-April-
Am Morgen hatte ich zuerst Kiyoshi alles erzählt und bin dann mit Katsuki und Herrn Aizawa losgegangen. Jetzt sitze ich hier im Auto, auf dem Weg zum Gefängnis, in dem meine Eltern momentan sind. Meine Nervosität war unbeschreiblich, während ich Herrn Aizawa zuhörte, wie er den Plan erklärte "Du wirst alleine im Verhörraum sein, keine Sorge, sie können nicht in deine Nähe. Wir haben ihnen erklärt, dass dieses Gespräch nicht aufgenommen wird oder etwas in der Art, also haben wir zumindest eine gewisse Garantie für die Wahrheit." Er machte kurz eine Pause und sah mich über den Rückspiegel an. Katsuki saß neben mir und hielt meine Hand, während er beruhigend mit seinem Daumen über meinen Handrücken strich. "Deine Eltern sind im Gefängnis, weil sie mittlerweile zu den größten Drogen- und Waffenschmugglern auf der Welt gehören. Wir müssen nur wissen, wo sie alles lagern und wer ihnen hilft, verstanden?" fuhr er fort, seine Stimme streng, aber auch mit einer gewissen Sanftheit. Ich nickte nur zur Bestätigung.
-...-
Nach gut einer Stunde kamen wir an. Ich schaute aus dem Fenster und wurde von dem riesigen Gebäude etwas eingeschüchtert. Wir stiegen aus und wurden von ein paar Wachen zum Verhörraum meiner Eltern gebracht. Ich stand vor der Tür, während Herr Aizawa und Katsuki in einen anderen Raum gingen, wo sie alles hören, sehen und mitverfolgen konnten. Ich atmete tief durch, versteckte meine Nervosität und Angst hinter einer kalten und emotionslosen Fassade und ging dann hinein.
Der Verhörraum war nicht besonders groß und minimal eingerichtet. Als ich mich umsah, sah ich sie. Meine Eltern. Die Menschen, die mich wie einen Hund auf der Straße haben sitzen lassen. Sie waren hinter einer gläsernen Trennwand und mit Handschellen an den vor ihnen Tisch gefesselt. Als sie mich bemerkten, fing meine Mutter förmlich an zu strahlen "April! Bist du das wirklich? Oh Gott, wie groß du doch geworden bist." Ich sagte nichts und behielt meine kalte Miene, bis sie fortfuhr "Ich hoffe, dass du hier bist, um uns hier rauszuholen."
Ich sah sie geschockt an. "Du glaubst ernsthaft, ich würde euch helfen? Nach dem, was ihr mir angetan habt!" platzte es aus mir heraus. Meine Mutter begann plötzlich zu weinen, als sie wieder anfing zu reden "Ich weiß, es war schrecklich, dich hier auszusetzen, und ich habe es seitdem bereut. Aber das liegt in der Vergangenheit. Du sagst den Helden einfach, dass wir unschuldig sind, und wir nehmen dich wieder mit nach Amerika. Ich habe gehört, du bist eine der besten Erfinderinnen in der Schule. Du kannst mit in die Scheune deines Onkels kommen, in der du immer so gerne gespielt hast. Dort sind all unsere Sachen, und du kannst uns helfen."
Ich musste mich unheimlich stark zusammenreißen, nicht auszuflippen. "Spar dir die Krokodilstränen. Ich würde lieber sterben, als euch zu helfen." "Jetzt beruhig dich mal", meldete sich mein Vater zu Wort. "Mich beruhigen? Mich beruhigen? Ich werde mich ganz sicher nicht beruhigen. Ihr habt mich in einem völlig fremden Land ausgesetzt. Wie Müll habt ihr mich weggeworfen", schrie ich die beiden an. Meine Hände bildeten sich zu Fäusten und ich biss die zähne aufeinander. "Jetzt stell dich nicht so an. Du redest so als hätten wir dein leben ruiniert. Du bis in der besten schule in ganz Japan und das Waisenhaus in dem du bist ist auch nicht das schlechteste." kam es kaltherzig von meinem Vater. "Mir geht es im leben so gut weil ich es mir aufgebaut habe, alles davon. Ihr wart nie da, nichts was ich je erreicht habe ich euch zu verdanken." schrie ich die beiden weiterhin an.
Meine Mutter hörte daraufhin auf zu weinen und sah mich jetzt mit einem kalten Blick an. "Also bist du immer noch diese Enttäuschung. Ich bin so enttäuscht von dir, dass du deiner Familie nicht hilfst. Deine Tante und dein Onkel zählen auf uns. Sie sind diejenigen, die uns helfen, unsere Ware zu verstecken. Willst du wirklich dein eigenes Blut im Stich lassen?" Meine Wut schwand in diesem Moment, und ich legte wieder meine kalte Fassade auf, weil ich merkte, dass ich jetzt alle Informationen hatte, die ich brauchte. Innerlich war ich verletzt, wütend und traurig, ließ es mir aber nicht anmerken.
Ich drehte mich einfach um und ging in Richtung Tür. Bevor ich rausging, drehte ich mich noch zu ihnen um und sagte: "Wir haben vielleicht dieselbe Blutlinie, aber wir sind bei weitem keine Familie. Ich hoffe, dass ihr für den Rest eures Lebens hier drin verrottet." Meine Stimme war voller hass und mit diesen Worten verließ ich den Verhörraum.
Auf meinem Handy zeigte ich den Polizisten und Helden noch, wo genau die Scheune meines Onkels lag, soweit ich mich noch richtig daran erinnern konnte. Dann machten wir uns wieder auf den Weg zum Auto. Katsuki und Herr Aizawa versuchten, mit mir zu reden und mich zu trösten, aber ich ignorierte sie einfach. Ich wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Alleine gelassen werden.
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Was machst du mit mir ! (Bakugou x OC)
FanfictionAls April mit 4 Jahren erfahren hatte, dass sie ein Normalo ist brach eine kleine Welt für sie zusammen. Sie wollte immer eine Heldin werden, aber wie sollte das ganz ohne Spezialität funktionieren. Irgendwann stellte sich heraus dass April ein gute...