Ich bin leider etwas spät dran, da ich erstens an diesem Kapitel etwas festhing und es mir zweitens nicht so gut ging. Mit der Bewältigung dieser Hürde, sollte es aber nun wieder besser voran gehen - einige spätere Kapitel sind zudem schon fertig :) Und nun: Viel Spaß mit einem hoffentlich gelungenen Kapitel.
Update vom 01.10. - Überarbeitung des Endes (Ich hatte da heute Nacht noch die ein oder andere Idee)
Crowley
„Das ist doch jetzt ein schlechter Witz. Ich glaub ich muss mich gleich übergeben" stöhnte Crowley auf, als sie den Eingang zur Sonderausstellung erreichten. Das Schild mit dem Titel war wie eine Wolke geformt und warb mit den Worten: „Betreten sie den Himmel." Doch Erziraphael schien ihn entweder nicht gehört zu haben oder er ignorierte ihn bewusst, dann er betrat die Ausstellung ohne auch nur einen Moment zu zögern. Crowley hätte schwören können, dass ein gewisses Strahlen den Engel umgab. Nun gut, sollte er seine Belohnung für die halbwegs passable Ermittlung erhalten.
Es handelte sich bei der Sonderausstellung um einen eher kleinen Raum, in dessen Mitte Raumteiler aufgestellt worden waren, um auch dort Gemälde aufhängen zu können. Erziraphael begann den Raum linksherum im Uhrzeigersinn zu durchqueren. Die ersten Bilder waren vor allem klassische Darstellungen von Engeln oder diversen biblischen Szenen. Helle Wolken, weiße Gewänder, strahlend weiße Flügel und der andere übliche Kitsch.
„Es waren gute Zeiten, als wir den Menschen noch regelmäßig in himmlischer Form erscheinen und ihnen gute Botschaften verkünden durften. Als wir sie schützen durften", sinnierte Erziraphael mit verträumtem Blick. „Wirklich schmeichelhaft wie sie euch darstellten. Riesige Flügelspannweiten und nur selten voll bekleidet, sodass man auch ja einen Blick auf wohlgestaltete Oberkörper erhaschen kann. Ach und schau mal, haben sie dich dort etwa porträtiert?", erwiderte Crowley und deute auf ein Gemälde, auf dem eine Putte zu sehen war. Der Engel plusterte empört die Wangen auf. Doch bevor er etwas erwidern konnte fuhr Crowley schon fort.
„Jetzt reg dich nicht auf. Schau doch mal zwei Bilder weiter, wir Dämonen kommen deutlich schlechter weg. Wobei mir zumindest die Hörner sicherlich stehen würden, meinst du nicht?" Und damit machte er Erziraphael auf die folgenden Darstellungen von Dämonen aufmerksam, die sich gegen Engel in die Schlacht warfen. „Und natürlich obsiegt der Himmel über die Hölle. Dramaturgisch wirklich spannend, diese andauernde Wiederholung. Bravo. Amen", ergänzte Crowley sarkastisch und ging weiter die Reihen an Gemälden ab.
Nur sein Sarkasmus bewahrte ihn davor, sich tiefer gehenden Regungen zu stellen. Es war einfacher, sich über die Kunst der Menschen lustig zu machen, als sich mit seinen Erinnerungen auseinander zu setzen. Er setzte bereits zum nächsten spöttischen Kommentar an, als ihm die Worte sprichwörtlich im Hals stecken blieben. Erziraphael, der immer noch nicht zu Wort gekommen war und wenige Schritte hinter ihm war holte ihn endlich ein. „Crowley, ich kann nichts dafür, wie die Menschen sich Dämonen vorstellen, da hätte deine Seite sich mehr bemühen müssen, wenn sie sich eine andere Darstellung wünschen. Und bei allem was gerade passiert kannst du trotzdem nicht abstreiten, dass der Himmel so viel Gutes getan hat in all den Jahren. Und ..."
Erst da bemerkte er, dass sein Freund ganz starr dastand, beide Händen zu Fäusten geballt. „So viel Gutes, ja", flüsterte Crowley fast tonlos. „Sowas wie das da?", fragte er und deutete auf das ziemlich eindrucksvolle und große Gemälde, vor dem sie zu stehen gekommen waren. Am oberen linken Rand war ein heller Vorsprung zu sehen, auf dem die Gestalten von Engeln angedeutet waren. Doch er Fokus des Bildes lag auf der Gestalt, die kopfüber nach unten stürzte. Die vorher vermutlich gänzlich weiße Kleidung war zum Teil bereits verbrannt und auch die zuvor wahrscheinlich makellos weißen Flügel standen lichterloh in Flammen, genau wie die Haare. Einzelne rußgeschwärzte Federn hatten sich bereits aus dem Federkleid gelöst und flogen einzeln davon. Tränen liefen der Gestalt über das schmerzverzerrte Gesicht, während sie ihre Hand dem Vorsprung entgegenstreckte.
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Die Grautöne unserer Seite
Fanfiction„Wir nennen es ... die zweite Wiederkunft." Man hätte es passenderweise auch den erneuten Versuch die Welt untergehen lassen nennen können, doch dies würde keinen himmlischen Standard erfüllen. Und so werden der Dämon Crowley und der nun oberste Erz...