Ferienstart

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,,Schatz aufstehen, wir fahren los!" weckte mich mein Vater, der dabei war meine Rollos hoch zu fahren. Ich zog mir die Decke über den Kopf, doch diese wurde mir mit einem Ruck vom Körper gerissen. ,,Na los jetzt, Oma wartet schon."

In den Ferien fuhren wir immer aufs Dorf zu meiner Oma und machten bei ihr auf dem Land Urlaub. Ich liebte meine Oma sehr und da wir sie nur zwei bis dreimal im Jahr sehen, weil sie so weit weg wohnt, sprang ich dann flott aus dem Bett und machte mich fertig.

Meinen Koffer hatte ich schon am Vorabend gepackt. Ich schlüpfe in meinen Jogginganzug und putze meine Zähne. Ohne Frühstück machten meine Eltern und ich uns auf den Weg.
Die Autofahrt dauerte ewig. 3 Stunden und 45 Minuten. Während der Autofahrt checkte ich ab und zu mein Handy, doch dann erinnerte ich mich an das was ich am Strand zu mir selber gesagt hatte.

,,Es war wirklich Zeit für eine Auszeit. Eine Auszeit von allem! Von Aiden, von der Schule, von meinen Freunden, von der Umgebung und von meinem Handy. Ich musste mal weg. Einfach mal runter fahren."

Ich machte mein Handy sofort auf stumm und packte es weg.

,,Endlich, wir sind da!" Papa parkte vor Omas Schuppen. Ich sprang aus dem Auto und raste auf meine Oma zu, die schon vor dem Haus auf uns wartete. ,,Oma!"

Meine Großmutter schloss mich in eine innige Umarmung. ,,Endlich habe ich dich wieder mein Liebes." Meine Eltern freuten sich auch riesig und umarmt sie auch herzlich. Wir gingen nach drinnen.

,,Ich trage mal schnell mein Gebäck hoch." sagte ich zu allen, sie saßen alle in der Küche und schlürften einen Kaffee.

Ich betrat mein altes Kinderzimmer. Sofort umhüllte mich ein Duft, der mich an meine Kindheit erinnerte. Ich war früher sehr oft da gewesen. Ich setzte mich auf mein Bett, welches frisch bezogen war. Ich warf einen Blick aus dem Fenster, welches direkt gegenüber des Bettes war. Die Vögel zwitscherten und ein leichter Wind wehte. Es war herrliches Wetter.

Ich packte alles aus und richtete mein Zimmer ein. ,,So und jetzt, lasse ich es mir gut gehen, kein Liebeskummer mehr, kein Stress mehr!"

Ich verabschiedete mich von allen und zog los. Jedes Mal wenn ich dort bin, laufe ich einfach los und erkunde das Dorf und die Wälder. Ich war dabei gewesen über einen alten Zaun zu klettern um eine Abkürzung zu nehmen, da kam mir eine getigerte Katze entgegen. ,,Na du, bist du auch auf Entdeckungsreise?" fragte ich das Kätzchen, diese gab mir natürlich keine Antwort, doch sie kuschelte mit meinem Bein und fing an zu schnurren.

Ich kam bei einem Teich vorbei. In diesem kleinen Teich habe ich schwimmen gelernt. Mein Opa, der leider nicht mehr unter uns ist, hat es mir beigebracht. Ich zog meine Schuhe aus und lies meine Füße in das Wasser baumeln. Ich dachte mal wieder über alles mögliche nach. Die Zeit verflog und es wurde langsam dunkel. Ich ging zu Omas Hof zurück.

Bevor ich jedoch in die Einfahrt einbog, hörte ich jemanden nach mir rufen. ,,Dalia!"

Ich drehte mich um und erkannte sofort wer vor mir stand. Es war Dennis. Ein alter Bekannter. Er war in meinem Alter. Wir zwei haben früher immer zusammen gespielt und er hilft regelmäßig meiner Oma mit der Arbeit am Hof.

,,Dennis? Dich habe ich ja schon ewig nicht mehr gesehen!" Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn fest.
,,Groß bist du geworden." Ich musste lachen und antworte ihm:,, Ja du auch." Er grinste.

Wir setzten uns zusammen auf das hohe Gras und fingen an uns alles zu erzählen, was in unsrem Leben so abging. ,,Und wie gehts Aiden?" fragte er dann. ,,Mhm, ja gut, denke ich."

Sein Blick verwandelte sich in einen verwirrten Blick und er fragte:,, Du denkst? Seid ihr nicht mehr befreundet." Ich wendete mich ab und musste mal wieder mit meinen Tränen kämpfen. ,,Es ist kompliziert, weißt du."

Er verstand sofort meine Unsicherheit und meinte dann höflich:,, Erzähl es mir sonst einfach, wenn dir danach ist. Einverstanden?"
Ich lächelte ihn an und nickte.

,,Es ist schon sehr spät, ich glaube ich sollte langsam rein gehen."

Dennis und ich verabschiedeten uns voneinander. Bevor ich die Haustür öffnete rief er mir noch zu:,, Dalia, war schön dich wieder zusehen! Vielleicht hast du ja mal Lust was zu machen. Meld dich dann einfach."
Ich winkte ihm zu:,, War auch schön dich wieder zusehen und ich werde mich mal melden!"

,,Wo warst du denn so lange?!" meinte meine Mutter streng, die aus der Küche gestürmt kam. Ich zuckte zusammen. Ich bekam einen halben Herzinfarkt. ,,Mum! Du hast mich zu Tode erschreckt!" Meine Oma kam dazu und sagte:,, Was schreit ihr denn hier rum?"

Der Tag ging zu Ende. Ich legte mich ins Bett und schaute aus dem Fenster. Es war Vollmond. Das Zimmer war wegen des Mondes hell erleuchtet.
Ich drehte mich auf die Seite und schloss meine Augen. Es dauerte keine paar Sekunden da verschwand ich schon ins Land der Träume.

THE AWAKENING OF FEELINGS - friends to lovers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt