Ich liebe dich auch!

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Nachdem wir Aiden und Lia nach Hause gebracht hatten, fuhren wir ebenfalls Heim. Ich war müde und erschöpft, doch ich bekam kein Auge zu. Die ganze Situation schlug auf meinen Magen. Ich trauerte um Caleb und hoffte auf eine erfolgreiche Operation.

Ich bekam die Bilder nicht mehr aus dem Kopf, wie dieser eine Mann auf einen unschuldigen Jungen einstach. Und dann hat es auch noch einen unserer Freunde getroffen...
Ich konnte es einfach nicht fassen, egal wie lange ich darüber nach dachte.

Lia war komplett traumatisiert und konnte die erste Nacht nicht bei ihr zu Hause schlafen. Ich bat ihr an bei mir zu übernachten. In dieser Nacht kuschelten wir uns beide zusammen und ich versuchte sie abzulenken. Keiner von uns machte ein Auge zu.

Die Nacht war überstanden. Neuer Tag, neues Glück. Ich war weiß wie die Wand und hatte Augenringe, die gefühlt bis zum Boden gingen. Lia sah nicht anders aus. Der Schlafmangel machte sich bei uns wirklich bemerkbar.

Nach einem ausgiebigen Frühstück begleitete ich meine Freundin zu ihrem Haus. Wir betraten das Haus und ich bekam eine Gänsehaut. Die Möbel waren teilweise durcheinander gerückt und die gesamte Party Deko vom Vorabend war zerstört worden. Die Eltern meiner Freundin waren dabei gewesen aufzuräumen. Die Polizei hatte noch in der gleichen Nacht beziehungsweise in denn Morgenstunden, alles abgesichert und abfotografiert.

Ich half beim Aufräumen und war gerade dabei gewesen das Sofa wieder an die richtige Stelle zu rücken, da hielt ich inne. Ein Blick auf den Boden verleihte mir eine krasse Gänsehaut. Ich konnte einen großen Fleck erkennen.
Es war getrocknetes Blut. Mir wurde übel.

,,Was ist los Dal?" fragte meine Freundin, welche zu mir kam.
,,Lia! Komm nicht näher! Bleib genau da wo du bist." sagte ich streng. Ich wusste, dass Lia das nicht sehen sollte.

Nachdem das Haus einigermaßen sauber war, fuhr mich Lias Vater netterweise nach Hause und bedankte sich für meine Hilfe.

Von unserem Freund Tyler kam keine einzige Nachricht. Aiden meldete sich auch nicht. Unser Gruppenchat war wie ausgestorben.

Zwei Tage lang, meldetet sich keiner und jeder war zu Hause und holte den versäumten Schlaf nach. Meine Eltern redeten mit mir viel über den Vorfall und meinten:,, Jetzt siehst du mal was alles passieren kann. Für die nächste Zeit sind Partys gestrichen."

Ich hatte damit kein Problem. Ich musste das alles sowie so erst mal verarbeiten.

Die Polizei hielt Lias Familie immer auf dem Laufenden. Die 5 Männer wurden im ganzen Land gesucht. Es stellte sich heraus, dass sie auch schon andere Verbrechen begannen hatten. Außerdem hatten sie auf der Party von 40 Leuten 6 leicht verletzt und 3 mussten wegen schwereren Verletztungen ins Krankenhaus.

Mein Handy klingelte. Es war Tyler.
,,Caleb ist wieder wach!"

Ohne noch eine weitere Sekunde zu warten fuhr ich mit meinem Fahrrad los. Ich kaufte noch schnell Calebs Lieblingssnacks und raste dann weiter zum Krankenhaus. Dort waren schon die anderen, welche auf mich warteten. Zusammen gingen Aiden, Lia, Tyler und ich ins Gebäude. Wir eilten zur Informationsstelle und erkundeten uns nach dem Zimmer, indem unser Freund lag.

Wir betraten alle das Zimmer und unsere Blicke fielen auf unseren Patienten. ,,Yo Caleb!"
Er sah glücklich darüber aus, dass wir gekommen sind.

,,Wie gehts dir? Ich habe dir ein paar Sachen mitgebracht." ,,Danke Dal." hustete er vor sich hin. Die Jungs gaben sich die Faust. Er erzählte uns davon, wie die OP verlief. Er hatte innere Verletzungen, doch es wurde alles, so gut wie es ging, operiert.

,,Wir sind alle einfach nur froh das es dir jetzt besser geht. Wir hatten wirklich Angst um dich."
,,Haben dich lieb, Bro." meinte Tyler, welcher auf seinen Arm klopfte.
,,Gruppen kuscheln!" rief Lia.

Wir umarmten uns alle und fingen dann an zu lachen. Aiden meinte dann:,, Caleb du weißt das du gut aussiehst, aber jetzt siehst du echt beschissen aus." Wir verfielen wieder in Gelächter. Caleb antworte:,, Danke, man."
Beide grinsten.

Zu Fünft verbrachten wir den restlichen Nachmittag zusammen im Krankenzimmer. Diese Ablenkung tat unserem Freund wirklich gut. Er sah glücklich aus. Doch ich sah dafür mit der Zeit immer unzufriedener aus, da ich Aiden nicht in die Augen schauen konnte.

In seiner Gegenwart fühlte ich mich etwas unerwünscht. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir ja immer noch nichts geklärt und auf mein Liebesgeständis bekam ich ja keine Antwort.

Ich bemerkte zwischendurch seinen stechenden Blick auf mir, ich ignorierte es jedoch.

Es wurde spät.

,,Zeit für uns zu gehen."

Lia, Tyler und ich erhebten uns von den Stühlen und wir setzten uns in Bewegung.

Plötzlich stoppte uns Aiden mit diesen Worten:,, Stopp, wartet kurz. Ich glaube es ist jetzt die perfekte Gelegenheit einiges zu klären und da wir jetzt alle zusammen sind..."

Verwirrt starrte ich ihn an. Seine Augen waren auf mich gerichtet.

Aiden kam lässig auf mich zu. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Ich konnte meine Freunde hören, welche scharf die Luft einzogen und irgendwas flüsterten.

Mein bester Freund kam immer näher und griff mit seinen großen Händen nach meinem Gesicht. Ich hörte auf zu atmen und blendete alles um uns herum aus. Das Kribbeln in meinem Bauch tauchte wieder auf.

Der Grünäugige näherte sich langsam meinem Gesicht und drückte seine Lippen auf meine.

Und Bum!

Das unbeschreiblich schöne Gefühl war wieder da. Mein Körper stand unter Strom.
Meine Wangen fingen an zu glühen.

Er löste sich wieder von meinen Lippen und hauchte mir entgegen:

,,Ich liebe dich auch."

THE AWAKENING OF FEELINGS - friends to lovers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt