»𝐋𝐨𝐬𝐭 𝐈𝐧 𝐌𝐲 𝐌𝐢𝐧𝐝« ᵐⁱⁿ ʸᵒᵒⁿᵍⁱ ✓

zυнαυѕє

Nach ungefähr einer Viertelstunde Fahrt (dieses Mal fuhr Seokjin vorsichtiger und alle konnten beruhigt ausatmen), waren sie am Dorm angekommen und stiegen aus.

Yoongi war ein wenig schwindelig. Ihm war aufgefallen, dass er seit einigen Tagen nichts wirkliches mehr gegessen hatte. Das Essen im Krankenhaus hatte er immer dankend abgelehnt mit der Ausrede satt zu sein, da ihm das Essen dort erstens nicht schmeckte und er sich dort zweitens nicht bewegen konnte, wodurch er laut sich selbst nur zunehmen würde.

Doch jetzt machte sich das bemerkbar und er schwankte beim Aussteigen. Hoseok war sofort bei seiner Seite und stützte ihn von der linken Seite. Yoongi fühlte sich hilflos. Er wollte seine Bandkollegen eigentlich nicht mit seinen Problemen belasten und sie schon gar nicht herausfinden lassen, wie es ihm wirklich ging.

Als alle den Dorm betraten, kündigte Seokjin an, erstmal etwas zu kochen. Taehyung und Jungkook spielten PlayStation. Zurück blieben Namjoon, der eigentlich den Tisch decken wollte, aufgrund des Tellermangels jedoch davon abgewiesen wurde, Jimin, Yoongi und Hoseok.

Namjoon versuchte eine geeignete Möglichkeit zu finden, Yoongi anzusprechen und mit ihm über das Thema seines Sasaengs und den Grund für seinen Krankenhausaufenthalt zu reden, aber ihm fiel nichts ein, bis Yoongi ankündigte: "Ich gehe in mein Zimmer... um einige Dinge zu machen..."

Damit verschwand er nach oben. Unten hörte man zu Yoongi's Glück seinen erstickten Schrei nicht. Ein Bild lag auf seinem Bett. Er ging winkend aus dem Krankenhaus raus.

Auf der Rückseite stand:

'Telefonierst du heute wieder mit Jimin? Pass aber auf, dass ich nicht wieder dazwischenkomme ;)'

Panisch sah Yoongi sich um. Das eine Fenster war nur angelehnt. Aus Angst schloss er es und sah sich im Zimmer erneut um. Ihm war klar, dass hier niemand war, aber was sollte er tun? Er hatte einen Sasaeng, soviel war schonmal klar.

Angsterfüllt ließ er sich auf sein Bett fallen und starrte die Decke an. Sein Bauch verlangte etwas zu essen. Er grummelte unaufhörlich. Aber Yoongi? Dieser wollte nichts essen. Er konnte nicht. Seine Kehle war wie zugeschnürt und würde keine Nahrung einlassen und keine Worte hinaus.

Während er nun da lag und die Decke betrachtete, schlich sich ein Schatten geschickt um die Überwachungskameras hinweg und versuchte einen geeigneten Punkt für sein Foto zu finden. Die Person setzte die Kamera an und klick.

Schnell duckte sie sich. Hatte jemand was gehört? Nicht? Gut. Dann nahm sie das soeben aus der Kamera gekommene Foto in die Hand und schrieb mit einem roten Filzstift darauf:

'Sweet dreams. Hoffe du träumst von mir'

Schließlich nahm sie etwas Tesafilm und klebte das Foto leise ans Fenster. Da sie an der Regenrinne hinaufklettern musste, stellte sich das Ganze als äußerst schwierig, aber letzten Endes machbar heraus.

Yoongi fand das Foto erst wieder, als er vom Abendessen zurückkam und er war nicht allein. Namjoon begleitete ihn. Beide sahen das Foto sofort. Die untergehende Sonne spiegelte darin, wie es dort von außen im Wind tanzte. Es schien auf sich aufmerksam machen zu wollen.

Namjoon war froh, dass es da war, denn so hatte er einen vernünftigen Gesprächsanfang. Er öffnete das Fenster und nahm das Foto in die Hand. "Yoongi hyung, Setz dich bitte zu mir", forderte er ihn auf sich neben ihn auf Yoongi's Bett zu setzen. Zögerlich tat Yoongi dies auch.

"Nun ja, also gut, wie es scheint, läuft alles nicht so gut und zusätzlich kommt dann auch noch dieser Sasaeng.... mir als der Leader von BTS liegt eurer aller Gesundheit sehr am Herzen und- ach was rede ich da eigentlich, es klingt wie eine lange ausgefeilte Rede, aber eigentlich ... nun gut, was ich sagen wollte, wir wollen dir helfen. Mit allem. Mit dem Sasaeng, den Hatern und deiner ... Selbstverletzung", sagte Namjoon. Das letzte Wort war beinahe nur noch ein Flüstern.

Yoongi sah ihn geschockt an. Natürlich fiel Namjoon sein Blick auf. "Es ist klar, dass es nur das sein konnte, bei allen Anzeichen, die es gab." Namjoon versuchte aufmunternd zu lächeln. Es misslang ihm.

"Wir haben noch zwei freie Tage. Wie wäre es, wenn wir alle was unternehmen? Um auf andere Gedanken zu kommen? Und in drei Tagen trainieren wir dann wieder für das Konzert in zwei Wochen, okay?", schlug Namjoon nun vor. Yoongi, der bis jetzt immer noch nichts gesagt hatte, nickte nur wieder.