Etwas nervös setzte ich mich zu meinen Freundinnen und schnappte mir eine Tasse heißen Tee. „Also..." Nellie rutschte auf ihrem Sessel an die vordere Kante und stützte sich mit ihren Ellenbogen auf dem Knien ab, die Tasse Tee mit beiden Händen umschlungen. Neugierig starrte sie mich an und wackelte mit den Augenbrauen. „Was habt ihr zwei eben getrieben?" „Nellie! Das klingt total falsch!", lachte Poppy. „Nein, das war schon so gemeint, wie du das verstanden hast." Nellie rückte noch ein Stück näher an die Kante. „Na los! Raus mit der Sprache!" Ich nahm einen langen, schlürfenden Schluck aus meiner Tasse, um ein wenig Zeit zu schinden. „Das sage ich euch nicht." Die Augen der brünetten Gryffindor wurden groß wie Untertassen. „Habt ihr es etwa getan?" Jetzt fielen den anderen Drei auch fast die Augen aus den Köpfen. „Was? Nein!" Mein Gesicht lief knallrot an und mir wurde warm, als ich an unsere Fummelei in der Krypta dachte. „Das glaube ich dir nicht. Dafür habt ihr gerade zu glücklich ausgesehen. Zu sehr nach Rambazamba." „NELLIE!", quietschte ich. „Wir haben nicht..." Ein paar Viertklässler spazierten schnatternd an uns vorbei und ich senkte die Stimme. „...gevögelt." Nellie hob geschlagen die Hände. „Okay, okay. Du willst es uns nicht verraten. Aber dann sag uns wenigstens, wie groß er ist." Verdutzt blinzelte ich meine Freundin an. „Du weißt doch, wie groß Sebastian ist. Du siehst ihn doch jeden Tag." „Man, Y/N! Ich meine nicht Sebastian, sondern seinen Pimmel! Wie groß ist sein Schwanz?!" Nellie sprang inzwischen fast von ihrem Sessel und mein Gesicht wurde immer wärmer. „Ich... also... Das möchte ich nicht sagen." „Was? Ist er so winzig?", lachte nun Cressida dazwischen, woraufhin ich ein kleines Kissen nach ihr warf. „Nein, ist er nicht", gab ich genervt nach. „Du hast ihn also gesehen?", quietschte Nellie und klopfte mit einer Hand auf die Armlehne. „Ja, und? Aber ich wüsste nicht, warum die Größe so wichtig sein soll. Die Hauptsache ist doch, dass er damit umgehen kann." „Und? Kann er mit seinem umgehen?", kam es plötzlich von Poppy, was mich total aus dem Konzept brachte. Solche Worte von Poppy Sweeting, der niedlichsten und unschuldigsten Person, die die Welt je gesehen hatte, zu hören, war schockierend. Mit offenem Mund starrte ich die Hufflepuff an. „So schlecht?", kicherte Nellie und kassierte den nächsten schockierten Blick von mir. „Was ist bloß falsch mit euch?" Kopfschüttelnd nahm ich noch einen großzügigen Schluck Tee. „Ist mein Liebesleben das einzige Thema über das wir sprechen können, oder was?" „Nein, aber das Interessanteste", grinste Natty mich an. „Ihr habt alle 'ne Macke." „Nein, wir sind nur neugierig", kicherte Poppy. „Ein wenig zu neugierig", grummelte ich in meine Tasse. „Oh, ich wette, dass Sebastian richtig dominant ist", ignorierte die Hufflepuff meine Bemerkung. „Was?" Cressida beugte sich nach vorn, die Tasse fest im Griff. „Auf gar keinen Fall. Er ist bestimmt eher der unterwürfige Typ." „Könnt ihr bitte aufhören so über Sebastian zu reden?", flehte ich. „Also ich denke, dass er Y/N auf Händen trägt und sie auch im Bett respektvoll behandelt", spekulierte Natty. „Hallo? Y/N sitzt direkt neben dir!" Entsetzt darüber, dass meine Freundinnen mich komplett ignorierten, fuchtelte ich wild mit den Armen. „Ach papperlapapp!" Nellie nahm sich einen Keks und gestikulierte mit ihm herum. „Sebastian ist bestimmt nicht zurückhaltend. Y/N wird zerstört. Auf respektvolle Art und Weise." „VERDAMMT NOCHMAL! Hier wird niemand zerstört oder dominiert oder auf Händen getragen oder was weiß ich! Und ich würde es sehr begrüßen, wenn wir ein anderes Thema haben könnten", schimpfte ich laut. „Du alte Spaßverderberin", schmollte Cressida. „Erzähl' du uns doch lieber mal, was zwischen Garreth und dir gestern Abend passiert ist", versuchte ich das Thema von mir auf die Gryffindor zu lenken. „W-was? G-gar nichts!", stotterte die Blondine und lief rot an. „Er hat mich bloß zur Küche geführt und uns einen Schokokuchen organisiert, wie er es versprochen hat. Und den haben wir uns dann an dem Teich im Gewächshaus geteilt." „Ooooh, wie romantisch!", quietschte Poppy. „Ja, schon." Cressida lächelte verlegen. „Und dann ist mir ein Glühwürmchen in die Haare geflogen und Garreth hat es befreit." Mit verträumtem Blick spielte sie mit einer ihrer lockigen Strähnen. „Das klingt schön", lächelte ich meine Freundin an. „Das war es." Cressidas Gesicht strahlte vor Glück und ich freute mich sehr für sie. Meine Freundinnen quatschten noch aufgeregt weiter, doch ich schweifte mit meinen Gedanken ab.
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In the Shadows - Sebastian Sallow x Reader (German)
RomanceBereits im fünften Jahr war die Spannung zwischen Sebastian Sallow und der neuen Fünftklässlerin deutlich zu spüren. Doch sie gestanden sich ihre Gefühle füreinander nicht ein. Diese FF spielt nach den Ereignissen von Hogwarts Legacy. Slow burn Aufg...