Nachdem die Arbeit auf dem Schrottplatz erledigt war, saßen die Drei Fragezeichen in ihrer Zentrale. Justus saß zutiefst gelangweilt auf dem Sofa und wartete inständig darauf, dass endlich ein neuer Fall einflog. Peter saß neben ihm und leerte gerade mit einem kräftigen Schluck seine Coladose.
"Sag mal Bob was machst du denn da?", wollte er nun neugierig wissen. Der Dritte Detektiv saß hinter seinem Rechner und konzentrierte sich mittlerweile seit geraumer Zeit auf den Bildschirm.
"Moment.", murmelte er in Gedanken versunken. "Ich hab's gleich."Peter hielt es nicht mehr länger aus. Er sprang auf und eilte zu ihm rüber, um ihm einen Blick über die Schulter zu werfen. "Jetzt sag endlich was du da treibst!", drängelte er quengelig.
Bob reagierte blitzschnell und stellte sich schützend, die Arme ausgebreitet, vor den Bildschirm.
"Jetzt warte doch mal ne Sekunde Mensch!"Er schob den Zweiten ein paar Schritte zurück, dann machte er ein paar letzte Klicks und grinste schließlich zufrieden.
"In Ordnung Kollegen. Ich denke habe hier ein paar sehr interessante Rechercheergebnisse."Peter und Justus blickten ihn beide samt verwundert an.
"Recherche? Wir haben doch gar keinen Fall?" Justus war schon ganz aufgeregt und seine Langeweile urplötzlich wie weggefegt."Naja dies ist eher ein Fall in privater Angelegenheit. Genauer gesagt betrifft es eigentlich nur unseren Zweiten Justus. Tut mir leid, ich wollte deine Freude nicht trüben." Bob sah ihn entschuldigend an.
"Bitte was? Betrifft nur mich? Was hast du denn da gemacht? Zeig doch mal!" Peter wurde von Sekunde zu Sekunde ungeduldiger und Justus frustrierter.
Offensichtlich hatten seine beiden Freunde Informationen, die ihm fehlten und er fühlte sich ausgeschlossen.Der Dritte Detektiv grinste geheimnisvoll.
"Ich habe jemanden für dich ausfindig gemacht."
"Jetzt mach's doch nicht so spannend!"
"Ausfindig gemacht? Wen denn?" Justus knetete nachdenklich auf seiner Unterlippe. Er versuchte vergeblich hinter diese Geheimniskrämerei zu kommen. Es gefiel ihm ganz und gar nicht im Dunkeln zu tappen."Ich sag nur: der kleine Peter Shaw im Sommercamp." Das Grinsen in Bobs Gesicht wurde breiter.
"Sommercamp?" Der Erste Detektiv wollte einfach nicht aufgeben.
"Du hast doch nicht-" Peter starrte ungläubig auf den Bildschirm.
"Doch. Ich hab ihn tatsächlich gefunden. Mike Tanner. Deinen Mike! Aus dem Sommercamp.", verkündete der Dritte stolz.Jetzt war es Justus endgültig zu viel. Er verstand überhaupt nicht, worum es hier ging und das machte ihn wütend. "Moment mal. Sommercamp, Mike... was redet ihr denn da Kollegen? Würdet ihr mich nun bitte freundlicherweise aufklären?"
Bob wechselte einen kurzen Blick mit Peter, um sicherzugehen, dass er die Geschichte hier erzählen dürfte, doch der Zweite nahm die Sache selbst in die Hand."Ach, das ist eine vollkommen unbedeutende Geschichte Just." Er winkte gespielt gelassen ab und wandte sich an Bob." Und ich weiß echt nicht, warum du sie so groß aufziehst." Trotzdem musste er ein bisschen grinsen, was Bob erleichterte. Er hatte lange überlegt, ob Peter der kleine Scherz missfallen könnte oder er ebenfalls darüber Lachen könnte. Natürlich war die Sache keine ernste Angelegenheit. Ein bisschen Spaß zwischendrin würde doch niemandem schaden.
Peter begann zu Justus Erleichterung nun endlich die Geschichte zu erzählen.
"Ich war doch mit zwölf in diesem merkwürdigen Sommercamp."
"Dieses völlig bescheuerte Sportcamp?"
"Genau. Naja und da ich damals noch keine Erfahrungen- naja noch keine- "
"Noch kein Mädchen geküsst hatte", vervollständigte Bob amüsiert, worauf Peter ihn verstohlen ansah."Richtig. Da ich noch kein Mädchen geküsst hatte und mein Zeltbewohner, Mike, ebenfalls nicht.... haben wir- wie soll ich sagen... miteinander ein bisschen-"
"Geübt.", beendete Bob die Geschichte und musste sich sein Lachen angestrengt verkneifen. Nicht, weil er die Geschichte peinlich fand, sondern die Tatsache, wie Peter sich dafür schämte sie zu erzählen. Das belustigte ihn ungemein.Justus sah die Beiden vollkommen unbeeindruckt an. "Und was soll an dieser Geschichte bitte interessant sein? Es ist mir vollkommen unbegreiflich weshalb-"
„Man Justus jetzt lass mir doch diesen kleinen Spaß! Und lass mich endlich dieses nette Foto präsentieren, was ich im Netz gefunden habe."Peter lugte Bob interessiert über die Schulter, während dieser den Computer bediente.
"Nein! Ist nicht dein Ernst!", rief er wenige Sekunden später begeistert. Justus gesellte sich schließlich doch dazu, auch wenn ihn das Aussehen dieses Jungen eigentlich herzlich wenig interessierte."Ist das nicht genial?", wollte Bob aufgeregt wissen.
"Aber sowas von.", pflichtete Peter ihm bei.
"Das ist doch ein ganz gewöhnliches Foto. Vollkommen unspektakulär.", stellte Justus nüchtern fest.
"Eben nicht.", erklärte Bob.
"Jetzt steh ich aber auch auf dem Schlauch Bob. Ich meine das ist Mike, ja, und er hat sich zieeemlich verändert seitdem- aber du wirkst so, als wüsstest du noch was, was wir nicht wissen?"„Ganz genau." Jetzt lächelte Bob wieder überlegen.
„Mike Tanner heißt nämlich mit ganzem Namen Michael James Tanner, wie du möglicherweise bereits weißt."
"Ich hatte keine Ahnung. Das ändert allerdings auch nichts daran, dass ich nicht weiß, worauf du hinauswillst, Dritter."
"Dass du mit dem Namen so nichts anfangen kannst, hab' ich mir gedacht. Sucht man diesen Namen aber in den Sozialen Medien... findet man ein ganz nettes Profil. Mit vielen Fotos von Mike... mit seinen Freunden, Verwandten.... Und ganz speziell... seinen Cousins."Er tätigte ein paar Mausklicks und präsentierte schlussendlich noch ein weiteres Foto.
"Das darf doch wohl nicht wahr sein! Nein, niemals!", schrie Peter entsetzt.
"Michael James Tanner ist der Cousin von-"
"Skinny Norris! Ganz genau!" , fiel Bob Justus ins Wort, woraufhin Beide los prusteten, während Peter fassungslos das Bild anstarrte.Es waren wirklich Skinny und Mike darauf abgebildet. Unter dem Bild stand geschrieben: "Mit dem besten Cousin der Welt unterwegs.", wie Peter leise vor sich hin vorlas. Er schluckte.
"Das ist doch wohl ein Scherz."
"Jetzt komm mal her, das ist doch nicht so schlimm!", versuchte Bob amüsiert seinen Freund aufzumuntern und zog ihn in eine freundschaftliche Umarmung."S-Skinny Norris Cousin. Also genau genommen... habe ich Skinnys DNA... seine DNA in mir!?", stammelte Peter panisch werdend.
"Also jetzt spinnst du aber völlig Zweiter. Das weiß doch wohl jeder, dass-"
" Ja ja ich weiß schon Justus, dass das theoretisch nicht möglich ist. Es fühlt sich aber so an als- als hätte ich IHN geküsst." Er fasste erschrocken an seine Lippen, als könnte er dort den Kuss plötzlich wieder ganz deutlich nachempfinden."Na das wäre doch mal was.", kam es lachend von Bob.
"Also Kuss hin oder her! Was ist denn bloß los mit euch? Seit wann beschäftigt ihr euch denn mit solchen Albernheiten? Das ist doch alles sinnloser Zeitvertreib." Bob verdrehte dramatisch die Augen und stöhnte auf."Mensch Justus kannst du nicht einmal ein Mensch sein? Ein ganz normaler Junge? Ein Freund mit dem man über genau solch einen Unsinn lachen kann?"
"Also mein Humor ist das nicht."
"Schon gut schon gut Erster. Wir können gerne das Thema wechseln. Aber wir wissen doch alle, dass du insgeheim nur so beleidigt bist, weil wir gerade keinen spannenden Fall an der Angel haben.", redete Peter beruhigend auf ihn ein und Justus ließ sich daraufhin niedergeschlagen zurück auf die Couch fallen."Ich Dreh noch durch vor Langeweile.", stieß er kläglich hervor.
"Genieß doch mal die freie Zeit. Wir könnten ja mal wieder was schönes unternehmen. Zu dritt. Wann haben wir das zuletzt gemacht? Unserer Detektivarbeiten ausgenommen, versteht sich.""Da wäre ich auch für.", stimmte Peter Bobs Vorschlag munter zu.
"Meinetwegen. Aber es wird fair darüber entschieden, was genau wir machen werden. Und mit fair meine ich, dass ich einverstanden sein muss." Bob nickte ihm zu.
"Ist angekommen Justus. Das werden wir bei unserer Entscheidung berücksichtigen."
DU LIEST GERADE
Die drei ??? - und die verlorene Freude
FanfictionIrgendwie ist plötzlich alles anders. Bob Andrews weiß nicht mehr wo ihm der Kopf steht und versucht händeringend sein altes Leben zurückzuerlangen. Seine Tage sind getrübt von so tiefer Traurigkeit, dass ihm allmählich die Möglichkeiten ausgehen...