Kapitel 13

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In der Zentrale war Betretende Stille eingekehrt und die zwei Jungen rührten sich nicht von der Stelle. "Genau das hab ich geahnt.", flüsterte Peter traurig. Die Worte seines Freundes hatten ihn ziemlich hart getroffen und sein schlechtes Gewissen nur noch mehr verstärkt.

"So leicht geben wir aber nicht auf. Los komm, ich hab da einen Einfall, der uns ganz sicher ans Ziel führen wird."
Was denn für ein Ziel?, dachte sich Peter. Manchmal konnte er Justus einfach ganz und gar nicht folgen. Es machte ihn sogar hin und wieder sauer, wie unmenschlich und unsensibel er sich oftmals verhielt. Dass er die Dinge einfach ganz anders erfasste und begriff, als andere. Und gleichzeitig schätzte er ihn auch dafür.

"Jetzt lass den Kopf nicht so hängen und folg mir endlich. Bob braucht uns jetzt."
Damit hatte er Peter wieder bei sich.

~

"Guten Abend Mrs. Andrews. Ist Bob zuhause?"
Es war mittlerweile früher Abend und Justus stand gemeinsam mit Peter vor dem Haus der Andrews. Der erste Detektiv blickte die blonde Frau abwartend an.

"Peter, Justus! Freut mich euch zu sehen Jungs. Ja, ja Bob ist auf seinem Zimmer. Kommt doch rein." Sie trat mit einem freundlichen Lächeln zur Seite und gewährte den beiden Detektiven Einlass. Dankend nahmen sie die Einladung an und traten ins Haus.

"Ihr habt Glück, Bob ist eben erst nach Hause gekommen. Was wollt ihr denn von ihm?", fragte sie neugierig.
"Ehm... nichts wichtiges. Wir wollten einfach nur vorbeischauen. Nach dem Rechten sehen.", gab Justus eilig zur Antwort.

Mrs Andrews nickte bedrückt.
"Das ist lieb von euch."
Sie warf Peter einen vielsagenden Blick zu. Schließlich wusste sie, dass dieser von Bobs schlechter Verfassung wusste.
"Gut dann... gehen wir mal hoch.", stammelte Peter nervös und machte sich bereits auf zur Treppe.

"Kommst du Justus?"
Er warf dem ersten Detektiv einen warnenden Blick zu. Peter konnte ihm bereits an der Nasenspitze ansehen, dass er gedanklich weiterhin mit dem Fall der Andrews beschäftigt war und er sicher nicht mehr lange ansich halten konnte, eher er Mrs Andrews mit seinen neuesten Erkenntnissen konfrontieren würde. Und das wollte Peter um jeden Preis vermeiden. Nicht bevor die Sache mit Bob wieder in Ordnung war. Und erst recht nicht bevor dieser überhaupt von Justus neuem Fall genauestens Bescheid wusste.

Justus resignierte, wenn auch nicht ganz freiwillig, und folgte dem Zweiten Detektiv die Treppe nach oben. Als sie vor Bobs verschlossener Zimmertür standen, hielten sie beide inne und sahen sich verunsichert an. Dass Bob über ihr Erscheinen keinen Jubel verbreiten würde, war klar. Genau genommen wussten sie genau, dass sie vermutlich die letzten waren, die er jetzt sehen wollte.

Doch davon wollten sie sich nicht abhalten lassen. Peter hatte es Justus die letzte halbe Stunde genauestens eingeschärft: für heute galt es lediglich den Frieden zwischen den drei Detektiven wieder herzustellen. Alles weitere konnte immer noch morgen besprochen werden. Bobs Wohlbefinden sollte Priorität beibehalten.

Es war nicht so einfach gewesen Justus diesen Vorschlag zu unterbreiten, ohne ihm von Bobs Problemen zu erzählen. Denn diesen Vertrauensbruch würde er nicht auch noch übers Herz bringen. Da könnte er die Freundschaft zu Bob gleich vergessen.

"Nun mach schon!", drängelte Justus.
Aus dem Zimmer war leise Musik zu vernehmen. "Warum denn ich?", zischte Peter zurück.
"Weil du die Sache wieder in Ordnung bringen wirst zwischen euch! Ich hab sein Vertrauen schließlich nicht missbraucht."

Peter warf ihm einen finsteren Blick zu.
"Na vielen Dank für die Erinnerung."
Er fasste sich ein Herz und klopfte vorsichtig an die Tür. Nichts passierte. Er klopfte erneut.
"Bob?", rief er so zaghaft wie möglich. "Wir sind's. Bitte lass uns rein. Wir müssen mit dir reden."

Die drei ??? - und die verlorene Freude Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt