ıппεяεя καмρғ

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Yoongi saß im Schneidersitz auf seinem Bett. Seine Brust hob und senkte sich in rascher Folge, und sein Herz schlug wie wild. Seit Minuten starrte er wortlos auf seine Beine. Vor ihm lag eine Rasierklinge, die von frischem Blut benetzt war. Von seinem Blut.

'Du bist so schwach', flüsterte die Stimme in seinem Kopf. Es war, als würde sie ihn kontrollieren. Wenn sie nicht da war, schien sein Körper nicht richtig zu funktionieren.

"Yoongi! Komm runter! Wir müssen los!" Yoongi wurde aus seiner Starre gerissen und nahm einen flüchtigen Blick auf das Chaos auf seiner Bettdecke. Es blieb keine Zeit, sein Bett neu zu beziehen. Schnell drehte er die Bettdecke auf die andere Seite, verstaute die Rasierklinge in seinem Nachtschrank und zog sich hastig sein Hemd wieder an. Gerade begann er, es in seine Hose zu stecken, als Seokjin im Türrahmen auftauchte.

"Wieso brauchst du so lange?", fragte Seokjin kopfschüttelnd. "Bin sofort fertig", antwortete Yoongi und fuhr sich schnell durch die Haare, bevor die beiden ins Wohnzimmer zu den anderen Bandmitgliedern gingen. "Dann können wir ja jetzt los."

Alle stiegen in den Van, der bereits vor ihrem Haus geparkt hatte. Yoongi setzte sich ganz nach hinten neben Taehyung.

Er lehnte seinen Kopf an das angenehm kühle Fenster und richtete seinen Blick auf die vorbeiziehende Landschaft draußen. Das Wetter war einfach nur trübe, genauso wie seine Stimmung.

Während er weiterhin aus dem Fenster starrte, rollte eine einsame Träne über seine Wange.

'Du bist so schwach', flüsterte die Stimme erneut.

Yoongi wischte die Träne schnell weg und schaute seine Bandkollegen der Reihe nach an. Taehyung hatte wie immer ein Lächeln auf den Lippen. Jungkook hatte seinen Kopf auf Taehyungs Schulter gelegt und döste vor sich hin. Jimin und Hoseok unterhielten sich, ebenso wie Namjoon und Seokjin. Jeder schien hierher zu gehören, jeder hatte seinen festen Platz, nur Yoongi fühlte sich fehl am Platz.

Es kam ihm falsch vor, zu leben, geschweige denn diese wundervollen Menschen seine Freunde zu nennen. Mit seinem linken Arm strich er unbemerkt über die Haut seines rechten Arms. Alles, was er spürte, waren die Bandagen und wenig später die Narben.

Seokjin drehte sich um, und Yoongi drehte schnell seinen Kopf weg. Er wollte nicht gesehen werden, wie er weinte.

Alle stiegen aus, nachdem der Van vor einem großen grauen Gebäude angehalten hatte, und wurden direkt von ihrem Manager und einigen Bodyguards begrüßt.

Kurze Zeit später wurden sie dann auch schon von einer auffällig geschminkten Dame in High Heels und einem trägerlosen, knallroten Kleid empfangen, die aufgeregt zu plappern begann: "Ihr müsst Bangtan Sonyeondan sein. Ein bisschen spät dran, aber das werden wir schon aufholen. Kommt mit. Das Interview beginnt gleich."

Sie führte die sieben Männer ins Gebäude und durch diverse Flure. Das Gebäude schien ein einziges Labyrinth zu sein, und es schien ein Zufall zu sein, dass sie schließlich in einen Raum gelangten, wo bereits Make-up-Künstler auf sie warteten.

Die große, schlanke Frau klatschte in die Hände und sprach mit lauter Stimme: "Beeilt euch. Wir fangen in einer Viertelstunde an."

»𝐋𝐨𝐬𝐭 𝐈𝐧 𝐌𝐲 𝐌𝐢𝐧𝐝« ᵐⁱⁿ ʸᵒᵒⁿᵍⁱ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt