Kapitel 43

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„Hast du meinen blauen Bikini eingepackt?", schreie ich durch die Wohnung. „JAAAA.", höre ich Dardan aus dem Flur. Wir sind gerade etwas gestresst, da wir mit seiner Mutter ins Sommerhaus von Alena fahren. Denisa sollte eigentlich mit, aber die hat momentan Prüfungen. Also fahren nur wir drei.

Ich bin wirklich gespannt, wie dieser Urlaub wird. Vor allem habe ich Alena seit dem Tag im Büro nicht mehr gesehen. Das ist aber auch schon Wochen her. Sie soll diese paar Tage sehen, dass Dardan ganz allein mir gehört. Dardan unterbricht meine Gedanken, als er mir Bescheid gibt, dass wir zum Auto können.

„Ich biete es dir noch einmal an: wir können zuhause bleiben. Wir müssen keinen Urlaub mit Alena verbringen. Zum Beispiel könnten wir einen Last Minute Flug nach Spanien buchen und unsere Zeit zu zweit genießen. Irgendwo, wo uns niemand stört und wo ich dich so zum schreien bringen kann, dass sogar die Häuser drei Straßen weiter dich hören.", sagt er und schaut mich dabei mit großen Augen an. „So verlockend es auch klingt, habe ich auch andere Interessen an diesem Urlaub." „Und die wären?" „Alena in ihre Schranken weisen.", antworte ich ihm mit einem Lächeln, als hätte ich etwas nettes gesagt. Er schüttelt nur lachend den Kopf und fährt los. Zuerst holen wir seine Mutter ab und fahren dann 2h zum Ferienhaus. Bei uns ist es eine Respektsache die älteren vorne sitzen zu lassen, weshalb ich heute hinten sitze.

Durch den Rückspiegel schaue ich, ob noch alles so sitzt wie es sitzen soll. Ich habe echt zugenommen. Eine Diät wäre nicht schlecht. Aber es hält sich noch alles im Grenzen. Es ist jetzt nicht so, dass ich sagen würde es fällt wirklich auf. Seine Mutter steigt ein und begrüßt uns wie immer fröhlich. „Ich freue mich so. Wir haben lange nicht mehr so viel Zeit miteinander verbracht.", sagt sie und hält dabei meine Hand. Ich könnte mir keine bessere Schwiegermutter vorstellen. Dardan fährt los. Die ganze Fahrt über unterhalten seine Mutter und ich uns.

Dardan nimmt gerade die Koffer auf dem Kofferraum, als Alena auf meine Schwiegermutter zu rennt und sie in den Arm nimmt. „Dada Lume es freut mich so sehr, dass ihr gekommen seid.", spielt sie ihre Freude weiter vor. Obwohl? Sie freut sich ja wirklich, dass Dardan hier ist. Sie freut sich nur über meine Anwesenheit nicht. „Ach Kind da musst du dich bei Ermira bedanken. Sie hat Dardan überredet." Alena gibt mir einen undefinierbaren Blick, aber ich lasse mich nicht einschüchtern. Ich sehe sie nur mit einem Lächeln an und gehe zu Dardan. „Zemer brauchst du Hilfe?", frage ich ihn. „Ne alles gut. Ich schaff das schon.", antwortet er breit lächelnd, weil er genau weiß, was in meinem Kopf abgeht. Nachdem wir von Alena und ihrer Mutter Dada Hatixhe begrüßt wurden, sind wir zusammen rein gegangen. Sie haben uns unsere Zimmer gezeigt, in denen wir erstmal alles eingeräumt haben. Naja, mehr oder weniger. Wir bleiben ja nicht ganz so lange.

„Zemer.", ruft mich Dardan aus dem Zimmer. Ich gehe aus dem Bad, um ihn besser zu sehen. „Ja?" „Egal was Alena sagt, macht oder versucht, lass dich davon nicht runterziehen. Du bist und bleibst die einzige Frau in meinem Leben. Ich liebe nur dich und werde niemals Augen für eine andere haben, vor allem nicht für Alena. Vergiss das nicht.", sagt er, während er seine Arme um meine Taille schlingt. „Ist das so?", hake ich nach. „Ja, das ist so.", dabei drückt er mir einen Kuss auf den Kopf, wie Granit es normalerweise immer tut. „Können wir runter zum schwimmen?", frage ich Dardan. „Alles, was du willst zemer." Somit gehen wir in Bikini und Badehose runter zum Pool. Natürlich liegt auch Alena in ihrem knappen roten Bikini dort.

„Oh Hi Leute. Ich dachte ihr kommt gar nicht mehr raus.", sagt Alena, während sie sich natürlich aufrichtet. Sie sieht echt gut aus. Das muss man ihr lassen. Neben ihr fange ich sogar an Komplexe zu bekommen. Ich weiß, dass ich gut aussehe, und dass Dardan mich trotzdem liebt, aber neben ihr sehe ich nicht ganz so gut aus. Vor allem, da ich in letzter Zeit leicht zugenommen habe und wir Frauen sind in dem Punkt meistens alle gleich und dramatisieren alles. Deswegen fühle ich mich neben ihr einfach dick. Dieses unwohle Gefühl lässt auch nicht nach, als Alena sich absichtlich zu Dardan bewegt und sich an ihn ranmacht.

So nah und doch so fernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt