Kapitel 27

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TW: Gewalt


„Eurem Geruch nach zu urteilen, habt ihr den ganzen Tag zusammen verbracht." Wir saßen am Slytherintisch gegenüber von Ominis, welcher mich mal wieder mit seinem scharfen Geruchssinn erstaunte. „Aber das überrascht mich nicht." Grinsend schob er sich eine Scheibe Toast in den Mund. Auch Sebastian und ich grinsten vor uns hin. Unter dem Tisch legte Sebastian seine Hand auf meinen Schenkel und streichelte ihn geistesabwesend. Ich kaute gerade auf einem Stück Kartoffel rum, als die Hand des Slytherins langsam nach innen wanderte und dafür sorgte, dass ich mich verschluckte. „Na, warst du zu gierig?", neckte Imelda neben Ominis, während ich Mühe hatte den Hustenreiz wieder zu beruhigen und mir auf die Brust klopfte. Sebastian versuchte mir zu helfen, indem er mir auf den Rücken klopfte und mir ein Glas Wasser reichte. „Kann man so sagen", krächzte ich, als ich mich beruhigt hatte, und warf dem brünetten Slytherin einen scharfen Seitenblick zu. Dieser grinste mich frech an und lehnte sich zu mir, um mir ins Ohr zu flüstern. „Hm, zu gierig kommt mir schwer bekannt vor." „Klappe", murmelte ich mit hochrotem Kopf. „Als deine Freundin würde ich dir sagen, iss langsamer, aber als Quidditchkapitänin von Slytherin sage ich mach weiter so.", brabbelte Imelda. „Wenn Gryffindor seine beste Sucherin seit Jahren verliert, sieht es für euch nämlich nicht mehr so gut aus und ich, ähm ich meine Slytherin gewinnt endlich wieder den Quidditchpokal." „Wow, danke für deine einfühlsamen Worte. Ich fühle mich sehr geliebt von dir", warf ich der Slytherin in einem sarkastischen Ton entgegen, woraufhin sie mir bloß die Zunge rausstreckte. Wir tauschten kurz ernste Blicke und brachen dann in schallendes Gelächter aus.

„Urgh, von deinem Lachen bekommt man ja Kopfschmerzen." Catherine setzte sich neben Sebastian, woraufhin er dichter an mich rückte. „Du musst auch immer die Aufmerksamkeit der ganzen Schule auf dich ziehen, was? Sebastian, was findest du bloß an der?" „So Einiges, Catherine. Zu viel, um es jetzt aufzuzählen", gab der Brünette genervt zurück und wandte sich wieder mir zu. Sebastian legte eine Hand auf meinen Rücken, wo diese hoch und runter wanderte, und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Ich würde zu gern die Strafarbeit schwänzen und den Abend mit dir verbringen, mo ghràdh", flüsterte er mir zu. „Wir könnten da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben." Mit geröteten Wangen blickte ich in seine haselnussbraunen Augen, welche wieder dieses Glitzern in sich trugen. „So verlockend das auch klingt, aber du solltest nicht noch mehr Strafarbeit riskieren. Selbst wenn es für einen netten Abend zu zweit ist." „Du kannst den Abend gern mit mir verbringen, Sebastian", quietschte Catherine dazwischen. „Nein, lass gut sein. Eher lasse ich mich von einem Kaukohl zerfetzen." „Ach komm, früher hast du die Zeit mit mir auch genossen." Die blonde Slytherin legte eine Hand auf Sebastians Schenkel, doch er schlug sie sofort weg. „Jetzt hab' dich doch nicht so!" Jetzt reicht's! Wutschnaubend sprang ich von der Bank auf brüllte Catherine an. „Merkst du nicht, dass er nicht an dir interessiert ist? Du bist erbärmlich, Catherine!" „Achja?" Nun sprang auch sie auf und wir standen uns direkt gegenüber. „Wenn hier jemand erbärmlich ist, dann bist du es, du kleine Hure! Ich kannte Sebastian vor dir! Ich habe ihn vor dir geküsst!" „Catherine!", versuchte Sebastian sie zu unterbrechen. „Wir waren zuerst ein Paar! Und du meinst, du könntest mir alles wegnehmen? Du dreckiges Schlammblut? Schau dich doch mal an! Sebastian wird seinen Spaß mit dir haben und dann kommt er zurück zu mir und ich werde ihn mit offenen Armen empfangen. Er gehört zu mir, Miststück!" „Hört auf!" Sebastian versuchte sich zwischen Catherine und mich zu stellen, um die verbale Schlägerei zu schlichten und eine handgreifliche Auseinandersetzung zu vermeiden. Doch da hatte die Slytherin bereits ausgeholt und verpasste mir eine schallende Ohrfeige, die mir die Tränen in die Augen trieb. „Hast du den Arsch offen? Warum schlägst du sie?", schrie Sebastian seine Ex an. Die Wut in mir brodelte immer weiter und drohte überzukochen. Fuchsteufelswild ignorierte ich den brennenden Schmerz in meiner linken Gesichtshälfte. „Tz, schau du dich mal an! Schlägst mich, weil du es nicht ertragen kannst, dass ich mit deinem Exfreund, auf den du immer noch stehst, ausgehe. Wie wenig Selbstwertgefühl du haben musst. Haben Mami und Papi dich etwa nie geliebt?" KLATSCH! Damit fing ich mir die zweite Ohrfeige ein. „Lass meine Eltern aus dem Spiel, du Schlampe!" So gern ich auch zurückgeschlagen hätte, riss ich mich zusammen. Du bist besser, Y/N! Lass dich nicht auf ihr Niveau runter! Sebastian schob mich ein paar Schritte zurück, während Catherine von zwei weiteren Slytherins an den Armen von mir weggezerrt wurde. „Was ist hier los?", rief Professor Weasley aufgebracht. Imelda schien in der Zwischenzeit die stellvertretende Schulleiterin verständigt zu haben, denn sie lief mit besorgtem Blick im Gesicht neben der Hexe her. Sebastian nahm mich schützend in seine starken Arme und strich mir beruhigend über mein Haar. Nun brachen bei mir die Dämme und ich ließ die Tränen in seinem Pullover versickern. „Die Zwei haben sich gestritten und dann hat Catherine Y/N geschlagen!", berichtete eine aufgeregte Stimme vom Slytherintisch. „Zwei Mal!", rief ein anderer Schüler. „Miss Malfoy! Sie haben was getan?" Professor Weasley war außer sich. „Sie drei!" Sie deutete auf Catherine, Sebastian und mich. „In mein Büro! SOFORT!" Eilig wischte ich mir die nachgelaufenen Tränen aus dem Gesicht und löste mich aus Sebastians Umarmung, um seine Hand zu nehmen. „Alles in Ordnung?", fragte er mich besorgt und ich nickte bloß. Catherine hatte ordentlich Kraft und mein Gesicht pochte vor Schmerz. Allerdings wollte ich ihr nicht die Genugtuung geben und ihr zeigen, wie weh ihre Ohrfeigen taten.

In the Shadows - Sebastian Sallow x Reader (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt