Kapitel 26

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„Ich habe mich danebenbenommen." Sebastian und ich schlenderten wieder durch die Straßen von Hogsmeade. Ich hatte seine Hand nicht genommen, als wir den Honigtopf verließen, weil ich noch stinkig auf ihn war und er schien zu verstehen, dass ich es ernst meinte. „Es tut mir leid." Mit gesenktem Kopf und Händen in den Jackentaschen schlurfte er neben mir her wie ein getretener Hund. Ich blieb stehen und griff nach Sebastians Arm, damit er ebenfalls stehen blieb. Vorsichtig schaute er mich aus Welpenaugen an. „Ihr habt euch beide nicht vernünftig verhalten. Du hättest nicht den Macho raushängen lassen müssen und er hätte uns nicht so frech anquatschen sollen." Ein verheißungsvolles Funkeln leuchtete in den haselnussbraunen Augen auf und der Slytherin zog mich in eine kleine Gasse zwischen den Häusern. Er pinnte mich an die nächste Häuserwand, indem er seine beiden Hände links und rechts von mir an der Mauer abstützte. Diese dominante Seite an ihm sorgte für weiche Knie und diesem gewissen Ziehen in meiner Intimzone. Sebastian strich mir eine Strähne hinter mein Ohr und kam mir näher. „Ich mag es einfach nicht, wenn dich ein anderer Typ anglotzt. Ich möchte der Einzige sein, der dich auf diese Weise anschaut." Mit festem Blick legte ich meine Hände auf seine Brust und zog ihn am Kragen noch ein Stück näher zu mir. „Und mir gefällt es nicht, wenn dir andere Mädchen schöne Augen machen und ich beiße sie trotzdem nicht weg." In Sebastians Augen funkelte Lust und er drückte sein Knie zwischen meine Beine. „Willst du etwa, dass ich dir zeige, welchen Unfug ich sonst noch mit dir anstellen kann?", knurrte er und ließ mein Verlangen nach ihm noch weiter wachsen. „Unfug, den ich nur mit dir anstellen möchte?" Er küsste meinen Hals, woraufhin ich schwer zu atmen begann, um durch offensichtliche Geräusche keine Aufmerksamkeit der vorbeilaufenden Passanten zu erregen. „Du hast ja keine Ahnung, wie verrückt du mich machst, Y/N." „Dann zeig es mir", keuchte ich. Das reichte Sebastian aus, um mich gierig und wild zu küssen. Mit seinem Körper drückte er mich weiter an die Wand und verschränkte seine Hände mit meinen, um sie über meinem Kopf gegen die Mauer zu pressen. Durch einen geschickten Griff hielt er meine Arme plötzlich an den Handgelenken mit nur einer Hand weiterhin über mir fest und vergrub seine andere Hand in meinem Haar. „Sag mir, wenn du etwas nicht willst", flüsterte er in mein Ohr und knabberte daraufhin an meinem Ohrläppchen. „Küss mich", befahl ich ihm und wurde nur eine Sekunde später mit Sebastians weichen Lippen auf meinen belohnt. Hungrig auf mehr presste ich meinen Körper näher an seinen, woraufhin Sebastian mich nur noch fester gegen die Wand drückte. „Wird da jemand ungeduldig?" „Vielleicht ein Bisschen", hauchte ich völlig außer Atem. Ein schelmisches Grinsen zierte das sommersprossige Gesicht und Sebastians Hand wanderte zu meinem Hintern, um ihn einmal zu drücken. „Oh, mo leannan. Ich kann dir doch nicht alles auf einmal zeigen. Du musst dich mit kleinen Happen zufriedengeben." Er drückte mir noch einen letzten Kuss auf die Lippen, ehe er sich von der Wand abstieß. Enttäuscht ließ ich mich gegen die Mauer hinter mir fallen und stieß seufzend die Luft aus meiner Lunge. „Du bist gemein", schmollte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Slytherin lachte nur leise und streckte mir seine Hand entgegen. „Na komm, Schmolli. Lass' uns noch ein bisschen bei Zonkos umsehen."

Im Scherzartikelladen funkelten Sebastians Augen wie die eines kleinen Kindes an Weihnachten. Aufgeregt stöberte er durch die Regale und erzählte mir, was er bereits ausprobiert hatte und wie gut die jeweilige Aktion gelaufen war. „Das sind Federn, bei denen die Tinte nach einer Stunde verschwindet. Die hatte ich mal Anne geschenkt und sie hat damit eine Prüfung geschrieben." Der Slytherin kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „War nicht meine beste Idee ihr die einen Tag vorher zu schenken. Die Ohrfeige, die sie mir verpasst hat, habe ich verdient. Und eine Woche lang nachsitzen hat es mir auch noch gebracht." Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. Typisch Sebastian. Wir stöberten weiter und kamen irgendwann an einem rosafarbenen Springbrunnen an. Bunte Blasen tanzten um den mit Herzen verzierten Brunnen, auf dessen Spitze ein nacktes Baby mit Pfeil und Bogen thronte. Amor, der Gott der Liebe. „Liebestrank gefällig?" Sebastian nahm eine der rosa Flaschen in die Hand und hielt sie mir vor die Nase. „Brauche ich den etwa noch?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nein, eigentlich nicht. Zumindest nicht für mich." „Na also", grinste ich ihn an. „Und für einen Anderen würde ich keinen Liebestrank verwenden wollen." Nun grinste auch Sebastian bis über beide Ohren. „Du allein bist schon anstrengend genug." Das Grinsen in seinem Gesicht verschwand genauso schnell, wie es gekommen war. „Hey!" Ein böses Lachen stieg aus meiner Kehle und ich stieß den Brünetten mit meinem Ellenbogen an. „Ach komm! Ich ärger dich doch bloß." „Mach nur so weiter. Das bekommst du alles zurück." Noch immer kichernd nahm ich ihm die Flasche aus der Hand und legte sie zurück zu den Anderen in dem Brunnen. „Das will ich doch hoffen", hauchte ich, während ich meine Arme um seinen Hals schlang. Wie auf Knopfdruck landeten Sebastians Hände an meinen Hüften und unsere Lippen trafen aufeinander für einen kurzen, zärtlichen Kuss. „Man, der Liebestrank muss stark sein, wenn der schon wirkt, indem man nur danebensteht", scherzte Sebastian. Erneut schüttelte ich den Kopf und verdrehte lächelnd die Augen. „Blödmann."

In the Shadows - Sebastian Sallow x Reader (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt