{Seventeen}

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Wir schauten uns nur weiterhin Stundenlang stumm in unsere Augen, bis wir beide einschliefen

-Montag-

Ich hörte ein knacken, was mich weckte. Ich öffnete meine Augen und sah Jake, wie er leise versucht sich aus meinen 'Zimmer' zu schleichen. Doch ich musste nun wirklich mit ihm reden. Ich war verwirrter den je und hab mindestens ein Recht auf eine Erklärung.

"Jake, warte!" sagte ich sodass er mich hörte und nun hoffentlich für ein fälliges Gespräch blieb.

Er blieb kurz stehen und drehte sich dann langsam in meine Richtung. Er setzte sich neben mir auf mein Bett und atmete kurz auf.

"Sonja, ich... Es tut mir leid." entschuldigte er sich bei mir.

Wow damit hätte ich nun überhaupt nicht gerechnet.

Ich war erst geschockt, da ich dachte er wäre noch sauer und würde wieder mich anschreien.

"Ehm... nein. Du musst dich wirklich nicht entschuldigen, sondern ich. Ich war frech und hab mich daneben benommen es tut mir leid."

Er nickte nur, sah mir in die Augen, um kam mir ein Schritt näher, sodass wir nun nur noch einige Zentimeter voneinander entfernt waren. Er hob seine rechte Hand und strich über meine Wange. Dann kam er mir mit seinem Gesicht immer näher und schloss irgendwann seine Augen. Ich tat es ihm nun gleich und lies mich vollkommen darauf ein. Dann trafen sich unsere Lippen das zweite mal, doch dieses mal fühlte es sich anders an. Mein Magen kribbelte und es fühlte sich so angenehm und richtig an. Ich hob nun meine Hand und lagerte sie auf Jake's Nacken, während unsere Lippen sich gemeinsam im Einklang bewegten. Doch auch wir waren nur Menschen und brauchten irgendwann Luft, also trennten wir uns nach einigen Minuten wieder. Wir lehnten unsere Stirne aneinander und hatten beide die Augen noch geschlossen und genossen einfach diesen Moment.

Doch dann wurde die Tür plötzlich aufgerissen und wir trennten und sofort voneinander. Und der Vollidiot der uns diesen Moment kaputt gemacht hat, war kein anderer als Aiden...

Auf einmal kam die ganze angestaute Wut ihm gegenüber hoch und ich würde ihn gerade in diesem Moment so richtig eine Klatschen. Einfach für alles was er mir angetan hat, inklusive das er uns gerade diesen Moment zerstört hat.

"Ehm störe ich? Ich wollte Sonja nur zum Training abholen, da Jake nicht aufzufinden war. Aber das hat sich nun auch geklärt. Was habt ihr eigentlich die ganze Nacht gemacht? ....obwohl ich glaub ich will das gar nicht wissen." sagte unser Momentzerstörer und mein (fast-) Mörder.

Wir sagten nichts und sahen ihn nur sauer an.

"Okay ich glaub ich sollte lieber gehen. Aber vergiss sie nicht zu trainieren Boss und sorry das ich gestört habe." fügte er hinzu, da wir ihn beide grade so ansahen, als ob wir ihn gerade am liebsten umbringen würden.

Und dann ging er auch schon aus dem Zimmer.

"Zieh dich um wir gehen trainieren ich hole dich in einer viertel Stunde ab!" sagte Jake nun, als wäre nichts gewesen. Als hätten wir uns nie geküsst...

Er ging dann auch aus dem Zimmer und lies mich ahnungslos und unwissend allein zurück. Argh ich hasste diese gefühlslose Seite an ihm. Da weiß man nie was er gerade denkt oder fühlt. Bei Dima sieht man es ihm sofort an was er gerade fühlt oder denkt. Dima... wie sehr ich ihn vermisste, seine wunderschönen Kristallgrünen klaren Augen, seine weichen angenehmen leicht Rosafarbene Lippen, seine Nähe, sein Geruch. Einfach alles...

Ich ging in mein Ankleidezimmer und kramte mir aus den neuen Klamotten, die übrigens immer noch in den Tüten, auf den Boden lagen, eine kurze Shorts aus Stoff und ein Top und kurz nachdem ich es anhatte, ging das Schloss meines Zimmers auch schon auf und Jake trat hervor.

Als wir an dem Trainigsraum angekommen waren, machte ich mich schon sofort an die Geräte.

Nach dem zweistündigen Training ging ich verschwitzt in die Dusche an meinem Zimmer. Plötzlich fing mein Magen an zu knurren und ich bemerkte, dass ich heute noch nichts zu essen bekam. Doch ich musste nun mal damit leben. Ich war hier schließlich nicht in einem 5-Sterne Hotel um Urlaub zu machen, denn ich war hier eine Entführte. Entweder ich bekam Essen, oder eben nicht und musste mich mit leeren Magen zufrieden geben.

Es war noch erst Nachmittag, weswegen ich mir etwas anzog und die neu gekauften Klamotten, Schuhe, Schmuck, Schminke, Pflegeprodukte etc. von gestern in meinem Ankleidezimmer und Badezimmer beschloss aufzuhängen und einzuquatieren.

Nach einigen Stunden war ich dann endlich fertig und schmiss mich erschöpft auf mein Bett und genau dann klopfte es an meiner Tür. Ich dachte natürlich sofort das es Jake ist, weswegen ich auf das Klopfen nicht antwortete sondern wartete das er die Tür schon so aufsperrt, da er das immer so tat. Doch es geschah nichts.

"J- Jaa?" sagte ich verwirrt.

Warum kommt er nicht einfach rein so wie er es immer tut? Hat Chris ihm etwa Manieren beigebracht? Haha wohl kaum!

Die Tür wurde aufgesperrt und es trat kein Jake rein, was mich ein wenig verwunderte. Denn Chris war der, der durch die Tür kam. Wir begrüßten uns und er setzte sich auf 'mein' Bett.

"Ich wollte dir nur sagen das du jetzt lieber schlafen gehen solltest, morgen wird ein anstrengender Tag. Ich werde dich in der früh um 7 Uhr schon dein frühstück bringen und dich dann nach einer halben Stunde abholen." sagte er zu mir und wartete gespannt auf einer Antwort von mir.

"Wo ist Jake? Sonst holt er mich doch immer ab und bringt mir essen." fragte ich ihn verwirrter als zuvor.

"Ja er ist gerade weg gefahren für drei Tage. Spätestens Donnerstag ist er wieder da!"

"Alleine?"

Er schluckte kurz und sah mich entschuldigend an bevor er antwortete.

"Nein mit seiner Freundin."

Mein Herz blieb für Sekunden stehen und ich spürte ein schmerzhaftes stechen in meinem Herzen. Dieser Satz machte alles kaputt. Und ich Dummkopf hab ihm noch geglaubt und ernsthaft darüber nachgedacht ihm einer Chance zu geben. Ich bin so eine Idioten, wie konnte ich ihm bloß glauben?

Chris ging entschuldigend aus meinem Zimmer.

Ja er hatte recht, morgen wird ein anstrengender Tag, denn morgen war MEIN Tag. Denn nun war ich endgültig am Boden und hielt es hier nicht mehr aus. Morgen werde ich ausbrechen und diese Entführer endlich hinter Gitter bringen. Vor allem werde ich diesen miesen Betrüger namens Jake hinter Gitter bringen, ich musste ihn nur entweder früher wieder nach New York locken oder herausfinden wo er genau ist.

Und somit schlief ich auch schnell ein mit meinem perfekten Plan und Vorfreude auf den morgigen Tag.

A too perfect LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt