-April-
Ich merkte erst dass ich eingeschlafen bin, als sich unter mir etwas bewegte und ich dadurch wach wurde. "Hey, April, kannst du langsam aufwachen? Wir müssen zur Schule", hörte ich Katsukis etwas kratzige Stimme, während ich mich langsam aufrichtete und mit geschlossenen Augen aufsetzte. Ich fühlte mich erstaunlich ausgeschlafen, was in der letzten Woche eine Seltenheit war. Noch etwas verschlafen rieb ich mir die Augen und hörte, wie Katsuki sich ebenfalls hinter mir aufrichtete. Erst jetzt realisierte ich vollständig, dass ich auf seiner Brust eingeschlafen war. Ich drehte mich zu ihm um und wollte mich entschuldigen, doch er strich beruhigend über meine Schulter und fragte mit der gleichen leicht kratzigen Stimme "Hast du gut geschlafen?" Aus irgendeinem Grund wurde ich plötzlich nervös. "Ja, danke, Katsuki", erwiderte ich und spürte, wie eine leichte, nicht merkliche Röte meine Wangen überzog. Was ist nur los mit mir? Katsuki nickte nur und erhob sich langsam. "Ich sollte zurück in mein Zimmer und mich fertig machen." Jetzt war es an mir zu nicken, und er machte sich auf den Weg zur Tür. Doch bevor er ging, drehte er sich noch einmal zu mir um und sagte "Versprich mir, dass du um Hilfe bittest, wenn du sie brauchst." "Versprochen." Dann verließ er mein Zimmer, und aus unerklärlichen Gründen machte sich ein Hauch von Enttäuschung in mir breit. Ich verdrängte dieses Gefühl jedoch und machte mich bereit für die Schule.
Ich war ziemlich spät dran, also ließ ich das Frühstück ausfallen und begab mich direkt in meine Klasse, wo der Unterricht bereits nach 5 Minuten anfing. Wie schon die ganze Woche über konnte ich mich kaum konzentrieren. Zusätzlich spürte ich ein seltsames Kribbeln im Bauch, immer wenn ich daran dachte, wie ich auf Katsukis Brust eingeschlafen war. Etwas stimmt ganz sicher nicht mit mir, aber was?
Die Schulglocke läutete das Unterrichtsende ein, und da Kiyoshi und ich in der nächsten Stunde Mittagspause hatten, gingen wir zusammen in die Mensa. Wir stellten uns wie immer in die Schlange, holten uns unser Essen und setzten uns an einen Tisch. Während wir für eine Weile in Stille aßen, fragte er mich plötzlich "Hast du gestern mit Katsuki geredet?" Ich sah ihn verwirrt an und fragte mich, wie er das wissen konnte. "Woher weißt du das?" fragte ich ihn schließlich. Dann fiel es mir auf. "Warte, hast du ihn zu mir geschickt?" "Bitte bring mich nicht um dafür, aber ich war verzweifelt." Kiyoshi sah mich mit einem fast flehenden Gesichtsausdruck an. Ich atmete tief durch und sagte "Ist schon in Ordnung. Ja, wir haben gestern geredet." Sein überraschter Blick verriet mir dass er das nicht erwartete "Und wie ist es gelaufen?" Ich atmete erneut tief ein und antwortete "Es hat tatsächlich geholfen. Ich habe geredet, er hat zugehört und hat versucht, mich zu trösten." Kiyoshi sah mich neugierig an und fragte weiter "Und dann?" Ich zögerte kurz, gab aber schließlich nach "Dann haben wir uns umarmt, und irgendwie bin ich auf seiner Brust eingeschlafen." Sein Blick wurde verwundert, bevor sich ein neckendes Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. "Entwickelt da etwa jemand Gefühle?" Ich leugnete es reflexartig "Ganz sicher nicht." "Ach komm schon, gib wenigstens zu, dass du ihn magst", ermutigte er mich mit einem Grinsen. "Sagen wir einfach, ich habe ihn ins Herz geschlossen", antwortete ich. Er sah mich spielerisch ernst an. "Nur ins Herz geschlossen? Ich bitte dich April, nicht einmal ich kann dich länger als 10 Sekunden umarmen, ohne dass du wütend wirst. Bei Katsuki dagegen schläfst du beim Umarmen ein." Er hatte recht, das konnte ich nicht abstreiten. "Ich... ich weiß nicht, was los ist. Ich muss das noch herausfinden", gestand ich. Bei meiner Antwort grinste er noch breiter. "Hör endlich auf so zu grinsen." Natürlich hörte er nicht auf, und ich entschied mich, es einfach zu ignorieren und aß weiter.
-Katsuki-
Seit ich heute Morgen aufgewacht bin, kann ich an nichts anderes denken als daran, wie April auf meiner Brust gelegen hat und so friedlich im Schlaf aussah. Leider hat auch Aizawa bemerkt, dass ich nicht bei der Sache bin, und er musste mich mehrmals ermahnen. Anscheinend hatte er etwas Nachsicht mit mir, weil ich erst vor Kurzem von Schurken entführt wurde. Denn normalerweise hätte er mir schon längst eine Strafarbeit erteilt.
Als die Pause läutete, war ich einer der letzten, der seinen Platz verließ. Als ich nach draußen ging, warteten Mina, Denki und Eijiro auf mich. "Warum hast du so lange gebraucht? Gleich bekommen wir keinen Platz mehr in der Mensa", drängelte Denki, während Mina und er bereits vorangingen. Eijiro ging neben mir her und sah mich besorgt an, was mich langsam nervte. "Was ist?", presste ich hervor. "Du... bist heute nicht ganz bei der Sache. Ist alles in Ordnung?", fragte er mich dann schließlich ruhig. "Ja, alles ist in Ordnung", erwiderte ich knapp. Er schwieg dann, und ich verfiel wieder in Gedanken. Ich kann nicht länger leugnen, dass mir April etwas bedeutet, aber warum wird mir so warm, wenn ich an sie denke?
In der Mensa stellte ich mich ungeduldig in die Schlange, bis wir unser Essen holen konnten. Mina und Denki waren wie immer in Bewegung und konnten einfach nicht still stehen bleiben, was es mir schwer machte, mich zu konzentrieren. Aus Langeweile sah ich mich um und sah in einiger Entfernung, wie April und Kiyoshi sich miteinander unterhielten. Ich konnte zwar nicht erkennen, worüber sie sprachen, aber die Blicke und Gesichtsausdrücke verrieten, dass Kiyoshi April zu necken scheint.
Scheinbar starrte ich zu lange auf die beiden, denn Mina und Denki bemerkten es und begannen sofort, Fragen zu stellen. "Hat da etwa jemand Interesse an April?", fragte Mina neckend und erntete einen wütenden Blick von mir. "Das war kein 'Nein'", sagte Denki dann. "Haltet einfach die Klappe. Ich interessiere mich nicht für sie!", fuhr ich die beiden an. Sie waren es gewohnt, von mir angeschrien zu werden, und es schien ihnen nichts auszumachen. "Und warum kannst du dich nur bei ihr ruhig verhalten?", ergänzte Mina mit einem Grinsen. "Das stimmt gar nicht", wehrte ich sofort ab. "Doch, das tut es", sagte Denki. Ich ignorierte die beiden und drängte sie vorwärts, da die Schlange voranging und ich verdammt hungrig war.
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Was machst du mit mir ! (Bakugou x OC)
FanfictionAls April mit 4 Jahren erfahren hatte, dass sie ein Normalo ist brach eine kleine Welt für sie zusammen. Sie wollte immer eine Heldin werden, aber wie sollte das ganz ohne Spezialität funktionieren. Irgendwann stellte sich heraus dass April ein gute...