-Katsuki-
Die ganze Woche verlief in etwa gleich. Wir hatten Schule, entweder mit Unterricht oder Trainingseinheiten. Dann gab es Mittagspause, gefolgt von weiterem Unterricht, bevor es zurück ins Wohnheim ging. Doch dieses Mal gab es einen Unterschied zu den vorherigen Schulwochen.
Die meiste Zeit verbrachte ich mit April.
Morgens saßen wir gemeinsam beim Frühstück und bereiteten uns auf den Schultag vor. Dann waren wir zwar im Unterricht getrennt, aber in den Mittagspausen verbrachten wir Zeit miteinander, entweder allein oder in Gesellschaft von Freunden. Danach trennten sich unsere Wege erneut für den restlichen Unterricht, nur um uns später im Wohnheim erneut zu treffen. Dabei war es nicht zu übersehen, dass April und ich diese Woche besonders viel Zeit miteinander verbrachten. Es fiel mir zunächst nicht wirklich auf, doch irgendwie freundeten wir uns mehr und mehr an.
Allerdings blieb das nicht unbeobachtet. Es kursierten bereits Gerüchte, dass wir entweder zusammen waren oder zumindest einer von uns in den anderen verliebt war. Das Kuriose daran war, dass mich diese Gerüchte nicht sonderlich störten. Normalerweise hätte ich diejenigen, die solche Gerüchte verbreiteten, angeschrien und am liebsten zusammengeschlagen. Aber aus irgendeinem Grund verspürte ich nicht den Drang dazu.
Unsere Freunde hatten offensichtlich bemerkt, wie eng wir miteinander waren, und versuchten uns ab und zu zu verkuppeln oder zumindest näher zusammenzubringen. Manchmal stieß Eijiro mich beispielsweise absichtlich in Aprils Richtung oder ließ nur noch den Platz direkt neben ihr frei. Anders als bei den Gerüchten lösten diese Versuche jedoch leichte Frustration in mir aus. Die Hauptverschwörer hinter diesen Aktionen waren, wie zu erwarten war, Mina, Denki, manchmal Eijiro und sogar Aprils bester Freund Kiyoshi war mit von der Partie. Sie alle spielten die Unschuldigen, als würden sie solche Dinge unbewusst tun, aber April und ich bemerkten natürlich, was sie vorhatten. Wir entschieden uns jedoch, nichts dagegen zu unternehmen, sondern machten uns eher einen Spaß daraus, zu spekulieren, was sie als Nächstes planen würden.
Die Schulglocke läutete das Ende des Unterrichts ein, und wie jeden Tag machten sich alle auf den Weg zurück ins Wohnheim. Heute war es jedoch Freitag, der Beginn des Wochenendes vor den Ferien. Das bedeutete, dass die meisten darauf vorbereitet waren, nach Hause zurückzukehren. Gerade standen Eijiro und ich allein in der Küche, während die anderen entweder im Gemeinschaftsraum oder in ihren Zimmern waren. Von hier aus konnte ich sehen, wie April im Gemeinschaftsraum mit Deku und Mina sprach. Sie lächelte, und ich konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. Doch Eijiro bemerkte meine Reaktion und fing selbstgefällig an zu grinsen. "Was geht eigentlich zwischen dir und April vor sich?" "Nichts", lehnte ich schnell ab und sah ihn leicht genervt an. Sein Grinsen vertiefte sich nur noch. "Komm schon, jeder kann sehen, dass da etwas läuft." "Stimmt nicht", widersprach ich energisch mit einer bestimmten Tonlage. Eijiro sah mich sowohl ernst als auch spielerisch an. "Katsuki, du verbringst in letzter Zeit sehr viel Zeit mit ihr. Sie ist die Einzige, bei der du dich ruhig und gelassen verhältst. Und ich habe sogar schon bemerkt, wie dir die Röte ins Gesicht steigt, wenn sie dir nur in die Augen sieht."
Ich wollte das alles abstreiten, aber ich konnte es nicht. Denn es stimmte. Sie brachte etwas in mir hervor das ich noch nie zuvor gespürt hatte, und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. "Keine Antwort ist auch eine Antwort. Du magst sie, oder zumindest interessiert sie dich." Eijiro fuhr fort, nachdem eine kurze Stille eingetreten war. Ich atmete tief durch und gab schließlich widerwillig zu "Gut, du hast recht. Es gibt da etwas, das ich nicht wirklich erklären kann." "Dann frag sie doch mal nach einem Date oder so", schlug er gelassen vor. Ich war von diesem Vorschlag überrascht und verwirrt. "Wie bitte, was?" "Katsuki, alles, was ich vorhin aufgezählt habe, sind Anzeichen dafür, dass du mehr als nur Freundschaft für sie empfindest. Oder du zeigst Freundschaft auf eine wirklich seltsame Weise." Letzteres sagte er scherzhaft, was von mir nur einen sarkastischen Kommentar auslöste "Ha ha, sehr witzig." Er lachte kurz über meine Reaktion und wurde dann wieder ernst. "Nein, im Ernst jetzt. Frag einfach. Es kann nicht so schiefgehen." Ich versuchte es abzustreiten "Ich werde sie nicht nach einem Date fragen. Und es kann sehr wohl schiefgehen. Ich könnte unsere Freundschaft, oder was auch immer das ist, aufs Spiel setzen." Eijiro überlegte einen Moment und sah mich dann leicht überrascht an, als ihm etwas auffiel. "Warte mal, ist der große Katsuki Bakugou etwa unsicher?" "Nein, nein, das habe ich nicht gesagt", lehnte ich energisch ab. Er begann wieder zu grinsen. "Ich kann es nicht fassen, dass du tatsächlich unsicher bist." Ich schnaubte und sah ihn genervt an. "Bist du jetzt fertig?" Er lachte nur und sagte "Ok, ok, ich höre auf. Aber ich rate dir trotzdem, sie einfach zu fragen." Dann schnappte er sich eine Packung Kekse und ließ mich allein in der Küche zurück, wo ich über seinen Ratschlag nachdachte.
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Was machst du mit mir ! (Bakugou x OC)
FanficAls April mit 4 Jahren erfahren hatte, dass sie ein Normalo ist brach eine kleine Welt für sie zusammen. Sie wollte immer eine Heldin werden, aber wie sollte das ganz ohne Spezialität funktionieren. Irgendwann stellte sich heraus dass April ein gute...