Kapitel 12: Ein neuer Morgen

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Am nächsten Morgen erwachte ich verhältnismäßig früh aus einem unruhigen Schlaf. Als ich die warme Hand spürte, die eine meiner umfasste, wusste ich, dass es kein Traum gewesen war. Wie sehr ich es mir doch wünschte. Unsicher öffnete ich die Augen. Sesshomaru saß noch immer auf meinem Bettrand. Hatte er sich denn kein Stück bewegt?

»Morgen, Sesshomaru.«, meinte ich etwas mager, während ich mich aufsetzte. Seine Hand hielt jedoch meine noch etwas, bevor sie mich langsam freigab. Es war sehr widerwillig. »Warst du die ganze Zeit wach?«

»Ja.«, hauchte er und sah zu mir. »Nichts hat sich geändert...«

Ich sah ihn erst verwirrt an, bevor ich es begriff. Machte er sich noch immer sorgen darüber, dass das Band zwischen uns zerriss? Was war nur zwischen Sesshomaru und mir geschehen, dass dieser Mann nach 400 Jahren sich so große Sorgen zu machen schien, ob unsere Liebe noch hielt...

Leicht besorgt robbte ich näher an ihn und blickte ihm Neugierig in sein Gesicht. »Sesshomaru...«

Er sah mich an und dann aber schnell wieder weg. »Lass das.«, murrte er ein wenig. Bestimmt ging es darum, was gestern geschehen war. Seufzend beugte ich mich vor und küsste zart seine weiche Wange.

»Dankeschön. Auch wenn ich nicht weiß, was zwischen uns geschehen ist, ich bin froh, dass du auf mich geachtet hast.«

»Kagome.«, brummte er und strich über mein Haar, bevor er mich an seine Brust zog. »Ich werde auf dich warten, egal wie lange. Vergiss das nie.«

Mein Herz blieb fast bei den Worten stehen. Ich blickte auf und lächelte zart. »Nie hätte ich gedacht, dass du wirklich so eine romantische Ader hast.«

»Kagome.«, schimpfte er leise und wuschelte mein Haar ein wenig. »Es ist gut, dass du wieder lachen kannst.«

Ich schmiegte mich leicht an ihn. Ich war froh, dass er keine Sachen versuchte. Wirklich. »Du kennst mich doch.«

»Du frisst es in dich rein und willst es alleine lösen.«

»ja...«, meinte ich leise und sah zu ihm hoch. Seine Brust bebte kurz, bevor er noch einmal mein Kopf streichelte.

»Denk daran, du bist nicht alleine.«

»Verstanden... Tut mir leid, dass ich deine Gefühle noch nicht erwidern kann.«

»Das ist in Ordnung. Ich habe 400 Jahre gewartet. Ein paar Jahre mehr stört nicht. Darf ich dich manchmal einladen?«

Ein wenig verdrehte ich die Augen, bevor ich mich aus seinem Arm rausschlängelte: »Natürlich. Aber übertreib es nicht!«

Er nickte und ich lächelte. Das war wirklich kompliziert, aber was sollte man da machen? Ich wusste nicht mal, ob es mich beruhigen sollte, dass die Zeit gleichgeblieben war. Ich würde mit Inu Yasha reden müssen. Es war sehr wichtig. Schon um zu erfahren, was mit ihm los war. Brauchte er so sehr den Kampf oder war noch etwas anderes geschehen? Ob er eine andere hatte? Aber wer könnte es sein?

»Sesshomaru?«

»Ja?«

»Warum ist Inu Yasha so...«, fragte ich ihn gerade heraus.

»Frag es ihn selbst...«, meinte er düster. »Ihr wart 3 Jahre nicht beieinander...« Sein Blick ging zu mir, bevor er aufstand und seine Kleidung zurechtrückte. »Brauchst du mich noch?«

Ich schüttelte den Kopf. Er schien verletzt zu sein. »Nein...«

»Dann werde ich arbeiten gehen, ich habe einige Termine und muss mich herrichten.«, sagte er und zog sich noch an, bevor er zu mir ging und meine Stirn küsste. »Gib acht auf dich. Du bist nicht an allem schuld. Vergiss das nicht.«

Isshun no Shunkan - Flüchtige MomenteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt