Kapitel 7: Treffen in der Neuzeit

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Seufzend bürstete ich mein Haar, bevor ich mich auf zu Kaede machte. Ob er vielleicht da war? Zumindest knurrte mein Magen und Kaede hatte bestimmt eine Kleinigkeit für mich. Wenn ich darüber genau nachdachte, musste ich sogar feststellen, dass ich mehr oder minder den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Wir waren von einem Moment zum Nächsten gehuscht... Ich hatte es nicht einmal mitbekommen... Wie konnte das nur passieren? Dafür donnerte mein Magen jetzt wahrscheinlich doppelt so laut. Bei Kaede angekommen, lugte ich vorsichtig in den Raum, denn ich wollte mich nicht unbedingt wieder vor ihm blamieren.

Kaede und Rin waren wirklich da und da... ESSEN!

Geschwind kam ich herein und setzte mich zu ihnen, nachdem ich sichergestellt hatte, dass ER nicht da war.

»Kagome, da bist du ja. Geht es dir gut?«, fragte Kaede, während ich mir schon etwas von dem eingelegten Gemüse schnappte und aß.

»Puhh, das tut gut... Ja, mir geht es gut.«, meinte ich freudig und bediente mich weiter an dem Gemüse. »Man, habe ich Hunger...«

»Ich hörte, es hat wunderbar geklappt mit Sesshomaru zusammen?«, fragte sie, während ich leicht rot wurde. Meinte sie das Radfahren? Ich betrachtete sie kurz, oder das Reiten? Nein... Oh stimmt ja.

»Ja, wunderbar. Wir haben den Dämonen ganz schnell erledigt. Danach hat mir sogar Sesshomaru noch ein paar Kniffe gezeigt, wie man reitet.«

»Das freut mich.«, meinte Kaede und auch Rin grinste.

»Wenn du willst, leihe ich dir Ah-Uhn gerne aus. Auf ihm kann man wunderbar reiten.«

Ich nickte freudig: »Das wäre wunderbar. Aber eine andere Sache, wisst ihr wo Sesshomaru ist? Ich wollte vielleicht rüber in die Neuzeit und wollte ihn fragen, ob er auch etwas haben will.«

»Hmm... Er ist eigentlich immer in der Nähe, vielleicht im Wald? Er mag den Geruch von Siedlungen nicht so sehr, weswegen er eigentlich immer außerhalb schläft, sofern nicht jemand ihn belagert.«, meinte Rin ein wenig schnippisch, was mich zum Grinsen brachte.

»Ach das erklärt, warum er ständig am Brunnen rumlungert. Es ist auch eine schöne Lichtung. Ich hatte ja schon Angst gehabt, dass er mich verfolgt.«

Rin schnaubte. »Bilde dir nicht zu viel ein. Sesshomaru-sama steigt keinen Frauen nach.«

Ich seufzte und winkte ab. »Verstanden. Ich habe mir auch das sowieso gedacht, nachdem ich ihn gestern dort auch gesehen hatte. Gut, dann geh ich gleich hin, ich bringe euch dann auch eine Kleinigkeit mit. Da es warm ist, schaffe ich es vielleicht Eis zu ergattern, aber wir müssen es dann schnell essen, bevor es schmilzt.«

»Eis?«

»Ja! Wartet es nur ab!«, sagte ich noch schnell, bevor ich mich schon auf den Weg machte. Er war wirklich ein Gentleman, denn ich erinnerte mich nicht, wie ich in mein Bett gekommen war. Es war aber auch gut so, wer weiß ob ich im Traum geredet oder gestöhnt hatte... Das wäre äußerst peinlich geworden, wo er doch eine Symbiose mit mir eingegangen war. Er zeigte mir das Mittelalter und ich ihm die Neuzeit.

Das Beste war, ich hatte sogar einen Einfall, wie wir prüfen könnten, ob es ihn auch noch in der Neuzeit gab. Das gute war, die Welt verlief parallel. So könnte ich ihm das Jahr nennen und den heutigen Tag mit der Uhrzeit. Natürlich könnte es ein kompletter Reinfall werden, aber wenn nicht, dann beruhigte es ihn vielleicht. Was sollte schon dabei sein? Somit könnten wir sogar feststellen, ob Dämonen unter den Menschen hausten. Mein Plan war einfach nur genial und unfehlbar!

Am Brunnen angekommen, suchte ich schon die Bäume ab, wo er wieder faul im Rasen mit geschlossenen Augen lag. Langsam und leise schlich ich mich heran, bis ich kurz vor ihm stand. »Sesshomaru, du bist wach oder?«

Isshun no Shunkan - Flüchtige MomenteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt