-Kapitel 10-

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-April-

Durch das Angebot, das Mei und mir gemacht wurde, bekamen wir eine gemeinsame Werkstatt zugewiesen. Unser neuer Stundenplan sah vor, dass wir während unseren normalen Unterrichtsstunden bei unserer eigenen Klasse sein würden. Die Stunden, die wir normalerweise in der Werkstatt mit unserer Klasse verbracht hätten, nutzten wir in unserer eigenen Werkstatt.

Obwohl wir die Werkstatt erst seit einigen Tagen nutzten, herrschte auf Meis Seite schon das reinste Chaos. Überall lagen kaputte, unfertige oder fehlerhafte Erfindungen herum. Es grenzte an ein Wunder, dass noch nichts explodiert war. Während Mei an ihren Erfindungen arbeitete, verbrachte ich die Zeit damit, die Gebrauchsanweisungen der Kostüme der verschiedenen Schüler der Klasse 1A durchzulesen und Notizen für Verbesserungen oder Support-Geräte zu machen.

Ich saß gerade an meinem Schreibtisch, Kopfhörer aufgesetzt, während der Tisch mit Papieren überfüllt war. Schon seit Tagen arbeitete ich an diesen vermaledeiten Papieren und begann langsam frustriert zu werden. Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauern würde.

Ein Klopfen auf meiner Schulter unterbrach meine Gedanken. Ich drehte mich um und nahm einen der Kopfhörer aus meinem Ohr. Vor mir stand Mei. Ich lächelte leicht und fragte "Was gibt es?" Mei erwiderte das Lächeln auf ihre eigene schräge Art und sagte "Ich gehe langsam zurück ins Wohnheim. Kommst du mit?" Ich überlegte kurz und antwortete "Nein, ich glaube, ich bleibe hier. Ich möchte heute noch fertig werden." Meis Ausdruck wurde plötzlich besorgter. "Überarbeitest du dich immer so? Du solltest dir mal eine Pause gönnen." Ich versuchte sie zu überzeugen "Ich brauche keine Pause, und ich überarbeite mich nicht." Ihr Blick wurde ernster. "April, du sitzt seit Tagen bis spät abends hier und überfliegst diese Papiere. Ich bezweifle, dass du viel Schlaf bekommst." Ich atmete tief durch und antwortete "Bitte mach dir keine Sorgen. Ich werde heute noch fertig, okay?" "Okay, ich lasse es heute sein. Aber wenn du morgen wieder so lange bleibst, ziehe ich dich eigenhändig ins Wohnheim. Verstanden?" gab Mei nach. Ich lächelte sie leicht an, weil es mir gefiel, dass sie sich um mich sorgte. "Verstanden." "Gut, bis dann." Sie verabschiedete sich, nahm ihre Tasche und ging.

-...-

Ich saß noch einige Stunden an meinem Schreibtisch. Endlich war ich mit den Gebrauchsanweisungen fertig. Gott fühlt sich das gut an. Ich streckte mich und sah auf die Uhr. Ich war etwas geschockt, als ich bemerkte, dass es bereits 22 Uhr war. Ich packte schnell meine Tasche und machte mich auf den Weg ins Wohnheim.

Der Weg von der Werkstatt zu den Wohnhäusern war kurz, nur etwa fünf Minuten. Als ich das Wohnheim betrat, versuchte ich so leise wie möglich zu sein, um niemanden zu wecken. Doch ich war überrascht, als ich sah, dass Katsuki noch an einem der Tische im Gemeinschaftsraum saß. "Hey, was machst du hier noch so spät?" fragte ich leise und ging auf ihn zu. "Das Gleiche könnte ich dich fragen." schnauzte er mich an und schaute nicht einmal von dem Buch auf, das er in der Hand hielt. Das lasse ich nicht auf mir sitzen, dachte ich und drehte mich genervt um, um in mein Zimmer zu gehen.

Katsuki blickte von seinem Buch auf, atmete tief ein und sagte mit ruhiger Stimme "Warte, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so anschnauzen." Ok was ist jetzt los? Ich drehte mich verwirrt zu ihm um und konnte mir einen kleinen Kommentar nicht verkneifen. "Ist irgendetwas mit meinen Ohren nicht in Ordnung, oder habe ich gerade gehört, wie du dich entschuldigt hast?" "Und kannst du deine Kommentare nicht für dich behalten?" konterte er. Ich schmunzelte leicht und ging wieder auf ihn zu. "Entschuldige. Was machst du hier noch so spät?" wiederholte ich meine frage und wagte einen Blick in das Buch, das er in der Hand hielt. "Hausaufgaben", antwortete er knapp. Ich stellte meine Tasche an der Seite des Tisches ab und setzte mich ihm gegenüber. "Brauchst du Hilfe?" "Nein, ich bin gerade fertig geworden. Warum kommst du erst jetzt zurück?" fragte er mich, klang dabei jedoch etwas müde. Er ist ungewöhnlich gesprächig. Wahrscheinlich liegt es daran, dass es schon spät ist. "Ich bin endlich mit den Gebrauchsanweisungen für eure Kostüme fertig. Es hat länger gedauert als erwartet", antwortete ich. "Nun, dann ist es gut, dass morgen Samstag ist", erwiderte er. "Oh ja, ich kann so lange schlafen, wie ich möchte", sagte ich erleichtert und lächelte. Katsuki fing dann ebenfalls an zu lächeln, und ich versuchte meine Verwirrung zu verbergen. Was geht hier vor?

Wir unterhielten uns noch einige Minuten, bis die Müdigkeit mich überwältigte. Ich rieb mir über das Gesicht und gähnte. "Ich gehe jetzt in mein Zimmer. Gute Nacht." Ich stand auf, nahm meine Tasche und hörte Katsuki ein "Gute Nacht" hinterher. Wir machten uns auf den Weg in unsere Zimmer, wo ich mich ins Bett fallen ließ und mich auf das Schlafen freute.

Was machst du mit mir ! (Bakugou x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt