Geständnis

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,,Können wir reden?"
Mein bester Freund sah auf den Boden, er überlegte, dann sah er mir wieder ins Gesicht.
,,Na gut."

Wir Beide gingen von den ganzen Leuten weg und suchten uns einen ruhigen Platz. Mein Herz schlug immer und immer schneller. Ich hatte warnsinnige Angst. Ich versuchte erst mal die Stimmung zu lockern und meinte dann höflich:,, Und? Wie gehts dir so?" Aiden schnaubte verachtend. Er antwortete mir nicht.

Irgendwie wurde ich sauer. ,,Warum bist du jetzt eigentlich sauer auf mich? Ich verstehe es einfach nicht!" Aiden, der mir den Rücken zu gedreht hatte, wandte sich an mich. Sein Gesicht sah nicht gerade freundlich aus. Er war wirklich wütend. ,,Willst du wirklich wissen was das Problem ist?" Ich meinte dann ernst:,, Ja!!! sag es mir!" Mein bester Freund kam flott auf mich zu. Er war nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt. Sein Gesicht war meinem wieder sehr nah. ,,Du bist das Problem." Aua. Das war ein Schlag direkt ins Herz.

Er redete sofort weiter. ,,Du bist seit der Klassenfahrt so komisch!" Jetzt war ich die Jenige die schnaubte. ,,Ich? Hast du schon mal darüber nach gedacht wie komisch du geworden bist!" Er entfernte sich etwas von mir und sagte dann in einem lauten Ton:,, Nein stopp, du brauchst jetzt das alles nicht auf mich schieben! Du hast dich einfach verpisst. Fährst weg ohne irgendjemanden Bescheid zu sagen! Ich hab mir voll die Sorgen gemacht, denn die kleine zickige Prinzessin hat ja auf keine einzigen Nachrichten beziehungsweise Anrufe reagiert!"

Die letzten Wörter schrie er mir schon fast entgegen. Ich wurde auch lauter. ,,Ich hatte mein Handy nicht bei mir! Das habe ich euch doch geschrieben! Abgesehen davon bin ich echt nicht dazu verpflichtet dir 24/7 zu antworten! Bist du mein Vater? Nein! Also nerv mich jetzt nicht"
Wow. Okey, ich muss zugegeben, das war etwas grob...

Unser Gespräch verwandelte sich immer mehr in eine heftige Diskussion. Mein Gegenüber meckerte mir angepisst zu:,, Zwar nicht dein Vater, aber dein aller bester Freund, der sich nun mal für dich interessiert und wissen will ob alles in Ordnung ist!"

Ich verdrehte die Augen. Ich war auf 180. ,,Hör auf die Augen überzudrehen! Schau mich gefälligst an wenn ich mit dir rede!" meinte er.
,,Hör auf mir Sachen vorzuschreiben! Ich ma..." fing ich an zu sprechen, doch mein Satz wurde von lautem Geschrei unterbrochen. Erschrocken sah ich mich um. Alle liefen durcheinander. Ich konnte einen dunkel gekleideten Typ erkennen, der ein Messer in der Hand hatte. Er ging auf einige Leute los. ,,Was zum..."

Panik stieg in mir auf. Er attackierte einen Jungen.

Plötzlich ergriff Aiden meine Hand und zog mich mit. Wir liefen zusammen um das Haus herum und wollten vom Grundstück runter. Doch da wurde uns ein Strich durch die Rechnung gemacht. Viele kreischende Leute kamen auf uns zu und schrien:,, Lauft in die andere Richtung! Da ist noch ein Bewaffneter." Wir erkannten hinter der ganzen Menge einen zweiten Typ. Er kam direkt auf uns zu. Aiden zog mich wieder mit sich. Wir rannten auf einen kleinen Gartenschuppen zu und versteckten uns darin.

Ich blickte, schwer atmend, aus dem kleinen Fenster und scannte mit meinen Augen den Garten, nach den zwei Männern ab. ,,Lass mich mal." sagte Aiden und schubste mich leicht vom Fenster weg. ,,Ey, pass doch auf."

Es war ganz leise geworden. Man hörte keine Schreie mehr. Ich zitterte vor Angst. ,,Wer sind die? Und was wollen die?" fragte ich. Mein Freund sah immer noch gespannt aus dem Fenster. Aus dem Nichts erschrak er. Aiden zog seinen Kopf ein.

,,Was?!" fragte ich hysterisch. Aiden drückte mir seine Hand auf den Mund und zog mich zu sich. Nun saß ich auf seinem Schoß mit dem Rücken an seine Brust. ,,Psht, sie sind da." flüsterte er mir ins Ohr. Ich wurde panisch. Ich krallte mich in Aidens Arm. Man hörte Schritte die auf den Schuppen zu kamen.

Ein Mann mit tiefer Stimme sprach:,, Ich habe was gehört, lass mich kurz in dieser Hütte nach sehen. " Ich drehte meinen Kopf zu Aiden und flüsterte, so leise wie es mir nur gelang, mit einem ironischen Unterton:,, Ist ja ein tolles Versteck." Er warf mir einen ernsten Blick zu und presste mir wieder die Hand auf den Mund.

Dann ertönte die zweite Männerstimme:,, Nein, komm schnell, dafür haben wir keine Zeit."

Die Schritte entfernten sich. Erleichtert atmete ich laut aus. Ich rutschte von seinem Schoß.

Völlig geschockt von der Situation schaute ich zu Aiden, welcher sein Handy zückte. ,,Was machst du?" fragte ich. Er gab mir keine Antwort. ,,Ich hab dich was gefragt!" Er antworte gestresst:,, Ich rufe Tyler an."
,,Hoffentlich ist bei denen alles gut."

Keiner ging ran. Langsam wurde ich nervös. ,,Glaubst du ihnen ist etwas passiert?" Aiden zuckte mit den Schultern. Es war wieder still. Ich beobachtete Aiden, welcher seinen Kopf gegen die Wand lehnte. ,,Ehm, du, können wir den Streit einfach vergessen. Ist doch völliger Unsinn." meinte ich dann.

Er richtete sich wieder auf und sagte dann:,, Seh ich auch so. Aber eine Frage will ich noch beantwortet haben." Ich schaute ihn abwartend an. Dann fragte er:,, Warum bist du mir aus dem Weg gegangen?" Ich wandte meinen Blick von ihm ab und seufzte.

,,Ich brauchte eine Auszeit." Aiden sah mich fragend an. ,,Eine Auszeit? Von mir?"
Auf diese Fragen wollte ich gar nicht antworten, doch mir blieb ja nichts anderes über...

,,Ja von dir." Sein Blick verdunkelte sich. Ich wurde nervös und meinte dann schnell:,, Aber nicht weil ich genervt von dir war. Sondern weil. Also ich. Ich glaube ich habe mich. Ohhh!! Ich kann das einfach nicht!"

Ich unterbrach mich selber und lies meinen Kopf in die Hände fallen.

Mein Gegenüber fragte:,, Was kannst du nicht?"

,,Aiden, ich glaube...ich will dir sagen..."

,,Dalia, was willst du mir sagen?"

,,Dass ich dich liebe!"

THE AWAKENING OF FEELINGS - friends to lovers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt