Es vergingen drei ganze Tage, die ich neben dem Futon verbrachte. Man könnte sagen, bis auf wenige Stunden, war ich wach gewesen. Zwischendurch erschien Rin immer wieder mit frischen Wasser und brachte mir eine Kleinigkeit vorbei. Manchmal wachte ich auch aus meinem Schlaf in einer sitzenden Position auf, nur um zu bemerken, dass sie sich um ihn kümmerte. Wie lange ich schlief, wusste ich jedoch nicht. Waren es Stunden, Minuten oder vielleicht auch nur Sekunden? Wahrscheinlich war das egal, so erschöpft wie ich mich fühlte. Einzig Sesshomaru war wichtig, dessen Wunden von Tag zu Tag besser aussahen.
Dann am vierten Tag, als ich gerade seinen Verband löste, öffnete er ganz unerwartet die Augen. Seine goldenen schimmernden Augen sahen mich leicht nachdenklich an, bevor er sich im Raum umblickte. Wahrscheinlich hatte er vor ein paar Tagen wirklich zu viel Blut verloren, sodass er noch nicht ganz bei sich war. „Du bist in meiner Hütte.", bemerkte ich langsam, während ich ihn weiter von den Verbänden befreite, was nur ging, weil ich ihn mit dem Fell etwas in die Lüfte befördert hatte. Doch jetzt schien es für mich ganz anders zu sein. Hitze schoss mir ins Gesicht, während ich den Verband sanft von seinem Bauch löste und dann meine Hand unter seinem Rücken teilweise durchschob. Das Fell war sehr hilfreich, doch verhinderte es nicht den engen Hautkontakt, den wir hegten. Auch ihm schien es aufzufallen, denn immer, wenn ich sein Rücken berührte, verhärtete sich seine Rückenmuskulatur. Ich seufzte leicht. „Sind meine Hände zu kalt?", fragte ich vorsichtig und vernahm seinen leicht irritierten Blick, bevor er verstand, was ich damit meinte.
„Nein.", hauchte er nur und stemmte seinen Oberkörper leicht hoch. „Wie lange?"
„Es ist der vierte Tag.", murmelte ich etwas müde, bevor ich ihn jetzt leichter befreien konnte. Dabei entging mir nicht sein beobachtender Blick, mit dem er jede meiner Handlungen analysierte. „Du hast viel Blut verloren." Ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter, bevor ich auch das letzte Stück Stoff gelöst hatte.
Er nickte. „Ich sagte es doch."
„Das du es überstehst?", knurrte ich und holte den Eimer mit Wasser. Sein Kopf drehte sich zu mir, während ich leicht schnaubend den Eimer neben ihn stellte. „Ohne Hilfe wärst du gestorben!" Ich schimpfte mit ihm leicht, bevor ich leicht frustriert ein Tuch ins Wasser tunkte und es gegen seine Brust klatschte. Er zog die Luft zischend ein, während das Wasser über seine Brust hinab rollte und an den Muskeln abperlte. Seine Wunden hatten sich geschlossen, aber trotzdem sah man noch die Stellen.
„Was machst du da?"
„Ich wasche dich."
„Lass das." Sagte er leicht unterkühlt, doch ich schüttelte nur den Kopf und rieb seine Brust mit dem nassen Lappen ab, wobei ich es diesmal wirklich mit der Wassermenge übertrieb. Er regte mich gerade auf. „Warum..."
Ich seufzte und wrang den Lappen noch einmal aus, bevor ich wieder ansetzte. „Wegen den Blutkrusten?" Meine Augen verdrehte ich spielerisch übertrieben, bevor ich seinen Körper weiter behandelte. „Akzeptier es einfach." Er seufzte und ein arroganter Blick musterte mich eingehend, bevor ich fertig war. Jetzt wo er wach war und ein wenig rebellierte, wurde mir sein Muskelspiel nur allzu bewusst. Auch sein restlicher Körper gewann schnell wieder an Farbe. Es war wirklich leichter mit ihm umzugehen, wenn er schlief. Wirklich sehr viel leichter mit diesem Mann. „Wie geht es dir?"
„Gut.", meinte er und schien aufstehen zu wollen, als ich den Lappen weglegte. Geschwind lief ich zu ihm und packte ihn an der Schulter, was ihn herzlich kalt ließ. „Ich gehe."
Fast schon mit zu viel Schwung, warf ich mich in meiner Beigen Hose und meiner Bluse auf seine Hüften, die erschreckend hart waren. Geschwind brachte ich nach seinem leicht erregten Blick, etwas Abstand zwischen uns, bevor ich leicht auf seine Wunde drückte und ein Zucken auslöste. „Ich habe dir gesagt, du kommst erst weg, wenn du wieder verheilt bist." Mit etwas Kraft presste ich ihn zurück aufs Fell, sodass ich mehr oder minder über ihm lag. Nur wenig Luft trennte meine dünne Bluse von seinem festen Bauch. Auch meine Müdigkeit half mir nicht wirklich dabei, die Spannung in meinen Bauchmuskeln aufrecht zu halten. Leicht genervt starrte ich ihn in die Augen. „Haben wir uns da verstanden?" Meine Laune war am Boden, ich war müde und hatte kaum gegessen und dann war er so störrisch wie ein Gaul. Murrend kam ich seinem Gesicht ganz nah, während er ein wenig die Zähne bleckte.
„Kagome.", brummte er, doch ich sah ihn weiter an. „Kagome?" ich hörte seine fragende Stimme, doch ich konnte kaum die Augen offenhalten. Schnell schüttelte ich mich und sah ihn schlaftrunken an. Seine Lippen waren wirklich einladend... Er beugte sich auf einmal vor und schon schien ich schon wacher, nur um festzustellen, dass er an dem Halstuch roch. „Deswegen ist er so ausgerastet."
Ich rückte schnell von ihm ab und setzte mich halb auf seine Lenden. Dort lag er und hob die Hand an meinen Hals, um kurz mit den Fingerspitzen an dem Stoff rumzuspielen. Sein Blick schien forschend, während er es noch ein wenig rieb. „Wie... Wegen dem Halstuch?" Ich überlegte, bevor ich leicht seufzte. „Dann hat er gesehen, wie dein anderes Ich es mir umgemacht hat..."
„Wieso hat er?", fragte er leicht neugierig, bevor ich meine Hand dran legte und es kurz drückte, bevor ich den Knoten löste und es abmachte. Ich deutete auf meinen Hals. „Falls man es noch sieht... hier hatte ich einen blauen Fleck. Meine Freundinnen hatten es gesehen und er wahrscheinlich auch, also du oder mehr er... als er morgens gegangen ist... Inu Yasha hat eine Riesenszene wegen eines Tuches gemacht."
„Mehr war nicht?", fragte er und nahm das Tuch an sich und schnupperte daran. Warum roch er nur so lange an dem Tuch? Er wollte wohl kaum seinen eigenen Geruch... warte... Hitze stieg mir in den Kopf, bevor ich die Lippen verzog.
„Nein...", hauchte ich. Es war ja auch nichts gewesen. Erst später hatte er mich geküsst, doch das konnte ich ihm kaum sagen. „Ich sollte dich einreiben..." Sein Blick wurde leicht wütend, während er noch weiter am Tuch schnupperte, als wäre es etwas Besonderes. Warum fühlte es sich nur an, als würde er damit meine Gefühlslagen analysieren... „Sesshomaru, jetzt gib es her.", brummte ich und beugte mich vor, doch er hob es schnell aus meiner Reichweite, was keinem von uns zu Gute kam, denn ich rutschte aus und landet mit meinem kompletten Körper auf seiner Brust. Kurz fluchte er, bevor sein Arm sich um meine Taille legte. Unsicher starrte ich in sein Gesicht. „Lass das."
„Wie lange hast du nicht geschlafen?", fragte er. Sein Blick war leicht zur Seite gewandert und schien weicher geworden zu sein, was mein Herzschlag beschleunigte.
„Seid du hier liegst? Abgesehen von etwas Sekundenschlaf...", sagte ich heiser und genoss im Geheimen seine ausströmende Wärme. Gerade dachte ich nur an diese warme Brust. Ich senkte den Kopf und legte ihn leicht auf seine Schulter, bevor ich diesen leicht animalischen Duft einsog. Auch wenn ich ihn gewaschen hatte, roch er immer noch wild und frei. „Wenn du nicht bald loslässt, schlafe ich noch ein."
Wie um mich noch mehr leiden zu lassen, strich er zart über meinen Rücken. Es war so warm und entspannend. „Ruh dich aus."
„Aber Sesshomaru...", brummte ich und wollte runter, doch er hielt mich einfach fest. „Was machst du denn da." Ich fluchte leise, während ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub und mich der Macht geschlagen gab, die mich ins Reich der Träume entführen wollte.
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Isshun no Shunkan - Flüchtige Momente
FanfictionKagome kehrte nach der Abschlussprüfung zurück ins Mittelalter um zu Erkennen, dass das Leben miteinander doch komplett anders war als zu der Zeit, in der sie gegen Naraku kämpften. In einer Zeit des Kummers und der Verwirrung erscheint ihr Sesshoma...