𝐶ℎ𝑎𝑝𝑡𝑒𝑒 •𝑡𝑤𝑒𝑛𝑡𝑦 𝑓𝑜𝑢𝑟•

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Ich hatte meinem Bruder zwar gesagt, dass er lange darauf warten kann, mich jemals wieder zu Hause zu sehen, doch es scheint, dass es früher geschehen muss, als ich dachte. Ich muss meine Sachen holen und dem Ganzen einen endgültigen Schlussstrich ziehen. Ich kann dort nicht mehr bleiben. Weder meine Mutter noch mein Vater, der sowieso nie da ist, lieben mich. Meine Mutter ist ebenfalls selten zu Hause. Und mein Bruder hat endgültig die Nase voll von mir, ebenso wie ich von ihm.

Ich muss nach Hause gehen, meine Sachen holen, aber ohne dass jemand dort ist.

Im Moment war ich noch mit Kiara, Pope und JJ. Wir machten uns zu Fuß auf den Weg.

„Was hast du jetzt vor? Wie stellst du dir das vor? Wo willst du wohnen? Hast du überhaupt Geld dabei?" Kiara sah mich fragend an.

„Irgendwie werde ich wohl in ein Hotel gehen müssen. Aber dafür muss ich meine Sachen holen. Ich habe mein Geld nicht bei mir und ich brauche meine Klamotten. Außerdem muss ich verhindern, dass meine Mutter oder mein Bruder meine Waffe finden. Das heißt, dass ich auf jeden Fall erst mal nach Hause muss um meine Sachen zu holen." erklärte ich.

„Deine Waffe ist gut versteckt, oder?" Fragte Kiara und klang besorgt.

„Sie ist unter meiner Matratze." Antwortete ich ihr.

„Dann geh doch jetzt gleich nachhause. Immerhin wissen wir, dass Topper noch nicht zuhause ist." schlug Kiara vor.

Pope schüttelte den Kopf. „Ich geh lieber nach Hause." sagte er knapp. Ich wusste, dass er sich immer noch nicht wohl in meiner Nähe fühlte, weil ich für ihn immer noch eine Kook war.

Wir nickten. „Okay. Ruh dich aus." sagte Kiara. Somit entfernte sich Pope von uns und ging in eine andere Richtung. JJ warf einen kurzen Blick zu Pope und dann zu mir. „Ich denke, dass ich auch langsam gehen sollte." sagte er etwas unsicher und leicht abweisend.

Wieso wollte er jetzt auch gehen?

Plötzlich klingelte Kiaras Telefon. Sie nahm ab und ich konnte hören, wie ihre Eltern offensichtlich nicht glücklich waren. „Aber Mum." sagte sie verzweifelt und dann schließlich: „Ist ja gut, ich komme sofort." Ihre Stimme klang genervt und erschöpft. Nachdem sie aufgelegt hatte, seufzte sie. „Tut mir leid, aber ich muss nach Hause. Meine Eltern drehen durch."

Ich seufzte ebenfalls. „Schon gut, Kiara. Ich verstehe es."

„Wirst du alleine hingehen? Brauchst du sicher niemanden?" fragte sie besorgt doch JJ meldete sich sofort zu Wort. „Ich werde mit ihr gehen."

Ich schaute ihn einfach nur an und sagte nichts.

Wollte er nicht gerade noch gehen?

Kiara sah mich noch einmal an. „Pass auf dich auf und ruf mich an, wenn du Hilfe brauchst, okay?"

„Werde ich. Danke, Kie." sagte ich und lächelte schwach.

Als Kiara ging, senkte sich plötzlich eine unbehagliche Stille zwischen uns. Wir liefen schweigend nebeneinander her, und ich fragte mich, was das jetzt eigentlich zwischen uns war. Ich spürte immer noch diese gewissen Gefühle für ihn. Wie könnte man ihn auch nicht mögen? All die Jahre hatte ich ihn falsch eingeschätzt. Ich dachte immer, er sei einfach nur ein arrogantes Arschloch, der sich um niemanden schert. Doch das Gegenteil war der Fall. Er war nett, unfassbar gut aussehend und ein echt guter Freund – zumindest für die Pogues.

Blurred love ~JJ Maybank Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt