мυѕιк

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Yoongi wanderte durch die lebhaften Straßen von Daegu, ohne wirklich darauf zu achten. Sein Kopf war gefüllt mit Gedanken, die ihm keine Ruhe gönnten.

Ein älterer Herr saß auf einer Bank, ein Klavier im Freien vor sich. Yoongi blieb stehen, als die Melodie des Klaviers seine Ohren erreichte. Die sanften Klänge durchdrangen seine trüben Gedanken und berührten einen längst vergessenen Teil seiner Seele.

Unsicher näherte er sich dem Pianisten, der mit einem freundlichen Lächeln aufblickte. "Magst du auch einmal spielen?" Yoongi zögerte einen Moment, bevor er sich setzte und seine Finger über die Tasten gleiten ließ.

Es war ein improvisiertes Stück, das die Klangfarben seiner eigenen Gefühle malte. Die Töne tanzten zwischen Trauer und Hoffnung, zwischen Dunkelheit und einem zarten Licht.

Die Straßen von Daegu wurden zu einem stillen Publikum für seine musikalische Reise. Der ältere Herr neben ihm schloss die Augen und ließ sich von den Klängen tragen. In den Noten fand Yoongi einen Ausdruck für das, was in ihm vorging, für die Stille, die er nicht in Worte fassen konnte.

Als er weiterspielte, fühlte er, wie die Last auf seinen Schultern ein kleines Stück leichter wurde. Die Klänge wirkten wie ein Balsam für seine gequälte Seele. Es war, als ob das Klavier ihm half, das Unsichtbare in Schwingungen zu versetzen.

Ein paar Menschen blieben stehen, um zuzuhören, während andere einfach vorbeigingen. Doch in diesem Moment spielte Yoongi nicht für die Welt, sondern für sich selbst. Die Musik war eine Brücke zu einem Teil von ihm, den er fast vergessen hatte.

Als er schließlich die letzten Töne verklingen ließ, öffnete er die Augen. Der ältere Herr sah ihn an und nickte anerkennend. "Du hast eine einzigartige Art zu spielen. Deine Musik erzählt Geschichten, die Worte allein nicht ausdrücken können."

Yoongi lächelte schwach, dankbar für die kurze Flucht vor seinen Gedanken. Dann stand er auf, bedankte sich und verbeugte sich vor dem Mann.

Er setzte seinen Weg durch die belebten Straßen von Daegu fort. Das drängende Gefühl der Einsamkeit schien sich immer stärker in sein Inneres zu graben.

Das Echo der Klänge des Klaviers hallte noch in seinem Kopf nach, als er sich durch die Menschenmenge bewegte. Der ältere Herr, der Fremde, hatte ihm eine Momentaufnahme der Erleichterung geschenkt, die er seit langer Zeit nicht mehr gefühlt hatte.

Trotzdem blieb eine unüberwindbare Distanz zwischen ihm und der Welt. Ein Teil von ihm sehnte sich danach, wieder dorthin zurückzukehren, wo er einst ein Zuhause gefunden hatte, und doch fühlte er sich nicht bereit dazu.

Yoongi versuchte, die bittersüßen Erinnerungen zu verdrängen, doch das Gefühl, das ihn überkam, als er an seine treusten Freunde und Brüder in Seoul dachte, war überwältigend.

Er konnte die lachenden Gesichter, die gemeinsamen Erfolge und auch die Herausforderungen, die sie gemeinsam gemeistert hatten, nicht einfach verdrängen. Die Bandmitglieder, die nicht nur Kollegen, sondern echte Freunde waren, hatten einen festen Platz in seinem Leben eingenommen.

Yoongi schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln, und atmete tief durch. Doch die Leere, die sein plötzliches Verschwinden hinterlassen hatte, schien ihn überall zu verfolgen. 

»𝐋𝐨𝐬𝐭 𝐈𝐧 𝐌𝐲 𝐌𝐢𝐧𝐝« ᵐⁱⁿ ʸᵒᵒⁿᵍⁱ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt