-Kapitel 16-

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April

Trotz meiner Gewissheit, dass ich im Auto sicher war, durchzog mich eine anhaltende Unruhe. Egal, wie sehr ich mich bemühte, diese Angst loszuwerden, sie blieb hartnäckig bestehen. Um mich abzulenken, starrte ich aus dem Fenster, doch die Gedanken ließen sich nicht so leicht vertreiben. Aizawa fuhr das Auto, während Katsuki auf dem Beifahrersitz saß. Die beiden führten ein Gespräch, doch meine Gedanken waren nicht wirklich bei ihnen. 

Etwa nach zehn Minuten erreichten wir das Schulgelände, und aus irgendeinem Grund überkam mich die Nervosität. Natürlich freute ich mich darauf, die anderen wiederzusehen, aber gleichzeitig hätte ich mir etwas Zeit gewünscht, um mich zu sammeln. Wir stiegen aus dem Auto, und ich blieb etwas hinter Katsuki, als würde ich unbewusst Schutz bei ihm suchen. 

Als wir das Wohnheim betraten, eilten die anderen zum Eingang, als sie uns bemerkten. Kiyoshi kam fast auf mich zu gerannt und umarmte mich herzlich. Etwas überfordert ließ ich die Umarmung über mich ergehen, spürte jedoch eine leichte Panik, die sich in mir aufbaute. Dennoch erwiderte ich die Umarmung vorsichtig. Kiyoshi bemerkte jedoch schnell, dass etwas nicht stimmte, und löste die Umarmung umgehend. Er entschuldigte sich sofort "Es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken oder so." Ich sammelte mich rasch wieder und versuchte, ihn zu beruhigen "Nein, schon gut. Du bist nicht schuld daran." 

Nacheinander kamen die anderen auf Katsuki und mich zu und stellten Fragen wie "Wie geht es euch?" oder "Ist alles in Ordnung?" Meine Antwort blieb meistens aus, da meine Nervosität mich etwas überwältigte. Katsuki übernahm das Reden, und zwar auf eine ungewohnt freundliche Art und Weise. Bei dieser Tatsache war ich etwas verwirrt, beließ es aber dabei. Später saßen wir alle gemeinsam im Aufenthaltsraum und unterhielten uns. Ich konnte nicht verleugnen, dass jedes Mal, wenn das Gespräch auf die Schurken kam, Katsuki schnell versuchte, das Thema zu wechseln. Selbst wenn er es nicht absichtlich tat, empfand ich es dennoch als Erleichterung. Denn immer, wenn jemand Begriffe wie "Schurkenliga", "Entführung" oder die Namen der Schurken erwähnte, spürte ich, wie sich die Panik in mir ausbreitete. Ich begann schnell zu atmen und zu zittern, konnte mich jedoch meistens rasch wieder beruhigen, beziehungsweise es unterdrücken. 

Nach zwei Stunden wurde es langsam spät, und einer nach dem anderen ging in sein Zimmer, um zu schlafen. Auch ich wünschte den anderen eine gute Nacht und begab mich in mein Zimmer. 

Dort angekommen, schlüpfte ich in meinen Pyjama und begab mich ins Gemeinschaftsbad. Seltsamerweise fühlte es sich ungewohnt an, wieder in die normale Routine zurückzukehren, obwohl es noch gar nicht so lange her war. Nachdem ich meine Zähne geputzt hatte, drängten sich plötzlich Erinnerungen an die Entführung wieder in meinen Kopf. Bislang hatte ich sie erfolgreich verdrängt, doch nun, da ich alleine im Badezimmer war, konnte ich den Gedanken nicht mehr entkommen. Schwer atmend legte ich die Zahnbürste auf das Waschbecken und setzte mich zittrig auf den Boden. Ich versuchte, meine Atmung zu beruhigen, konnte jedoch nicht verhindern, dass Tränen in meine Augen traten. Nach ein paar Atemübungen gelang es mir endlich, mich wieder zu beruhigen. 

Langsam kehrte ich zurück in mein Zimmer und versuchte zu schlafen. Doch meine Versuche blieben erfolglos. Jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, erschienen diese beängstigenden Bilder vor meinem inneren Auge. Schließlich saß ich frustriert aufrecht und fragte mich. Warum kann ich mit dieser Situation nicht umgehen? Katsuki schien keinerlei Probleme zu haben, also warum ich? Als es bereits 4 Uhr morgens war, gab ich es schließlich auf und verbrachte die restliche Zeit wach, bis die Schule wieder anfing. 

Was machst du mit mir ! (Bakugou x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt