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„Warum? Worauf wollt ihr hinaus?", fragt Olive verwundert.
„Ich denke, dass es kein Zufall war, dass Samantha beinahe getötet wurde. Jedenfalls, wenn der Power Broker dahinter steckt", erklärt Sam unseren Gedanken.
„Und wenn nicht, dann könnte es jemand so aussehen gelassen haben", stimmt Steve mit ein.
Ohne Worte sind wir alle drei uns einig, dass wir Riley in Schutz nehmen. Ohne dass es zu offensichtlich ist, aber wir werden nicht zulassen, dass sie erneut Zielobjekt des Staates wird.
„Wer auch immer es war. Er hat Lester getötet. Und Lester war der Leiter der Zentrale. Also würde ich euch raten vorsichtig mit euren Theorien zu sein", erwidert Olive beinahe drohend.
Verstehend nicke ich und sehe zu, wie sie sich auf dem Absatz umdreht und geht.
„Glaubt ihr sie hört auf uns?", bezweifle ich.
„Sie ist ziemlich aufgebracht und nicht das höchste Tier hier. Riley wird wahrscheinlich ziemlichen Ärger abbekommen", studiert Sam.
Schluckend sehe ich mich um. Unglaublich viele Agenten stehen herum, blicken trauernd zu dem Leichenwagen, in dem die toten Agenten und besonders Lester liegen.
Jetzt schon kann ich sagen, dass sie auf Rache aus sein werden.

Tatsächlich stehen Steve und ich nur vier Stunden später vor einem der Jets der CIA und steigen die Treppe hinauf. Mit uns fliegen Olive und Samantha, welcher überaus zufrieden aussieht.
Am liebsten würde ich ihr sagen, dass sie geradewegs in die Todeszone fliegt. Denn sie hat Alec und Riley jahrelang gequält, misshandelt, unterdrückt und bloßgestellt. Und noch viel mehr.
Die beiden werden aller Wahrscheinlichkeit nach die erste Gelegenheit nutzen, die sich ihnen bietet, um sich zu rächen.

Nur halb so gut gelaunt, wie die beiden Frauen setze ich mich auf einen der Stühle im Flugzeug. Steve setzt sich sogleich neben mich, während die beiden Damen sich auf die Plätze auf der anderen Seite setzen.
Sam und Zemo wurden in den Staaten gelassen.
Nachdenklich sehe ich aus dem Fenster während das Flugzeug abhebt. Mein bester Freund sitzt schweigend neben mir und lässt mich nachdenken.

Kaum sind wir über den Wolken, ergreift Olive das Wort: „Alles klar, wir müssen Miller so schnell wie möglich finden. Du kennst ihn und seine Ausbildung am besten Samantha, bist du in der Lage uns zu ihm zu führen?"
„Aber natürlich. Auch wenn ich nicht genau weiß, wie er sich nach Hydra entwickelt hat."
„Okay, Bucky du hast ihn in Madripoor doch schon angetroffen. Hat er dich an einen bestimmten Ort geführt oder so?"
Sofort verneine ich. Auch wenn es nicht der Wahrheit entspricht. Aber ich werde nicht den kleinen Finger rühren, um die Regierung zu Riley zu führen.
Doch Olive hat mich durchschaut: „Ich habe nicht gedacht, dass Hydras bester Agent so schlecht lügen kann. Wo hat er dich hingebracht?"
Hydras Training verfluchend denke ich nach. Hydra wollte damals nicht, dass ich ihnen etwas verschweigen könnte. Deshalb haben sie mir antrainiert, dass ich keinen Vorgesetzten außerhalb einer Mission anlügen könnte.
Unter Bedrängnis senke ich den Kopf und schiele zum Fenster. Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll.
„Bucky!", zischt Olive drohend.
Die Wut ist ihr anzuhören und innerlich zucke ich zusammen. Toll, die Wörter sind weg, aber der Drang unter Druck nachzugeben ist noch da.
„Er hat mich in den Tower des Power Brokers gebracht. Ich kann aber nicht sagen, wo der ist", gebe ich kleinlaut zu.
Olive gibt sich damit zufrieden und wendet sich an Steve. Mit Tränen der Scham in den Augen hebe ich den Kopf und sehe zu den beiden Frauen.
Samantha grinst mich höhnisch an und wispert: „Braver Hund."
Schluckend beginne ich dieselbe Abscheu für sie zu verspüren, die Alec und Riley fühlen müssen. Sie ist genauso ein Monster, wie ihr Vater.

Schneller als ich es will landen wir in Singapur. Bereitstehende Vans bringen uns direkt in die Hauptmetropole des Landes der Verbrecher.
Je näher wir dem Ziel kommen, desto nervöser werde ich. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich Riley gegenüberstehen werde, ist inzwischen sehr hoch. Denn ich weiß von ihr und die Regierung ist ihr auf der Spur. Ohne es überhaupt zu wissen.
Die Vorahnung, dass die ganze Geschichte in einer Katastrophe enden wird, mach sich in mir breit.
Nicht unbegründet sorge ich mich, dass das hier in einem Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Madripoor enden könnte. Die Staaten haben vielleicht mehr Soldaten, Madripoor übertrifft sie aber bei weitem was die Mörder- und Terroristenanzahl angeht.
Und Riley kann ich definitiv nicht einschätzen. Ich könnte nicht sagen, ob sie den Fokus auf die Behörden auslegen wird oder ob sie ihre Leute auf alle Bewohner der Staaten los lässt.
Ich kenne sie nicht mehr.

Erschrocken reiße ich die Augen auf, als ich die etlichen Militärhubschrauber um Madripoor entdecke.
Hat der Krieg bereits begonnen?
„Wow, die CIA hat wirklich alles hergeschickt, was sie zur Verfügung hat", bemerkt Samantha ebenso überrascht.
„Bis jetzt halten sie nur flüchtende im Zaun. Aber sobald wir die Erlaubnis haben, sprengen wir die Stadt in die Luft", erwidert Olive trocken.
Mir wird kalt bei ihren Worten. Sobald sie alle Antworten haben, die sie wollen, werden sie tausende von Menschen töten? Und unter ihnen werden Riley und die Jungs sein!
„Das könnt ihr nicht tun! Wisst ihr wie viele Menschen dadurch sterben würden?", ruft auch Steve aus.
„Über neunzig, beinahe hundert, Prozent davon sind gesuchte Schwerverbrecher. Wir würden der Welt einen Gefallen tun", widerspricht Olive.
„Diese Leute gehören eingesperrt und nicht getötet!", beharrt mein bester Freund.
„Ansichtssache", meint Olive nur.

Mit vor Schock stark klopfendem Herzen steige ich aus dem Wagen und warte bis auch die anderen draußen sind. Mein Blick begegnet dem von Samantha. Selbst sie ist unentschlossen, was dieses Mordkommando angeht.
„Na dann, auf zum Power Broker. Mal sehen, was er zu seiner Verteidigung zu sagen hat", bemerkt Olive.
Schluckend und nur mit unguten Gefühlen folgen wir ihr durch die Straßen. Doch es dauert nicht lange, bis wir aufgehalten werden.
Mehrere Motorräder stellen sich uns in den Weg. Einer der Fahrer steigt ab und kommt auf uns zu.
Durch den Helm wird seine Stimme gedämpft, doch dennoch verstehe ich seine Worte: „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?"
Mutig tritt die blonde Frau hervor und meint: „Wir sind von der CIA. Und wir wollen zu dem Power Broker. Jetzt."
Unter dem Helm murmelt der Mann etwas. Es ist zu vernuschelt als dass ich es verstehen könnte, aber ich versuche es dennoch. Erfolglos.

Doch nur vier Minuten später hält ein schwarzer Land Rover vor uns. Vom Fahrersitz aus, steigt ein weiterer Blondschopf aus. Doch sie kenne ich wesentlich besser, als erwartet.
„Sharon?!", ruft auch Steve sogleich hinter mir aus.
„Hey Jungs. Schön euch wieder einmal zu sehen", Sharons Blick gleitet in den Himmel zu einem Hubschrauber. „Wenn auch nicht die besten Umstände, wie ich vermute." 

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So, das neuste Kapitel ist hier :)

Ich hoffe, dass ihr es geniessen konntet und euch auf das nächste freut :D

LG!

Alpha - New MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt