„Was willst du damit sagen ‚Bob hat ein Trauma', Justus?" Der zweite Detektiv saß mit einer weiteren Tasse Tee, mittlerweile der mindestens vierten diesen Tages, in seine warme Bettdecke eingekuschelt, auf seinem Bett und starrte Justus entgeistert an. Dieser saß am anderen Ende des Zimmers auf einem Stuhl und haderte wie üblich mit seinen vielen Gedanken.
„Nun ja... ich denke die Erfahrung mit Mrs Franklin hat weitaus tiefere Wunden bei ihm verursacht als wir zunächst angenommen haben. Genau genommen habe ich mir über die Konsequenzen ihres Einflusses bisher wenig Gedanken gemacht. Doch es scheint regelrecht traumatische Spuren bei Bob hinterlassen zu haben. Allein der Gedanke an diesen Mr- Mr Graham reißt ihn ja vollkommen den Boden unter den Füßen weg. Also so habe ich ihn noch nie zuvor erlebt."
„Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.", gab Peter beklommen zu.
„Du meinst er hat quasi eine... Angst gegenüber Therapeuten entwickelt?"
„Sehr grob formuliert, könnte man das so sagen. Anders kann ich mir sein Verhalten zumindest nicht erklären. Da keinerlei persönliche Beziehung zu Mr Graham besteht, kann es kaum an seiner Person selbst liegen, sondern vielmehr an seiner Profession.", überlegte Justus angestrengt.
„Schließlich kannte er ihn ja noch gar nicht vor seinem ersten Gespräch... Und ihn dahin zu bewegen war eine Qual, glaub mir.", fügte Peter zurückhaltend hinzu.
„Ich denke über den Terminus Traumata bin ich entschieden zu wenig aufgeklärt, um irgendwelche Schlüsse und Diagnosen zu ziehen. Doch in denke es sollte zumindest in Betracht gezogen werden... dass es sehr gut möglich wäre- in Frage käme.", redete Justus sich in Rage.
„Normal ist dieses Verhalten jedenfalls nicht. So viel steht fest.", pflichtete Peter ihm ernst bei.
Dann kam er auf etwas anderes zu sprechen.
„Wo ist er denn jetzt? Also Bob, meine ich."
„Bei seinem Termin, schätze ich."Der Zweite starrte Justus ungläubig an.
„Was soll denn das heißen ‚schätzt du'? Hat er denn nicht gesagt, wo er hin will?"
Aufgewühlt fuhr sich Peter durch die verschwitzten Haare.
„Er sagte, er müsse zu seinem vereinbarten Termin. Dann ist er relativ stürmisch aufgebrochen.", erklärte Justus ein wenig zu unbeeindruckt. Jedenfalls für Peters Geschmack.
„Man Just, du kannst ihn doch nicht einfach so abhauen lassen! Wer weiß was der jetzt schon wieder anstellt wenn er auf sich allein gestellt ist!", ereiferte sich der Rothaarige erregt.
Sein Hals schmerzte schon von der Überreizung seiner Stimmbänder.Der erste Detektiv machte sich für seine Verteidigung bereit.
„Was hätte ich denn deiner Meinung nach bitte machen sollen? Er sagte, er müsse los, also habe ich ihn selbstverständlich gehen lassen! Hätte ich ihn wie ein wahnsinnig gewordener einsperren- ihn fesseln sollen? Er ist ein freier Mensch- wie du und ich. Und ich traue ihm zu, seine eigenen Entscheidungen zu treffen."
Justus Wangen glühten aufgrund seiner Gereiztheit. Er konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn man ihm Vorwürfe machte. Er hatte sich nichts vorzuwerfen. Davon war er überzeugt.Peter schüttelte abrupt seine Decke von sich und schwang sich viel zu schnell auf die Beine. Die ruckartige Bewegung verursachte so großen Schwindel, dass er sich sofort wieder auf das Bett setzen musste. Justus war bei diesem Anblick sofort herbeigeeilt und hielt ihn nun bekümmert am Arm fast.
„Was soll denn das werden Zweiter?", wollte er wissen.
„Ich geh ihn suchen.", schoss Peter entschlossen zurück und wagte gleich einen weiteren Versuch aufzustehen. Doch Justus drückte ihn mit Leichtigkeit wieder zurück nach unten. Das lieferte nur einen weiteren Beweis dafür, wie geschwächt der Zweite gerade war. Normalerweise würde er sich so etwas nicht widerstandslos gefallen lassen. Und Justus hätte vermutlich auch nicht die Kraft besessen, körperlich gegen ihn vorzugehen. Stärker als Bob war der Erste allemal, aber stärker als Peter? Wohl kaum.
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Die drei ??? - und die verlorene Freude
FanficIrgendwie ist plötzlich alles anders. Bob Andrews weiß nicht mehr wo ihm der Kopf steht und versucht händeringend sein altes Leben zurückzuerlangen. Seine Tage sind getrübt von so tiefer Traurigkeit, dass ihm allmählich die Möglichkeiten ausgehen...