-Kapitel 24-

137 6 0
                                    

-April-

Drei Tage. Seit Herr Aizawa mir diese Nachricht übermittelt hatte, sind drei Tage vergangen. Drei Tage, in denen ich nicht wirklich präsent war. Mein Körper bewegte sich automatisch durch den Tag, während meine Gedanken in einer anderen Welt waren. Ich schlief kaum, aß kaum und konnte mich kaum auf die Schule konzentrieren. Ich war hin- und hergerissen zwischen zwei Optionen. Die erste war, meine Eltern einfach zu ignorieren, was ich sofort getan hätte, wäre da nicht die zweite Option. Zu meinen Eltern gehen und die Informationen bekommen, die die Helden so dringend brauchten. 

Heute war nicht anders als die letzten Tage. Ich stand auf, machte mich fertig und ging frühstücken. Ich war relativ spät dran, also waren nicht mehr viele da, abgesehen von Denki und Mina, die wie fast immer verschlafen hatten, und Shoto, der mich bemerkte und irgendwie besorgt aussah. Auf seine besorgte Art besorgt. Er sah mich an und fragte "Hey, April, mir ist in den letzten Tagen aufgefallen, dass du ziemlich abwesend bist. Stimmt etwas nicht?" Ich lächelte leicht, auch wenn das Lächeln nicht echt war, und antwortete "Nein, alles gut. Ich habe einfach viel zu tun." Ich konnte an seinem Blick erkennen, dass er mir nicht glaubte. Er beließ es aber dabei und sagte nur "Wenn du meinst, vergiss aber nicht, dass du mit mir reden kannst, ja?" Ich nickte als Dankeschön, beendete mein Frühstück und ging zur Schule. 

-...-

In der Mittagspause saß ich mit Kiyoshi zusammen, der mich antippte, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, und fragte "Was ist in letzter Zeit los?" Ich zuckte nur mit den Schultern und erwiderte "Was soll mit mir los sein? Alles gut." Kiyoshi sah mich mit einem "Glaubst du wirklich, dass ich dir das glaube?"-Blick an. "Was? Ich meine es ernst, es geht mir gut", gab ich von mir. "Ich bitte dich, April, ich kenne dich seit unserer Kindheit. Ich weiß, wann etwas mit dir nicht stimmt. Du musst es ja nicht unbedingt mir sagen, aber bitte sag es jemandem, damit der oder diejenige dir damit helfen kann." Ich seufzte und gab mich geschlagen. "Ja, mach ich." "Versprochen?", sagte er und hielt mir seinen kleinen Finger hin. Ich fand es ziemlich kindisch, kleine Fingerschwüre zu machen, aber ich klammerte meinen kleinen Finger dennoch um seinen und sagte einfach nur "Versprochen." 

-...-

So wie jeden Tag nach der Schule versammelten sich alle Schüler im Gemeinschaftsraum, um Zeit miteinander zu verbringen. Heute war ich jedoch, wie in den letzten Tagen, nicht wirklich in der Stimmung dafür und ging einfach in mein Zimmer.

Ich wollte gerade die Tür zu meinem Zimmer öffnen, als Katsuki aus seinem Zimmer trat und mich bemerkte. Er kam auf mich zu und fragte dasselbe wie Shoto und Kiyoshi vorhin "Was ist los in den letzten Tagen?" "Nichts", gab ich etwas gereizt von mir, da mir diese Frage einfach nur auf die Nerven ging. "Deine Tonlage sagt mir etwas anderes", erwiderte Katsuki. "Was? Glaubst du, du bist der Einzige, der eine miese Laune haben darf?", kommentierte ich genervt. Katsukis Augen weiteten sich leicht vor Überraschung, bis er sich wieder fasste. "Nein, aber das Verhalten, das du in den letzten Tagen an den Tag legst, ist einfach untypisch für dich. Du bist abwesend, gereizt und einfach nicht bei der Sache. Also frage ich nochmal. Was ist los?" Ich seufzte nur und murmelte "Lass mich einfach nur in Ruhe" und ging in mein Zimmer. 

-...-

Den Abend über hatte ich dann meine Ruhe. Niemand klopfte an die Tür oder kam herein, niemand fragte nochmals, ob es mir gut ginge. Ich war alleine. Alleine mit meinen Gedanken, bis so gegen 23 Uhr jemand an meine Tür klopfte. Ich lag im Bett und hatte keine Lust aufzustehen und die Tür zu öffnen. Ich sagte auch nichts, ich blieb einfach liegen, bis ich hörte, wie langsam die Tür geöffnet wurde und jemand leise hereinkam.

Ich drehte mich um und sah, dass es Katsuki war. Ich seufzte nur und setzte mich auf meinem Bett auf. "Ich frage jetzt nochmal, und diesmal will ich eine ehrliche Antwort. Was ist los?" kam es leise vor ihm, fast schon flüsternd. Er stand vor mir, seine Arme vor der Brust verschränkt und sah etwas streng aus. Ich rieb mir über das Gesicht und fing leise und zögerlich an zu antworten "Meine Eltern sind wieder in Japan." Katsuki sah mich dann verwundert an, und die ganze Strenge verschwand aus seinem Gesicht.

Er setzte sich auf die Bettkante, sagte aber nichts, weshalb ich weiterfuhr "Sie sind in einem Hochsicherheitsgefängnis. Sie weigern sich mit jemandem zu reden und wollen mich sehen. Ich war in den letzten Tagen so abwesend, weil ich nicht wusste, was ich machen soll." Als ich fertig war, atmete Katsuki tief durch und fragte dann "Willst du sie sehen?" "Natürlich nicht. Ich meine, sie haben mich damals in einem völlig fremden Land ausgesetzt. Aber wenn ich nicht dorthin gehe, bekommen die Helden nicht die Informationen, die sie brauchen", antwortete ich schließlich.

Katsuki schien kurz zu überlegen und schlug dann vor "Ich könnte mit dir kommen, als emotionale Stütze oder sowas. Natürlich nur, wenn du wirklich dorthin willst." Ich ließ mir seinen Vorschlag eine Weile durch den Kopf gehen, bevor ich antwortete "Ich glaube, ich will hin. Ich will den Helden helfen." Katsuki nickte daraufhin. "Gut, dann gehen wir morgen zu Herrn Aizawa und sehen, dass wir dorthin gehen und uns diese Informationen unter den Nagel reißen." 

Ich lächelte ihn leicht an, und er erwiderte das Lächeln. Er setzte sich dann hinter mich, legte seine Arme um meinen Körper und kuschelte mit mir. Er sagte nichts, er strich mir nur mit seiner Hand durch die Haare, während ich mit meinem Kopf auf seiner Brust lag. Auf diese Art und Weise bot er mir genau die richtige Art von Komfort, den ich gerade brauchte, um einschlafen zu können. 

Was machst du mit mir ! (Bakugou x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt