gänge waren so überfüllt, dass du einfach nicht vorankamst. Die ganzen Zuschauer, die die Halle B verließen, standen dir im Weg. Als du das Team der Inarizaki am Treppenrand stehen sahst, atmetest du erleichtert aus.

Doch die Furche an deiner Stirn, drang dir noch tiefer ins Gesicht, als du die bedrückten Gesichter der Spieler sahst. Noch hattest du die Zwillinge nicht erkennen können, da sie schon einige Treppenstufen gelaufen waren. Doch du konntest Kita's aufmunternden Worte hören und ein schwaches Lächeln schlich sich auf deine Lippen.

„Hori-senpai?"

Einer der Erstklässler hatte dich erkannt und sah dich mit großen Augen an. Es wurde zwar niemandem gesagt, doch das gesamte Team wusste, dass die Laune der Zwillinge wegen dir den Bach herunterging. Dafür hatten die Wissenden, untereinander einfach zu laut geredet.

Kaum hatten sie ihren Kōhai deinen Namen rufen hören, drehten sich nicht nur die Zwillinge überrascht um. Auch Suna und die anderen mit denen du gut auskamst, drehten sich fassungslos um. Keiner von ihnen hätte erwartet, dass du hier auftauchen würdest.

„Gutes Spiel Jungs", mit einem leichten Lächeln sahst du in die Runde. Wenn sie nicht kurz vorm Weinen waren, dann spätestens jetzt.

Bevor einer von ihnen antworten konnte, wurdest du bereits ruckartig an eine Brust gerissen. Das Schluchzen an deiner Halsbeuge, zerbrach dir beinahe das Herz. Immer war er es, der dich aufmunterte. Nun warst du dran.

„Ist schon gut Samu..", behutsam strichst du ihm über den Rücken und versuchtest ihn zu beruhigen. Als sein Zwilling es nicht mehr aushielt und sich ebenfalls auf dich schmiss, fielt ihr gemeinsam auf den Boden. Zwischen den ganzen Tränen, konnte man euch auch leicht kichern und glucksen hören. Das hatten die beiden gebraucht. Dich an ihrer Seite. Wie sollten sie es nur ohne dich schaffen..

„Ich hab euch unglaublich lieb.. vergisst das nicht, ja?"

Sie nickten und fuhren sich mit dem Arm über die Augen.

„D-Du kannst doch auch-", du fielst deinem besten Freund noch einmal um den Hals. Du wusstest was er dir sagen wollte.

„Das geht leider nicht..", hauchtest du, bevor du dich löst.

Du wolltest so schnell wie möglich aus der Halle raus, damit du den nächsten Shinkansen erwischen konntest. Vielleicht würdest du es nach Hause schaffen, ohne dass jemand davon Wind bekam.

Gerade als du die große Eingangstüre erblicken konntest, rief jemand deinen Namen.

„Tomo-chan?"

Dein Puls pochte dir bis zum Hals. Dein rasendes Herz war kaum zu bändigen. Du hattest unfassbare Angst dich umzudrehen. Du warst ein Feigling.

Deine zitternden Hände, konntest du nicht beruhigen. Schnell verknotetest du deine Hände ineinander, damit er es nicht merkte.

„K-Kōtarō.."

Mit großen Augen sah er dich an. Du konntest so viele Emotionen in ihnen erkennen, welche dich in Schuldgefühlen suhlten. Am liebsten würdest du dich an ihn lehnen, deine Arme um ihn schlingen, seinen Herzschlag spüren. Doch du erinnertest dich daran, weshalb du das alles tatst.

Er kam einige Schritte auf dich zu, doch du wichst zurück. Du warst nicht bereit, es ihm zu erklären. Wie denn auch?

„Können wir bitte kurz reden..", er wirkte so unheimlich traurig. Allein der Gedanke, dass es an deiner Ignoranz lag, ließ dein Herz einsacken.

Du nickst zögerlich. Akaashi der euch mit etwas Abstand beobachtete, wandte sich an seinen Kapitän, nachdem er dir leicht zugenickt hatte. Insgeheim hoffte er, dass ihr eure Differenzen geradebiegen konntet, damit Bokuto wieder auf seinem Level spielen konnte.

„Du hast 10 Minuten, dann müssen wir uns aufwärmen", teilte er ihm noch mit, bevor ihr nach draußen gingt, um euch in Ruhe unterhalten zu können.

Ihr hattet euch auf eine freie Bank gesetzt.

„Stimmt es, dass du nach Korea gehst?", überrumpelt blinzeltest du einige Male.

Woher wusste er das?

Bedrückt sahst du auf deine Finger, mit denen du unbeholfen spieltest. Wieso fühlte sich dein Herz auf einmal so verdammt schwer an.

Zögerlich nicktest du.

Vom Augenwinkel konntest du sehen wie Bokuto aufstand. Erst dachtest du, er würde dich einfach sitzenlassen und verschwinden. Doch er stellte sich vor dich hin. Sein Blick wirkte so verzweifelt.

„Sag mir bitte.. dass ich nicht der Einzige war, der so gefühlt hat.."

Deine Augen weiteten sich. Natürlich hattest auch du gemerkt, dass sich da zwischen euch etwas entwickelt hatte. Doch keiner von euch hatte es angesprochen.
„..warst du nicht", flüstertest du, in der Hoffnung dass er es nicht gehört hat. Doch da hattest du dich geirrt.

Er kniete sich zu dir runter, nahm deine Hände in seine. Dein Atem stockte, als du die Hoffnung in seinen Iriden aufblitzen sahst. Wieso warst du dazu verpflichtet, ihm wehzutun..

„Gott.. ich hab mir solche Filme geschoben, weil du mir nicht mehr geschrieben hast. Du weißt gar nicht wie glücklich deine Aussage mich gerade gemacht hat.."
Seine Worte hinterließen einen bitteren Beigeschmack, den du erst einmal herunterschlucken musstest.

„Und Korea.. ich weiß nicht wieso.. a-aber, wenn du damit einverstanden bist dann können wir auch eine Fernbez-"

„ICH WERDE HEIRATEN", sprudelte es aus dir heraus. Ehrlich gesagt wusstest du nicht wie du es ihm schonend beibringen solltest. Dies wäre wohl gar nicht möglich. Doch die Richtung in die seine Rede hinsteuerte, konntest du nicht gut heißen.

Bokuto entgleisten sämtliche Gesichtszüge, als du deine Worte ausgesprochen hattest. Seine Hand, die deine zuvor fest im Griff hatte, verlor an Halt und baumelte an seiner Seite herunter. Sein leerer Blick, mit dem blassen Gesichtsausdruck, machten dir Sorgen. Doch du konntest nichts dagegen tun.

„Es tut mir leid.. Es.. Es tut mir so leid..", damit standest du auf, und ranntest hinter die große Sporthalle. Deine Tränen liefen dir heiß über die Wangen und dein Herz tat weh. Du hattest das Richtige getan. Wieso um alles in der Welt, fühlte es sich dann nicht so an?

Du warst so neben der Spur, dass du die zwei Männer in Anzügen, die sich dir genähert hatten, nicht einmal bemerkt hattest.



„Tomoko-sama, wir sind hier um sie abzuholen!"

Woher.. wussten sie dass du hier warst?

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HEY HEY HEEEY
Dreimal dürft ihr raten, wer ab heute Urlaub hat und sich zur Feier des Tages, den Knöchel verstaucht hat?!

It's meeeee...

Damit lass ich euch mal in Frieden und wünsche euch ein schönes Wochenende ♥️🥰

*bittet ein klitzekleines Bisschen um Mitleid*hust**

What's left of me - Bokuto x Reader/OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt