Zeit zu frohlocken und zu jubilieren: Die sehnlichst erwarteten Weihnachtsferien sind bereits in greifbarer Zukunft. Entsprechend komme ich dann hoffentlich bald (also nachdem die Mittwoch und Freitag eintrudelnden Arbeiten und Klausuren besiegt korrigiert sind) mehr Zeit an in die noch anstehenden Kapitel zu investieren. Wie viele genau es noch werden weiß ich selbst noch nicht so genau.
Aber genug gefaselt - Auf geht's! Also fast. Eine kleine Erklärung vorweg: Für mich läuft die Entität des Herrschers der Hölle unter dem Namen Satan, wenn er in der dämonischen Gestalt (vgl. Staffel 1) die Erde betritt und unter dem Namen Lucifer, wenn er in menschlicher Form in Erscheinung tritt.
Erziraphael
„Nein."
Noch während seine Gedanken schneller durch seinen Verstand jagten als ihr Wagen im Musik Express, hatte sich dieses eine Wort entschieden über seine Lippen geschlichen, bevor er es aufhalten konnte. In Anbetracht der Tatsache, dass es das Konglomerat seiner Gedanken ziemlich exakt auf den Punkt brachte, bereute er es allerdings auch nicht.
„Nein?", fragte Crowley hörbar irritiert nach. „Nein." Der Engel räusperte sich, bevor er fortfuhr: „Du wirst nicht in die Hölle gehen, um - ich zitiere - ‚Lucifer zum Lunch einzuladen.'" „Du kannst doch nicht ernsthaft die Augen vor der Tatsache verschließen, dass dies die einzige Chance für Adam ist, seine Kräfte unter Kontrolle zu kriegen. Nur sein höllischer Vater wird ihn den Umgang mit ihnen beibringen können!"
„Du verstehst mich falsch. Ich glaube auch, dass Lucifer unsere einzige Chance ist." Er versuchte die Augen des Dämons durch die Gläser der Sonnenbrille hindurch zu fixieren. „Aber du wirst nicht alleine gehen. Ich werde dich begleiten." „Unter absolut gar keinen Umständen! Nicht einmal, wenn die Hölle zufriert und der Metatron sich in ein weißes Kaninchen verwandelt." Sichtbar aufgebracht fuhr sich der Dämon mit einer Hand durch die Haare, während er sich einmal um seine eigene Achse drehte.
„Ach Crowley", sagte Erziraphael sanft, ging auf ihn zu und griff nach seinen Händen. „Wir müssen das endlich hinter uns lassen. Ich werde mitkommen, damit wir uns gegenseitig beschützen können. So einfach ist es. Es ist der einzig sinnvolle Plan, da musst du mir zustimmen." Crowley drückte die Hände des Engels fest, während er erwiderte: „Bitte, Engel. Die Hölle ist kein Ort für dich. Vertrau mir und lass mich das allein durchziehen."
„Ich vertraue dir, daran liegt es nicht. Aber ich ... ich würde mir Sorgen machen. Und du warst doch auch im Himmel, als ich mit Nina und Maggie im Buchladen festsaß." „Das ist etwas ganz anderes!" „Warum?" „Weil ... Weil ... Weil ich den Himmel kenne. Aber du kannst dir nicht vorstellen, wie es da unten ist. Es würde dir nicht gefallen." „Es muss mir auch nicht gefallen. Wir müssen nur das erledigen, wozu wir hinabsteigen und dann wieder zurückkehren." „Aber ..."
Erziraphael konnte an der Miene des Dämons ablesen, dass dieser noch immer mit sich kämpfte. Es gab da noch etwas, was er nicht sagen wollte. Daher ging er noch einen Schritt auf ihn zu, löste seine Hände, um sie an die Wangen des Dämons zu legen und ihn sanft dazu zu bringen ihn anzusehen.
„Warum willst du wirklich nicht, dass ich mitkomme?" Einige Atemzüge lang zögerte Crowley noch, bis er schließlich nachgab. „Es würde dir wirklich nicht gefallen. Es ist ... laut, dreckig, stickig und dunkel. Und immer wieder hört man die Schreie von Seelen, die gefoltert werden. Ich will nicht das du das erleben musst. Das du das Böse siehst, zu dem ich gehöre." Eine Erinnerung blitze vor dem geistigen Auge des Engels auf. „Natürlich hast du nein zur Hölle gesagt. Ihr seid die Bösen."
„Crowley es ... es tut mir leid. Was ich damals gesagt habe. Ich meinte es nicht so. Du bist nicht böse, nur weil du ein Dämon bist. Du bist ... einfach du. Nichts, was ich da unten sehen könnte, wird daran etwas ändern. Ich ... Ich ..." Das war seine Chance auszusprechen, was ihrer noch immer nicht vollkommen klaren Situation ein sturmsicheres Fundament geben könnte. Aber er konnte es nicht, erstickte an den drei so bedeutungsvollen Silben. Nicht jetzt. Nicht so.
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Die Grautöne unserer Seite
Fanfiction„Wir nennen es ... die zweite Wiederkunft." Man hätte es passenderweise auch den erneuten Versuch die Welt untergehen lassen nennen können, doch dies würde keinen himmlischen Standard erfüllen. Und so werden der Dämon Crowley und der nun oberste Erz...