Liam schreitet vor Olive und verbeugt sich übertrieben vor ihr.
Mit einem selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen lächelt er sie an und meint: „Aber wenn es Ihnen so wichtig ist, Miss Janners, dann dürfen Sie das gerne mit dem Power Broker persönlich ausdiskutieren."
Olive verspannt sich und auch Samantha fühlt sich deutlich unwohler.Ein Deutscher Schäferhund tritt ein und bewegt sich geradewegs auf Alec zu.
Er murmelt: „Hallo Medusa, meine Hübsche."
Sogleich lässt auch dieser sich zur Seite fallen und ausgiebig den Bauch kosen. Hechelnd sieht er kopfüber zu uns.Aus demselben Flur tritt nun auch eine weitere Person. Mein Herz bleibt stehen und ich bekomme keine Luft mehr.
Riley steht lebend vor mir und sieht mich direkt an.
Meine Lippen beginnen zu zittern und Tränen treten beinahe sofort aus meinen Augen aus. Fassungslos und ohne ein Gefühl der Kontrolle mache ich ein paar Schritte zurück.
Alles was ich tun kann ist nur ungläubig den Kopf zu schütteln, sie anzustarren und zu beginnen zu hyperventilieren.Meine Beine geben unter mir nach und ich breche laut schluchzend zusammen.
Augenblicklich ist Steve bei mir und nimmt mich tröstend in die Arme.
Doch ich habe nur Augen für Riley.Ihre Augen gleiten weiter bis zu Olive. Samantha hat sie nicht einmal eines Blickes gewürdigt.
„Mitkommen", ist alles was sie in ihre Richtung zischt.
Olive zögert kurz, doch dann folgt sie ihr aus dem Raum.Ich selbst kämpfe gegen den Drang an, Riley anzuschreien, dass sie hierbleiben soll.
Hier bei mir. Wo ich mich davon überzeugen kann, dass sie wirklich noch lebt.Kaum haben Olive und Riley den Raum verlassen, breche ich in lautes Schluchzen aus. Meine Brust bebt und fühlt sich zeitgleich so eng an, wie keine Kryokapsel nach zehn Jahren.
Mein Herz zerreißt gefühlt und alles was ich tun kann, ist mich stärker an Steves Arm vor meiner Brust zu klammern. Vor schluchzen bekomme ich kaum noch Luft, aber aufhören ist gänzlich unmöglich.
Viel zu lange habe ich auf diesen Moment gewartet.Lange weine ich mich hemmungslos in Steves Armen aus. Mir ist es nicht einmal wichtig, dass die anderen mich so sehen.
Meine Gefühle beanspruchen meinen geschundenen Verstand viel zu sehr und ich sehe auch nicht mehr klar. Die Tränen verschwammen alles und die restlich anwesenden Personen verlaufen zu unscharfen Punkten in der Gegend.
Selbst die Kinder und Hunde sind inzwischen ruhig und auch Samantha hält einmal die Klappe.
Somit liege ich Steve weinend in den Armen, während er sein bestes tut, um mir beizustehen.Nach gefühlten Stunden – ich habe die Übersicht über die Zeit völlig verloren – bin ich nur noch erschöpft. Schläfrig, und doch noch immer weinend, sitze ich an Steve gelehnt auf dem Boden und schaffe es kaum noch, die Augen offen zu halten.
Auf Alecs Anweisung hin, hilft Steve mir hoch und führt mich hinter ihm zurück in den Aufzug. Wir fahren noch ein wenig nach oben, was ich jedoch kaum noch mitbekomme.Kurz darauf kann ich mich in ein weiches und großes Bett fallen lassen. Ausgelaugt beobachte ich verschwommen, wie sich Steve und Alec leise besprechen.
In der Zwischenzeit fallen meine Augen immer weiter zu. Die Stimmen der beiden rücken in den Hintergrund, bis ich nicht einmal mehr bemerkte, wie ich einschlafe.Gemütlich sitze ich neben Sam in einem der Sessel und sehe in eine Zeitschrift, die der Vogel mir angedreht hat. Auf dem Titelbild sind Bilder von neusten Gerätschaften zu sehen, von welchen ich nur raten kann, wofür sie da sind.
Aber als ich Steves Stimme höre schiele ich auf der Seite zu ihm herüber: „Willkommen in der Gemeinschaftswohnung. Da drüben ist die Küche, dort das Wohnzimmer und weiter hinten findest du nochmals ein Bad."
Neben ihm steht eine junge Frau, welche ich noch nie zuvor gesehen habe. Zumindest glaube ich das.
Sie hat lange, rotbraune Haare und einen nicht gerade unattraktiven Körper. Schlank und sportlich, aber nicht zu dürr. Perfekt, würde ich sagen.
Ihre Augen huschen neugierig durch die Räume und kurz bevor ihr Blick auf meinen trifft sehe ich zurück in das Heft. Ich möchte nicht gleich beim Gaffen erwischt werden.
Dennoch sehe ich gleich wieder zu ihr auf. Jedoch so, als hätte sie erst gerade entdeckt.
Ihre eisblauen Augen fesseln mich sofort und ziehen mich in ihren Bann. Irgendetwas kann ich darin erkennen, aber ich kann nicht sagen was. Könnte es Angst sein? Schüchtere ich sie ein?
Unwohl wendet sie den Blick von mir ab und schenkt ihn dafür Sam. Sogleich entspannt sie sich auch ganz ein wenig.
Etwas in mir fühlt sich dadurch verletzt. Weil ich nicht will, dass die Leute Angst vor mir haben? Oder ist es etwas viel persönlicheres?
Sogleich meldet sich auch Steve wieder: „Jungs, darf ich euch vorstellen: Lilija Morokow, sie ist die neue Avenger."
Das Mädchen schluckt und lächelt gleich darauf. Ich bemerke, dass sie sich alle Mühe gibt einen guten Eindruck zu machen.
„Ich wusste gar nicht, dass wir jemand neues erwarten! Aber dann, herzlich willkommen ich freue mich mit dir die Welt zu retten! Ich bin übrigens Sam", begrüßt der Vogel neben mir sie.
Das Mädchen lacht auf und entspannt sich noch ein wenig mehr. Aber irgendetwas scheint sie daran zu hindern sich vollständig lockern zu können.
Ihr Blick gleitet wieder zu mir. Mir fällt ein funkeln in ihren Augen auf, welches mich sogleich wieder fesselt. Der intensive Augenkontakt löst etwas in mir aus, doch ich kann nicht sagen was.
„Das ist Bucky er hat einiges durchgemacht, weshalb er vielleicht nicht ganz so offen sein wird, wie der Rest. Versuche einfach, dich dadurch nicht allzu sehr aus der Bahn werfen zu lassen", bemerkt Steve.
Erst jetzt fällt mir auf, dass ich mich womöglich hätte vorstellen sollen. Innerlich ohrfeige ich mich dafür.
Dabei ertrage ich auch kaum das Mitleid, mit dem Lilija mich nun ansieht. Ich brauche es nicht. Meine Opfer brauchen es. Aber zurückbringen wird es sie auch nicht mehr. Nichts wird das noch tun können.
Ohne Vorwarnung verabschiedet Sam sich auch plötzlich: „Ich muss los, Tony hat Redwing wieder zusammengesetzt. Bis später Lilija!"
Steve schließt sich ihm sogleich auch an: „Also, bis später!"
Die beiden Idioten lassen mich tatsächlich alleine hier mit ihr. Was soll ich tun? Smalltalk wird wahrscheinlich keine gute Idee sein. Denn darin bin ich absolut grauenhaft.
Aber was soll ich sonst mit ihr tun?
„Du wusstest schon vorher, wer ich bin oder?", frage ich daher nach.
Das Mädchen, welches mir den Rücken zugekehrt hat, schreckt herum und sieht zu mir.
„Was?", fragt sie erschrocken nach.
Deprimiert senke ich kurz den Blick und denke über meine nächsten Worte nach. Klasse, Barnes. Wirklich großartig gemacht!
„Du hast doch sicher schon von dem Winter Soldier gehört", fahre ich trotzdem fort.
Erkenntnis zeigt sich in ihrem Blick. Ein dumpfer Schmerz pocht in meiner Brust. Natürlich hat sie das.
„Ich bin der meist gesuchte Mann der Vereinigten Staaten. Mein Bild ist überall", füge ich hinzu.
„Ja, ich habe schon von dir gehört. Aber irgendetwas lässt mich daran zweifeln, dass du wirklich so gefährlich bist", entgegnet sie mir.
Ungläubig sehe ich zu ihr. Mit dieser Meinung wäre sie gemeinsam mit Steve die einzige.
Das kann also nicht stimmen. Niemand außer Steve glaubt so ohne Vorurteile an mich.
Misstrauisch mustere ich sie. Wer ist sie wirklich? Warum denkt sie so von mir?Doch als meine Augen auf ihre treffen erstarre ich erschrocken. Eine Kälte die ich nur zu gut kenne funkelt mir entgegen.
Wie oft habe ich mir genau denselben Blick immer und immer wider im Spiegel zugeworfen? Aber woher kann sie den? Diesen alles hassenden und gleichzeitig emotionsverlassenen Blick?
Je länger ich in diese Augen starre desto kälter wird mir. Schnell wird mir klar, dass etwas mit ihr vielleicht nicht stimmt. Aber ich habe keine Idee was.
Doch etwas in mir ruft, dass ich von hier verschwinden muss. So schnell wie nur irgendwie möglich.
„War schön dich kennen zulernen", keuche ich, ehe ich aus dem Raum direkt zum Aufzug stürme.Erst als sich diese Türen schließen fühle ich mich wieder sicherer. Von irgendwoher kenne ich sie. Und das liegt nicht an dem Blick des Winter Soldiers. Da bin ich mir sicher.
Aber woher kenne ich sie?--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hiermit ist es offiziell!
Riley Miller ist zurückgekehrt!Ich hoffe es ist so, wie ihr es euch vorgestellt habt.
Bis bald!
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Alpha - New Mission
FanfictionAcht Jahre sind vergangen, seit Riley für tot erklärt wurde. Bucky kämpft mithilfe von Sam und Steve (Ja er lebt) gegen den Schmerz ihres Verlustes an, als sie unerwartet alle drei zu einer Mission gerufen werden. Ein Agent, welcher einen Attentat...