9 | Betrug & Geheimnisse

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Gemeinsam mit Enzo und Antonio saß ich am Esstisch und wartete ungeduldig darauf, dass auch der Rest meiner Familie endlich kommen würde. Ich war kopfmäßig schon im Party Modus und wollte das Abendessen nur noch schnellst möglich hinter mich bringen.

"Da bist du ja endlich! Hast du noch im Internet gesurft oder was?", sprach ich belustigt Richtung Flur, aus dem gerade Malino direkt auf uns zukam.

"Und wenn - geht es dich doch nichts an", gab er mir mit einer Grimasse zurück und ließ sich dabei mir gegenüber auf dem Stuhl nieder. Es verging dann noch eine kurze Weile, bis auch meine Eltern kamen.

"Entschuldigt, dass ihr warten musstet", kam es von meiner Mutter, die sich neben mir niederließ.

"Jetzt können wir ja anfangen."

Mein Opa lächelte milde und jeder nahm sich etwas von dem Salat und dem Nudel-Auflauf, während mir anschließend die Frage aufkam, wo Elio überhaupt war.

"Ist Elio nicht mit dir nach Hause gekommen?", wandte ich mich an meine Mutter, die sofort verneinend den Kopf schüttelte.

"Er wollte zu Madrisa."

"Was?!", entkam es mir etwas zu laut und sofort nahm ich Malino ins Visier. "Sag mir nicht, er hat ihr noch eine Chance gegeben?!"

"Woher soll ich das wissen?!"

"Was meinst du mit »noch eine Chance«?", mischte sich nun auch noch mein Vater ein und es machte mich mehr als fassungslos, dass mein Bruder so ein Idiot zu sein schien.

"Sie hat ihn betrogen! Mehrmals! Ich hab sie dabei erwischt!", erklärte ich aufgebracht und erkannte daraufhin diesen kalten Gesichtsausdruck meines Vaters. Er stand sofort auf und holte sein Handy hervor.

"Was hast du vor?", sprach meine Mutter fragend zu ihm auf, woraufhin er ihr nur einen flüchtigen Blick schenkte.

"Ihn nach Hause holen! Mein Sohn läuft sicher keiner Hure hinterher!"

"Gino!", mahnte meine Mutter, doch ich lenkte ihre Aufmerksamkeit auf mich.

"Padre hat Recht! Elio war 3 Jahre mit ihr zusammen! Er hat alles für sie gemacht und sie nutzt ihn aus und betrügt ihn! Sie ist eine Hure!"

"Nives, bitte!", mahnte meine Mutter nun auch mich und nickte kaum merklich an mir vorbei. "Nicht vor Antonio!"

"Ai, dann soll er kurz weg hören!", regte ich mich auf, da drehte sich mein Vater wieder zu uns herum.

"Er geht nicht dran! Ich wollte jetzt sowieso gleich los, dann suche ich ihn vorher. Gib mir die Adresse von dieser - diesem Mädchen!"

Ich zückte mein Handy und schickte ihm die Adresse mit einem breiten Grinsen. Mein Bruder war liebestrunken und ich war erleichtert, dass wenigstens mein Vater genau so reagierte wie ich. Zusammen würden wir ihm sicher klar machen, dass dieses Miststück nicht gut für ihn war.

"Komm - wir fahren."

Mein Vater sah auffordernd zu Malino, woraufhin meine Mutter tief Luft holte und ebenso aufstand.

"Wir? Was soll das heißen?"

"Ich nehme ihn mit in den Club."

"Nein!", wurde meine Mutter plötzlich lauter und fixierte meinen Vater mit einem Ausdruck, der mir vollkommen unbekannt war. Sie schien, als hätte sie einen Geist gesehen.. "Du nimmst ihn ganz sicher nicht mit!"

"Achja?", entgegnete mein Vater ihr mit dunkler Stimme. "War es nicht die Abmachung? Für Nives einen Bodyguard und ich kümmere mich um Malino?"

"Aber nicht so! Diese Linie endet mit dir! Ich will meinen Sohn nicht in diesem dreckigen Club sehen!"

Obsession with my bodyguard Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt