47 | Das Beste

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Extra für Weihnachten noch ein weiteres Kapitel 😀 hoffe ihr freut euch und lasst ein paar Kommentare da, auch wenn euch einiges sicher die Nerven rauben wird❤️

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Wir saßen schon eine Weile schweigend nebeneinander im Auto. Die Häuser zogen in der Nacht an uns vorbei und da ich diese Stille nicht länger aushielt, war ich die erste, die ihre Stimme erhob.

"Willst du gar nichts sagen?", fragte ich und nahm ihn dabei fragend ins Visier.

"Es gibt nichts zu sagen."

Er klang so kalt ... So distanziert. Es brachte mir sofort ein ungutes Gefühl, sodass ich tief Luft holte und erneut versuchte ein Gespräch aufzubauen.

"Bist du sauer weil er uns erwischt hat? Das war doch nichts. Wir müssen einfach nur in Zukunft-"

"Es gibt keine Zukunft."

Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich spürte bereits, wie mir die Luft weg blieb. Ich war es nicht gewohnt, wie desinteressiert er wirkte und wollte es auch keinesfalls akzeptieren.

"Ayaz, sag sowas nicht!"

"Wir hätten nie so weit gehen dürfen."

"Du sollst so etwas nicht sagen!", wurde ich lauter und versuchte mit aller Macht, meine durch seine kalte Art aufkommenden Tränen zurückzuhalten. Ich wollte keine Schwäche zeigen, doch ich hatte das Gefühl er würde mir gerade mein Herz herausreißen. Es war ein beängstigendes Gefühl, denn ich hatte mich noch nie zuvor so gefühlt. "Es ist doch alles gut. Yavuz sagt es niemanden!"

"Nives ... Es geht nicht um Yavuz. Es geht darum, dass das hier mein Job ist. Das dein Vater es sowieso nie dulden würde. Außerdem auch darum, dass du noch ein Kind bist!"

Erschrocken über seine Worte fasste ich mir an mein rasendes Herz und konnte kaum fassen, was er da sagte. Ich wusste jedoch, dass er es nicht so meinte. Er wich meinem Blick aus und traute sich nicht mich anzusehen. Ein Zeichen dafür, dass er nur vorhatte mich zu verletzen. Vielleicht hoffte er, ich würde dadurch von alleine Abstand zu ihm nehmen. Das konnte er aber vergessen! Nie hätte mich jemand in solch kurzer Zeit so eingenommen! Das musste doch etwas bedeuten! Sowas passierte einem nur einmal im Leben und ich hatte nicht vor, dieses Gefühl einfach herzugeben.

"Ich bin kein Job", widersprach ich ihm also und legte meine Hand dabei auf seinen Oberschenkel, um meinen gesamten Körper in seine Richtung zu drehen. "Und ich weiß auch, dass du mich nicht wie ein Kind siehst. Du willst mich verletzen, so funktioniert das aber nicht."

Er blickte weiterhin zur Straße hinaus und fuhr den Wagen sicher die dunklen Straßen entlang, ohne mir etwas zu erwidern.

"Ayaz, bitte-"

"Ich beende das, bevor wirklich noch jemand verletzt wird", unterbrach er mich dann doch und nahm seine Hand dabei vom Lenkrad, um meine damit von seinem Oberschenkel zu entfernen. In mir stiegen auf seine Reaktion hin alle möglichen Emotionen auf. Ich war wütend! Wütend auf ihn, mich so fallen zu lassen. Wütend auf mich selbst, da ich es zuließ, dass mir weh getan wurde. Ich war überfordert und auch gleichzeitig tieftraurig! All das überkam mich so schlagartig, dass meine Hände begannen zu zittern und das Dröhnen in meinem Kopf kaum auszuhalten war.

Trotzdem blieb ich standhaft und versuchte ganz ruhig zu atmen, um mich nur noch darauf zu konzentrieren, nicht zu weinen.

"Du bist einfach nur feige", hauchte ich und wandte mich wieder zur Windschutzscheibe, wo ich bereits die Villa erkannte. "Feige und ein kleines Hündchen, dass schön auf alle anderen hört, nur nicht auf sich selbst. Weißt du was-", sprach ich immer weiter und warf ihm einen flüchtigen Blick zu, als er den Wagen parkte und tief durchatmete. "Vielleicht besser so, denn auch wenn du mich als Kind siehst, will ich einen richtigen Mann! Einen Mann, der weiß was er will! Einen, der keine Angst hat und sich verstecken muss! Arschloch! Mieses Arschloch!"

Obsession with my bodyguard Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt