„Du hättest mir ruhig schreiben können", beleidigt liefst du neben den Zwillingen, während ihr auf dem Weg zur Schule wart. Entschuldigend sah dich dein bester Freund an und zuckte danach mit den Schultern.
„Tut mir echt leid, aber bei dem Ton den der Sack draufhatte, wollte ich dich in keine Schwierigkeiten bringen", gab er zu. Seufzend liefst du weiter.
Die Zwillinge kannten euer Personal ebenfalls. Osamu noch besser als sein Bruder.
Es gab immer einen Grund, dass man dich persönlich abholte. Und meistens war dieser Grund nie besonders berauschend.„Was wollten sie dieses Mal?", leicht gereizt, warf dir der blonde Zwilling einen Blick zu. Nachdenklich sahst du auf den Asphalt, als du sprachst.
„Keine Ahnung.. sie meinte nur, dass sich einiges ändern wird", was genau sie damit meinte, war dir selbst nicht bewusst.„Und er?", fragte dich Osamu, als ihr am Schultor standest. Gerade so leise, dass nur du es hören konntest, während Atsumu den Rest des Teams begrüßte.
„Anscheinend auf einer Geschäftsreise in Korea. Zum Glück..", murmeltest du. Dabei schüttelte es dich schon, wenn du nur an ihn dachtest. Erleichtert nickte dein Gegenüber und gemeinsam lieft ihr in eure Klassen.•
„Tomo-chan, mit wem schreibst du eigentlich die ganze Zeit?"
Atsumu war dein breites Grinsen nicht entgangen. Jedes Mal wenn dein Handy aufblinkte, schienst du zu strahlen.
Wegen seiner Frage, schlich sich ein dezenter Rotschimmer auf deine Wangen. Du fühltest dich ertappt.„Sag bloß, du schreibst mit diesem Kerl aus Tokio?", ungläubig mustere dich Osamu. Du schlucktest kurz. Doch bevor du zum Antworten ansetzten konntest, klinkte sich sein Zwilling wieder ein.
„Huh? Welcher Kerl? Hast du da etwa jemanden kennengelernt..", beleidigt schob der blonde Miya seine Unterlippe vor, was dich ein wenig zum Schmunzeln brachte.
„Was schmollst du so rum. Osamu hat dir doch deutlich gemacht, dass sie tabu ist. Hattest du etwa Hoffnung?", gleichgültig stellte der Kapitän sein Tablett zu euch an den Tisch. Mit großen Augen sah Atsumu seinen Senpai an, während Osamu sich ein Glucksen unterdrückte. Du hingegen sahst wieder auf dein Handy, denn eine neue Nachricht wurde angezeigt.
»Sehen wir uns beim Frühlingsturnier?«
Dein Herz raste bei dem Gedanken, dass du ihn wiedersehen könntest. Doch schnell hingen deine Mundwinkel weit nach unten. Niemals würden sie dir erlauben nach Tokio zu fahren, um deine Schule anzufeuern. So etwas wurde bei euch zu Hause nicht geduldet..
»Ich werde es versuchen..«
•
Du tratst zögerlich durch die Haustüre und wurdest bereits von eurem Butler begrüßt. Dieser warf dir einen besorgten Blick zu, doch bevor du ihn deuten konntest.. wusstest du bereits wieso er dich so ansah.
„Willkommen Tomoko-sama. Die Herrin und der Herr würden es begrüßen, wenn sie mit ihnen am Esstisch platznehmen", teilte dir das Dienstmädchen mit. Deine Nackenhaare stellten sich auf.
Wieso ist er schon zurück?
Du teiltest ihr mit, dass du dich schnell umziehen gehst und dann zu ihnen aufschließen würdest. Deine Knie zitterten bei jedem Schritt, den du aus deinem Zimmer zurück in den Speisesaal tratst. Man konnte dir deine Angst ansehen, doch du versuchtest es hinter einem Lächeln zu verstecken.
„Guten Tag Hori-sama, ich hoffe sie hatten eine angenehme Rückreise", fingst du an ehe du dich setzten konntest. Selbstverständlich hatte dein Stiefvater euren Familiennamen angenommen, da er einen viel höheren Stellenwert in der Gesellschaft hatte. Zudem versuchtest du so höflich wie möglich aufzutreten, da du dich vor seinem Zorn fürchtetest.
Bis jetzt schien alles gut zu verlaufen. Doch du wusstest immer noch nicht, wieso dich die beiden unbedingt mit am Tisch haben wollten. Normalerweise wurde dir dein Essen entweder aufs Zimmer gebracht, oder euer Butler rief dich in den Speisesaal sobald die beiden weg waren.
Du versuchtest das mulmige Gefühl zu unterdrücken, doch deine Augen weiteten sich kurz als dein Handy einen Nachrichtenton von sich gab. Du hattest vergessen es auf stumm zu stellen.
Alle beide warfen dir einen herablassenden Blick zu, bis dein Stiefvater wütend sein Besteck auf den Tisch schlug. Erschrocken zucktest du zusammen.„Ich dachte wir hatten die Regel, dass Smartphones im Speisesaal nichts zu suchen haben. Oder hatte ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt?", er klang ruhig. Doch sein Blick, der dich beinahe erdolchte, sagte dir dass er innerlich kochte.
„V-Verzeihung", stammeltest du deine Entschuldigung schnell zusammen.
„Wer ist denn so wichtig, dass du dieses Teil nicht in deinem Zimmer lassen konntest?", man könnte meinen er sei interessiert.
„Sind es die Söhne der Miya's?"
Du schütteltest den Kopf. Du hättest bejahen können, dann wäre die Sache vom Tisch. Immerhin wussten sie, dass du mit den beiden befreundet warst. Auch wenn sie dich langsam immer mehr von ihnen wegzerren wollten. Doch du wolltest deinen Freunden keine Schwierigkeiten bereiten.„Her damit!", befahl er dir.
Fassungslos, mit geweiteten Augen drücktest du dein Handy an deine Brust.
„ICH SAGTE HER DAMIT!", schrie er dich plötzlich an, dass selbst die Bediensteten im Speisesaal zusammenzuckten. Er ließ seine Fassade fallen. Das war dein Stiefvater, wie er leibt und lebt.
Entschuldigend blickte dich eines der Dienstmädchen an, während du widerwillig dein Handy in ihre Hand legst. Mit zusammengezogenen Augenbrauen, murmelte dein Stiefvater den Namen der auf deinem Display stand.
„Bokuto Kōtarō.. du schreibst also mit einem Jungen, hm?", die Wut in seiner Stimme war kaum zu überhören. Eilig schob er seinen Stuhl zurück, um aufzustehen. Mit zittrigen Händen umklammertest du den Saum deines Oberteils.
Seufzend stand er neben dir und schüttelte seinen Kopf.
„Du weißt doch, ich mache das nicht gerne. Aber du lässt mir einfach keine andere Wahl.."
Lüge.
„Sakurai-san, bitte überprüfen sie diesen Jungen", sprach er zu seiner Rechten Hand, die ebenfalls wie ein Bodyguard an seiner Seite stand.
„Und du, du folgst mir jetzt ins Arbeitszimmer", sprach er aus und bei der Erkenntnis, was folgen würde, wurde dir ganz schlecht.„Was machen sie denn für ein Gesicht, Suwabe-san? Wir werden uns nur unterhalten", lieblich lächelte er euren Butler an. Dieser wusste ganz genau, dass dein Stiefvater nicht nur mit dir reden würde. Doch was hätte er denn dagegen tun können..
Dein Blick fiel auf deine Mutter. Diese sah dich noch nicht einmal an.
Hasste sie dich denn so sehr? Dass sie jedes Mal wegsehen konnte..
DU LIEST GERADE
What's left of me - Bokuto x Reader/OC
FanfictionEine zufällige Begegnung oder doch Schicksal. Ist es möglich, dass dich ein bestimmter Kapitän aus deinem tiefen Loch ziehen kann und dir deine Wunden stillt? Das würdest du nur wissen, wenn du es auch zulässt.