Ich lauschte der lauten Musik und bewegte mich elegant im Takt, während der Typ hinter mir meine Hüften an sich hielt.
Der Becher in meiner Hand war gefüllt mit einer Mischung aus Cola und Whiskey, der meinen Magen auf angenehme Weise erwärmte. Genauso warm war die Abendluft hier in Palermo, wenn auch der kühle Wind mir verspielt durch meine schwarzen Haare wehte. Ein berauschendes Gefühl, das mich komplett abschalten ließ.
"Nives!"
Nur flüchtig sah ich zu meiner Seite und erkannte am Pool einige Mädchen aus meiner Schule. Sie wanken mir freundlich lächelnd zu, doch ich ignorierte sie und drehte mich in den Händen des Typen herum, um ihn mir genauer anzusehen.
Ob es wohl seine Hausparty war? Ich hatte keine Ahnung. Mein Bruder Malino hatte mich, meine Cousine Stella und meinen Zwilling Elio mitgeschleppt.
"Wie heißt du eigentlich?", fragte ich den Unbekannten, während ich abwartend zu ihm aufsah und mich weiterhin zur Musik bewegte.
"Aleksandr", sprach er über die Lautstärke hinweg und obwohl mir sein russischer Akzent zuwider war, konzentrierte ich mich nur auf sein Aussehen.
Er war groß und hatte diese schönen blauen Augen, was mir wirklich gefiel. Ich hatte nicht vor weiter zu gehen als ein flüchtiger Flirt, denn ich hatte an jemand anders Interesse. Ein charmantes Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich genoss das Tanzen mit ihm, bis aber mein Zwillingsbruder schlagartig neben mir auftauchte.
Er umgriff meinen Arm und zog mich einige Schritte von dem Typen weg, um mich fassungslos zu mustern. Mir fiel mal wieder auf, wie ähnlich er unserer Mutter sah, wenn er sauer war. Die selben Augen, mit dem wenigen Grünstich und die selbe Art seine Mundwinkel zu verziehen.
"Wir gehen jetzt! Schlimm genug, dass wir uns raus geschlichen haben! Willst du noch betrunken zu Hause antanzen?!"
Er schnappte sich den Becher aus meiner Hand, was mich nur zum kichern brachte. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und hauchte ihm einen sanften Kuss auf seine Wange.
"Beruhige dich. Wir haben nur Spaß", erklärte ich und wollte weiter tanzen gehen, da zog er mich aber erneut zurück.
"Wir-"
"Elio!", wurde ich lauter und ich hasste es an ihm, dass er zwar mein Zwilling - doch genau das Gegenteil von mir war. Während ich Ärger förmlich anzog, hielt er sich immer an Regeln und ging allem Drama aus dem Weg. Seine Noten perfekt - ich nur noch auf der Privatschule weil meine Eltern viel Geld bezahlten. Er tat ungern Dinge, die unsere Mutter aufregen könnten und wenn, machte er es nur für mich. "Schau Mal", lenkte ich seine Aufmerksamkeit auf unsere Seite, an welcher weiter weg immer noch die Mädchen aus unserer Schule standen. "Die sehen süß aus, oder? Schnapp dir eine und hab einfach mal Spaß."
"Ein Mädchen für eine Nacht zu benutzen würde mir keinen Spaß machen", gab er mir ausdruckslos zurück und da trat plötzlich der Russe an uns heran, der mir einen neuen Becher reichen wollte. Elio nahm ihn feindseelig ins Visier, doch ich wusste, er würde sich niemals mit ihm anlegen.
"Dankeschön", erwiderte ich seine Geste und nahm den Becher entgegen, den Elio mir aber sofort aus der Hand schlug. Genervt blickte ich ihn an und konnte kaum fassen, was dann passierte.
In Sekundenschnelle hatte dieser Wichser Aleksandr sich meinen Bruder am Hals geschnappt.
"Verpiss dich", zischte der arme Kerl, denn er hatte ja keine Ahnung, dass Elio trotz unserer täglichen Streitereien der wichtigste Mensch in meinem Leben war.
"Süßer", hauchte ich und sah dabei mit einem dreckigen Grinsen zu dem Russen auf, während ich mein Messer aus der Seite meiner Lederhose herausholte und es vor seinen Augen ausklappte. Es war mein Lieblingsmesser, dass ich zu meinem 16. Geburtstag von meinem Onkel Cecilio bekommen hatte. Seit diesem Tag trug ich es bei mir und heute war nicht der erste Abend, dass ich jemanden damit drohte. "Wenn du nicht in drei Sekunden meinen Bruder los lässt, schlitze ich dich von deinen Eiern bis zu deiner Kehle auf und begrabe dich direkt hier im Garten! Hast du das verstanden?!"
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Obsession with my bodyguard
RomanceDarkromance / Age Gap ____ Was für ein Leben lebst du, wenn nichts was du tust, eine Rolle spielt? Was ist, wenn deine Eltern Geheimnisse haben... Geheimnisse über die Vergangenheit, wegen der du keine Freiheit, keine Antworten und auch keine Jugend...