Kapitel 13: Café der Trennungen

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Spätestens am Mittag fiel mir das Dach dann doch auf den Kopf. Ich konnte nicht noch einmal wagen, in die Vergangenheit zu hüpfen, also würde ich mir hier die Zeit vertreiben, wogegen meine Mutter wirklich nichts sagen konnte. Kurz sah ich zum Handy, schüttelte mich dann aber. Nein. Das half keinem von uns weiter, ich brauchte Abstand von allem. Ich war mir einfach in nichts wirklich sicher... Ich wollte Sesshomaru keine Hoffnungen machen.

Kurz grübelte ich, bevor ich es wagte. Wir hatten gerade den Abschluss gemacht, es war nicht mal wirklich lange her, also könnte ich Glück haben, dass sie noch da waren. Kurzerhand schnappte ich meine alte Klassenliste und suchte nach meinen besten 3 Freundinnen der Neuzeit. Schnell hatte ich sie gefunden, Eri, Yuka und Ayumi. Da waren ihre Nummern. Kurzerhand ging ich runter zum Telefon und rief schon die erste an.

Alle drei hatten sogar Zeit und so verabredeten wir uns in der Stadt. Meine Mutter lieh mir wieder eine lange Bluse diesmal in blau, die die blauen Flecken gut vertuschte. Den an meinem Hals tupfte sie zart mit einem Hautton ab, bis er fast komplett verschwunden war. Als Hose wählte ich die beige von Gestern. Es war nur gut, dass der Stoff so dünn war, da die Ärmel bis zu meinen Handgelenken gingen. Ich seufzte. Es würde bestimmt helfen mit ihnen zu reden, denn wer war sonst denn noch neutral? Keiner, der in diese Geschichte involviert war. Zumindest hoffte ich auf Hilfe.

In der Stadt passten wir uns dann ab. Sie hatten sich kaum verändert, aber wieso auch? Eri trug immer noch ihr schwarzes Haar Schulterlang mit einem Haarband. Yukas Haar war in Form eines kurzen Bobs geschnitten und Ayumis Haar wellte sich wie immer bis zur Schulter. Das einzige war, dass wir keine Schuluniform mehr trugen. Jedoch fiel ich wirklich auf, da sie alle in Sommerkleidern gekommen waren. Aber ich konnte keins tragen... Schon traurig. Aber diese Flecken... Ich schluckte. Ich musste mit Inu Yasha bald reden... Ob er für mich kommen würde? Könnten wir uns auch diesmal zusammenraufen, wo ich wusste, dass noch viel mehr passiert wäre, hätte Sesshomaru mich nicht gerettet? Traute er sich überhaupt zu kommen und würde Sesshomaru ihn durchlassen? Jede Frage für sich schien unlösbar. Ich musste sehen, was die Zeit mir brächte. Ich seufzte leise, als mir einfiel, dass ich Sesshomaru eigentlich schon zugesagt hatte, das mit Inu Yasha zu beenden, aber es zu sagen, war etwas schier anderes, als es zu tun. Wenn ich es beende würde es endgültig sein. Würde ich es bereuen?

»Kagome, da bist du ja!«, kam mir Ayumi auf einmal in einem halben Singsang entgegen, als sie mich entdeckt hatte und umarmte mich, auch Eri und Yuka schlossen sich der freudigen Begrüßung an.

»Sag mal Kagome.«, staunte Yuka. »Was trägst du denn da?« Ich zuckte kurz die Schultern, während ich abgecheckt wurde.

»Ach, naja...«, meinte ich und grinste leicht. »Können wir das bei einem Eis oder Kaffee besprechen? Bitte, bitte? Ich gebe es auch aus!« – Gut, eigentlich gibt es Sesshomaru aus ...

Die Mädchen sahen sich untereinander an. »Liebeskummer.«, war die sofortige Erkenntnis. »Klar kommen wir mit.«, meinten sie einstimmig. Puh. Das war so halb gut gegangen. Hoffentlich konnten sie mir weiterhelfen.

»Wir haben schon deine Geschichten vermisst.«

»Genau, du hast so interessante Männerbekanntschaften...«

»Da könnte man manchmal glatt neidisch werden...«

Ich grinste. Sie waren fast alle noch Single. Ich meinte gehört zu haben, dass Ayumi einen süßen Freund gefunden hatte, der wie sie ein bisschen merkwürdig war.

Die drei Mädchen wählten ein Café aus, welches auch draußen Tische hatte mit weißen verschnörkelten Stühlen. Begeistert setzte ich mich an einen Tisch für 4, wie auch die anderen drei, bevor sie die Karten zückten. Ein bisschen beklemmend waren nur diese Tische, die in mir den Wunsch hervorriefen, dass Sesshomaru sich dazu setzen würde, nur um mich mit Eis zu füttern. Warum mussten die Stühle nur weiß und verschnörkelt sein – warum nur? Zumindest waren sie nicht aus Holz, sondern aus elegantem Metall. Kurz schüttelte ich mich und atmete tief durch.

Isshun no Shunkan - Flüchtige MomenteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt