Blurred love ~JJ Maybank

𝐶ℎ𝑎𝑝𝑡𝑒𝑟 •𝑡𝑤𝑒𝑛𝑡𝑦•

Ich wachte auf, als das Sonnenlicht durch die Vorhänge schien und mich blendete. Mein Kopf dröhnte ein wenig von der Party letzte Nacht. Als ich versuchte, mich zu orientieren, hörte ich plötzlich ein Klopfen an meiner Tür.

„Herein", murmelte ich noch schlaftrunken.

Die Tür öffnete sich und mein Bruder stand da, lächelnd wie immer. Hat der Kerl keinen Kater von letzter Nacht? „Hey, lust auf eine Runde Golf? Rafe und ich gehen gleich los."

Golfen? Ich zögerte kurz. Golf war nicht unbedingt mein Lieblingssport, aber es war eine gute Gelegenheit, Zeit mit meinem Bruder zu verbringen und meine Gedanken zu ordnen. Außerdem könnte ich so vielleicht auch mit Rafe reden und unseren Streit klären. „Klar, warum nicht", antwortete ich schließlich und setzte mich langsam auf. „Gib mir fünfzehn Minuten."

Topper nickte und schloss die Tür hinter sich. Ich schlurfte ins Bad, spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und betrachtete mein Spiegelbild. Meine Augen waren leicht gerötet und meine Haare ein einziges Durcheinander. Ich seufzte tief und begann, mich für den Tag fertig zu machen.

Zuerst zog ich mir ein bequemes Outfit an: ein weißes Poloshirt und eine kurze, sportliche Hose. Dann machte ich mich an meine Haare. Ich bürstete sie gründlich durch und band sie zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen. Schließlich trug ich noch etwas Mascara und einen Hauch von Lipgloss auf, um wacher auszusehen.

Als ich nach zehn Minuten fertig war, öffnete ich die Tür und Topper wartete bereits ungeduldig im Flur. „Bereit?" fragte er mich. „Ja, lass uns gehen." sagte ich und schnappte mir meine Sonnenbrille von der Kommode.

Wir gingen die Treppe hinunter und traten nach draußen. Die frische Morgenluft tat gut und half, den Rest der Müdigkeit zu vertreiben. Rafe wartete schon vor der Haustür, ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht. „Guten Morgen, Liana."

„Guten Morgen," antwortete ich, während ich versuchte ein Lächeln aufzusetzen. Die Ereignisse der letzten Nacht schwirrten noch in meinem Kopf herum, aber ich beschloss, sie vorerst zu verdrängen.

Wir stiegen in Toppers Auto und fuhren zum Golfplatz. Während der Fahrt unterhielten sich Topper und Rafe lebhaft über ihre letzten Golfpartien, und ich lauschte nur halbherzig und meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Als wir ankamen, schnappte ich mir einen Schläger und folgte den Jungs auf den Platz.

„Okay, wer schlägt zuerst?" fragte Rafe und grinste herausfordernd.

„Topper sollte anfangen." schlug ich vor, froh über die Gelegenheit, erst mal nur zuschauen zu können. Topper nickte, nahm seinen Schläger und stellte sich konzentriert auf. Mit einem kraftvollen Schwung schoss der Ball durch die Luft und landete beeindruckend weit auf dem Fairway.

„Nicht schlecht," meinte ich anerkennend.

„Dein Zug, Rafe." sagte Topper, während er mir einen flüchtigen Blick zuwarf. Rafe trat vor, nahm seinen Schläger und bereitete sich auf seinen Schlag vor. Ich beobachtete ihn genau, bemerkte, wie er sich konzentrierte. Mit einem fließenden Schwung traf er den Ball und ließ ihn fast genauso weit fliegen wie Topper.

„Wow, ihr seid echt gut." sagte ich und trat schließlich selbst vor.

Ich konzentrierte mich und holte aus, der Ball flog in einem eleganten Bogen und landete zufriedenstellend weit. Es war nicht der beste Schlag, aber auch nicht der schlechteste.