"Dio mio", entkam es mir, als ich auf dem Parkplatz Ayaz erkannte. Er stieg gerade mit seinem Helm in der Hand von seinem Motorrad und fuhr sich durch seine dunklen Haare. Das weiße Shirt lag gespannt an seinem Oberkörper und ich bekam mal wieder Ausblick auf die vielen Tattos, die sich auf der Haut seiner Arme und seines Halses befanden. "Was will der bloß hier?"
Ich beobachtete ihn, wie er direkt auf mich zugelaufen kam. Dabei fiel mir auch auf, wie die anderen Mädchen ihm interessierte Blicke zu warfen und hinter vor gehaltenen Händen tuschelten. Das taten sie auch, wenn mein Vater oder Onkel Cei mich zur Schule brachten. Jedoch machte es mir bei ihnen nichts aus...
"Na, was wohl", holte Stella mich aus meinen Gedanken und stellte sich direkt vor mich, um mich amüsiert zu betrachten. "Hast du etwa vergessen, was du ihm geschrieben hast?"
"Du meinst wohl, was du ihm geschrieben hast", widersprach ich ihr, da zuckte sie mit den Schultern und kniff mir kichernd in meine Wange.
"Das musst du erstmal beweisen."
Sie grinste dämlich und holte anschließend tief Luft, um kurz nochmal zu Ayaz zu sehen, der etwas weiter weg stehen blieb und mich abwartend musterte. "Also ich gehe jetzt schwänzen. Irgendwie hab ich Lust auf den Strand. Wir sehen uns heute Abend.""Heute Abend?"
"Die Veranstaltung für deine Mutter? Hast du das vergessen?"
Und da fiel es mir schlagartig wieder ein. Eine Gala mit klassischer Musik und widerlichen Spießern. Meine Augen verdrehten sich von ganz alleine und ich atmete mehrere Male tief durch.
"No, mir ist es gerade wieder eingefallen. Wir sehen uns dann da."
Stella lief nach einem Nicken los und an Ayaz vorbei, den sie dabei aber nicht weiter beachtete. Ganz im Gegenteil zu mir. Meine Augen lagen durchgehend auf seinen. Obwohl ich diese Nachrichten nicht an ihn geschickt hatte, interessierte es mich, wie er jetzt wohl auf mich reagieren würde. Es machte mich aber auch scheiße nervös, was ich nicht gewohnt war. Die Jungs in meinem Alter waren einfach und plump. Im Grunde hätte ich jeden haben können. Ayaz war anders...
Trotz meinem Unbehagen setzte ich meine typisch arrogante Miene auf und ging dabei selbstbewusst auf ihn zu.
"Was willst du hier?! Hast du nichts besseres zu tun, als auf einem Schulhof rumzulungern", fragte ich bei ihm angekommen und sah ausdruckslos zu ihm auf. Er schien nachdenklich und ließ seinen Blick gefährlich lange über meinen Körper schweifen, was mich beinahe aus der Fassung brachte.
"Auf dich aufpassen", erklärte er nach einer gefühlten Ewigkeit mit seiner gewohnten dunklen Stimme und legte ein amüsiertes Lächeln auf. "Wir wollen ja nicht, dass du dich wahllos auf Gesichter setzt."
Mir entglitt jeglicher Ausdruck meiner aufgesetzten Fassade und ich riss ungläubig über seine Worte meine Augen auf. Jetzt wollte ich doch nicht mehr, dass er der Meinung war, die Nachrichten wären von mir. Bevor ich dieses Missverständnis allerdings erklären konnte, kam er mir zuvor.
"Dein Vater hat mich geschickt, wegen Riziero. Er vertraut seiner kleinen Prinzessin wohl nicht, dass sie sich fern halten wird."
"Wenn das so ist, kannst du direkt wieder gehen. Ich komme sehr gut alleine zurecht."
"Ich soll also gehen, wenn das der Grund ist?", wiederholte er mich und kam dabei einen Schritt auf mich zu, sodass ich meinen Kopf etwas in den Nacken legen musste. Dieser leichte Geruch nach Sonnencreme wehte mir entgegen und ich hasste es, dass er mir gefiel. "Und wenn der Grund für mein Auftauchen der ist, dass ich mit dir über deine Nachrichten reden wollte?"
"Dann würde ich dir erklären, dass sie nicht von mir sind."
Seine Augen nahmen mich gefangen und ich wollte mich abwenden und einfach abhauen. Doch ich konnte nicht. Irgendwas schien mich an Ort und Stelle zu halten, was nicht zu erklären war. Als würde alles um uns herum verschwinden, selbst wenn wir nur über irgendwelche gefakten Nachrichten sprachen.
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Obsession with my bodyguard
RomanceDarkromance / Age Gap ____ Was für ein Leben lebst du, wenn nichts was du tust, eine Rolle spielt? Was ist, wenn deine Eltern Geheimnisse haben... Geheimnisse über die Vergangenheit, wegen der du keine Freiheit, keine Antworten und auch keine Jugend...