Überwältigt von all meinen Glücksgefühlen liege ich schweigend neben Riley. Sie hat sich vor meiner Brust zusammengerollt und atmet ruhig und regelmäßig. Ihre Augen sind geschlossen und ich merke ihr an, dass sie diese Situation genießt.
Genauso sehr, wie ich.
Mir ist bewusst, dass ich noch immer vorsichtig mit ihr sein muss. Denn wie sie mir verraten hat, war sie nie in einer Beziehung. Nur mit Rollins und auch dort war es alles andere als Freiwillig.
Gerade sind jedoch alle meine dunklen Gedanken verschwunden. Es gibt nur Riley und mich in einer wundervollen Blase. Gemeinsam und zufrieden. Uns gegenseitig unserer Gefühle bewusst. Besser geht es nicht.Die Tür öffnet sich quietschend ein wenig und ich sehe alarmiert auf. Ein kleines, braunhaariges Mädchen mit niedlicher Stupsnase tritt vorsichtig herein.
Riley richtet sich neben mir auf und sieht ihr entgegen. Ein sanftes Lächeln spiegelt sich auf ihren Lippen wieder. Fasziniert sehe ich meiner Verehrten dabei zu, wie sie die Hände nach dem Kind austreckt.
Ohne Worte tapst das Mädchen auf sie zu und umarmt Riley fest. Den Kopf, schmiegt das Mädchen dabei an ihre Schulter.
Es ist ein intimer und schöner Moment. Riley schenkt diesem Mädchen eine Erfahrung, die sie selbst als Kind niemals hatte. Sicherheit und Unterstützung. Es erfüllt mich mit stolz, dass sie mir das zeigt.
Beinahe traurig gestimmt sehe ich den beiden zu, wie sie sich einfach lange umarmen. Riley seufzt dabei und legt nach kurzer Zeit auch ihren Kopf auf der Schulter des Kindes ab.
Deprimiert realisiere ich, dass auch dieses Kind bei einem Bombenangriff sterben würde. Dieses unschuldige, reine Wesen, dass hier nichts tat, außer zu leben, was in seinem Heimatsland nicht mehr funktionierte. Und auch hier könnte sie bald sterben.
„Diese blonde Frau macht mir Angst", gesteht das Kind leise.
Schockiert stelle ich fest, dass sie Olive meint. Bis jetzt wollte ich es nicht wahrhaben, doch Olive ist wirklich nicht so nett und selbstlos, wie ich dachte. Wie blind muss ich gewesen sein, dass ich nicht einmal das erkannt habe, was ein fünfjähriges Mädchen gesehen hat?
„Ich weiß. Aber ich verspreche dir, dass sie dir nichts antun kann, okay? Du weißt doch, wir passen alle zusammen auf euch auf", muntert Riley sie auf.
Das Mädchen nickt und löst sich von ihr. Sie sieht in Rileys trübe Augen, ohne ein Anzeichen von Unbehagen oder Angst zu zeigen. Sie ist es sich gewohnt in Rileys Augen zu sehen. Das kann ich gut erkennen.
Riley lächelt ein wenig und das Kind ahmt es nach. Es wirkt nicht ganz so sicher, wie das von Riley. Aber der Wille zählt, würde ich sagen.
„Können wir einen Film schauen?", fragt das Mädchen unvermittelt nach.
Riley lacht und rutscht in dem Bett bis an die Wand hervor. Gemeinsam mit dem Kind kuschelt sie sich in eine Decke und greift nach der Fernbedienung.
„Stellst du für mich alles ein?", beauftragt sie das Mädchen.
Dieses nickt stolz und beginnt auf der Tastatur herumzudrücken. Währenddessen wendet Riley sich mir zu.
„Willst du auch?", flüstert sie um einiges unsicherer.
Ihre Einladung bringt mich zum strahlen und schnell rücke ich an ihre Seite.
„Sehr gerne", murmle ich rau.
Kaum habe ich mich neben sie gesetzt, lehnt Riley sich an mich. Liebevoll lege ich einen Arm um sie und versuche mir diesen perfekten Moment nicht kaputtzureden.
Es ist, als wären Riley und ich ein richtiges, normales Paar. Mit einer kleinen Tochter an unserer Seite, welche sich nichts aus unserer Vergangenheit macht. Alles was sie interessiert ist ein Disney-Film.
Rileys und mein Leid sind egal. Genau in diesem Moment zählt es nicht. Alles was zählt ist unsere Zweisamkeit mit dem Kind das unsere Tochter verkörpern könnte. Es ist perfekt.
Zitternd vor Glück atme ich aus und versuche die Tränen zurückzudrängen. Alles was ich mir je gewünscht habe, seit ich Riley richtig kennenlernen durfte ist wahr geworden. Das ist viel mehr, als ich jemals auch nur wagte zu glauben, es könnte zur Realität werden.
Lächelnd kuschle ich mich ein wenig näher an Riley, welche ihren Kopf auf meiner Brust ablegt. Überglücklich drücke ich ihr einen Kuss auf den Schädel. Sie seufzt zufrieden und schließt die Augen.
Das Mädchen hat den Film gestartet und gemeinsam sehe ich ihn mit ihr an. Riley hört zu, soweit ich das beurteilen kann.
Aber mir wird während des Filmsehens auch etwas bewusst: Riley ist tatsächlich eine Art Mutter für die Kinder. Dazu auch noch eine gute, wie mir scheint. Viel besser, als es Riley jemals von Hydra erfahren hatte.Etwa in der Hälfte des Filmes richtet sich Riley auf. Das Mädchen stoppt den Film und sieht genauso zu ihr auf, wie ich.
„Macht ruhig weiter, ich muss nur kurz etwas besprechen gehen. Bucky, kannst du auf sie aufpassen?", meint Riley so locker wie möglich.
Doch ich merke, dass sie sich anstrengen muss so sorglos zu wirken. Vermutlich tut sie dies für das Kind.
„Ja, sicher", beruhige ich sie von dem her.
Riley lächelt dankbar aus dem Bett und verlässt das Zimmer. Betrübt sehe ich ihr hinterher und seufze.
„Ich denke, es geht um die Frau", bemerkt das Mädchen.
Überrascht sehe ich zu ihr herunter. Sie hat sich von dem Fernseher weggedreht und blickt zu mir. Ihre braunen Augen sind groß und rund. Wie die Augen eines Rehs.
„Seit ihr hier seid ist sie so nachdenklich. Gehört ihr zu denen, die ihr früher solch schlimme Schmerzen angetan haben?", bemerkt sie ängstlich.
Sie haben den Kindern von ihrer Vergangenheit erzählt? Von ihrer grausamen Kindheit, welche sie erlebt haben?
„Nein, wir haben sie vor denen gerettet", erwidere ich schnellstmöglich.
Dass ich es war, der sie zu ihnen gebracht hat, verschweige ich ihr. Das war nicht ich. Das war der Winter Soldier, welcher ich nicht bin.
„Könnt ihr sie auch vor der Frau retten? Ich weiß, dass sie gemein zu Riley ist", bittet sich mich.
Schluckend wende ich meinen Blick von dem Kind ab und sehe zu dem abgedunkelten Fenster. Sie sorgt sich um Riley genauso sehr, wie ich es tue. Während Riley Olive mehr oder weniger ausgeliefert ist, weil Steve und ich durch das Abkommen geknebelt sind.
„Wir können es nur versuchen", gestehe ich ihr leise.
Das Mädchen nickt und dreht sich wieder zum Fernseher um. Ohne ein weiteres Wort lässt sie den Film weiterlaufen. Schweigend sehe auch ich wieder zu.--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Momentan komme ich doch wieder ein wenig zum Schreiben, weshalb hier schon wieder ein neues Kapitel ist! ^^
Sagt mir doch gerne, was ihr glaubt noch passieren könnte und wie sie das Problem um Madripoor lösen könnten, ich bin gespannt auf eure Meinungen!
Auch ganz allgemein was ihr von dem Kapitel haltet, würde ich wie immer sehr gerne hören ;)
Bis bald und lg!
Jas_Barnes

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Alpha - New Mission
Hayran KurguAcht Jahre sind vergangen, seit Riley für tot erklärt wurde. Bucky kämpft mithilfe von Sam und Steve (Ja er lebt) gegen den Schmerz ihres Verlustes an, als sie unerwartet alle drei zu einer Mission gerufen werden. Ein Agent, welcher einen Attentat...